[ad_1]


Ukraine-Krieg
:
Die Stunde der Wahrheit für Google, Apple und Co.

Im Informationszeitalter werden auch IT-Konzerne zu Kriegsparteien. Wie absurd dieser scheinheilige Tanz der Tech-Titanen mitunter ist, lässt sich in diesen Tagen besonders gut beobachten.

Im Krieg, heißt es, stirbt die Wahrheit zuerst. In manchen Fällen blickt man ihr aber auch zum ersten Mal ins Gesicht. Ob Volksverhetzung oder staatlich gelenkte Propaganda, lange hatten es sich Facebook, Google und Co. gemütlich gemacht hinter der sogenannten „Section 230“, einem US-Gesetz, wonach die Netz-Betreiber nicht haftbar gemacht werden können, für das, was auf ihren Plattformen geschieht. Diese arglose, man könnte auch sagen verantwortungslose Haltung ist nun Geschichte.

Im Informationszeitalter sind die IT-Konzerne selbst zu Kriegsparteien geworden. Und das nicht erst seitdem Russland den Zugang zu Facebook oder Twitter blockiert. Der Krieg macht sichtbar, was seit Jahren gängige Geschäftspraxis ist: Still und heimlich beugt man sich den Auflagen, die im jeweiligen Land gelten, in dem man operiert. Auch dann, wenn das in manchen Staaten gegen sämtliche Werte läuft, die sich die Konzernbosse zu Hause so gerne auf die Fahnen schreiben.

Wie absurd dieser scheinheilige Tanz der Tech-Titanen ist, lässt sich in diesen Tagen besonders gut beobachten. Beispiel Apple: Bei der Verkaufsschau seiner neuesten Produkte trug Apple-CEO Tim Cook letzte Woche einen himmelblauen Sweater, dazu ein leuchtend gelbes Uhr-Armband – eine Wohlfühl-Solidaritätsbekundung für die Ukraine. Wer jedoch in Russland die offizielle Apple-Karten-App aufruft, der bekommt dort die Krim als Teil von Russland angezeigt. So will es Putin, und der iPhone-Konzern spurt. 

 Ein Konzern, der mit nur ein paar Code-Zeilen sprichwörtlich Grenzen verschieben kann? Mehr Symbolik geht nicht. Ob sie es wollen oder nicht, der Krieg zwingt die Tech-Giganten Farbe zu bekennen. Denn Apple, Google oder Facebook sind keine Unternehmen im eigentlichen Sinne. Es handelt sich um supranationale Organisationen, deren Produkte zu strategischen Waffen geworden sind und deren Entscheidungen weltpolitisches Gewicht haben. 

Dass der Apple-Boss deshalb bei der nächsten Produktvorstellung die Taiwan-Flagge gegen seinen wichtigsten Handelspartner China schwingen wird, ist nicht zu erwarten. Doch auch im Silicon Valley hat man begriffen: Die Zeit für Neutralität ist vorbei. Google, Facebook, Apple und Twitter müssen lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen für die Macht, die ihnen im Zuge der globalen Digitalisierung historisch zuteil geworden ist.

Unser Autor ist Blogger und Digitalexperte. Er wechselt sich hier mit der Start-up-Gründerin Felicia Kufferath ab.

[ad_2]

Source link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert