Auch mitten in der weltweiten Corona-Krise konnten einige Startups und Grownups zuletzt üppige Millionenbeträge einsammeln. Einige dieser Jungunternehmen kennt in der Szene quasi jeder, andere wiederum fliegen auch trotz bekannter Investoren und millionenschwerer Investmentbeträge noch immer weiter unter dem üblichen Szene-Radar. Die wichtigsten, interessantesten und größten Finanzierungsrunden (bei denen die Summe tatsächlich bzw. annähernd bekannt ist) listen wir an dieser Stelle deswegen noch einmal gebündelt auf.

Auxmoney
Die New Yorker Beteiligungsgesellschaft Centerbridge und weitere Geldgeber wie Foundation Capital investierten kürzlich 150 Millionen Euro in den Düsseldorfer Kreditmarktplatz Auxmoney. In den vergangenen Jahren pumpten Geldgeber wie Partech Venture, Index Ventures und Union Square Ventures bereits mehr als 55 Millionen Euro in Auxmoney, das 2007 von Raffael Johnen, Philip Kamp und Philipp Kriependorf gegründet wurde.

Bitpanda
Valar Ventures, also Peter Thiel, und Altinevstoren wie Speedinvest investierten kürzlich 52 Millionen US-Dollar in Bitpanda. Über die Plattform des Wiener Startups können Nutzer insbesondere Bitcoins und Gold handeln. Das FinTech wurde 2014 von Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer gegründet und zählt nach eigenen Angaben mehr als 1,3 Millionen Nutzer. “Most importantly, this funding round will help us to bring the Bitpanda platform and all our services to a new level”, teilt das Unternehmen mit.

Cluno
Acton Capital, Atlantic Labs und Valar Ventures, also Paypal-Gründer Peter Thiel, investierten kürzlich weitere 12,4 Millionen Euro in das Münchner Auto-Startup Cluno – siehe Gründerszene. “Bei dem Investment handelt es sich um eine Erweiterung der Series-B-Runde aus dem vergangenen Jahr (25 Millionen Euro)”, berichten die Kollegen. Cluno, ein sehr umtriebiger Flatrate-Anbieter für Fahrzeuge, sammelte in den vergangenen Monaten bereits mehr als 32 Millionen Euro ein.

Dedrone
Der Growth-Investor TempoCap investierte kürzlich 12,1 Millionen US-Dollar in Dedrone. Das deutsch-amerikanische Startup, dessen Wurzeln in Kassel liegen, entwickelt den DroneTracker, eine Software-Plattform zur Detektion und Abwehr ziviler Drohnen. Investoren wie Felicis Ventures, Menlo Ventures, Target Partners und John Chambers, der ehemalige CEO von Cisco Systems und Gründer von JC2 Ventures, investierten zuvor bereits in das Unternehmen, das 2014 gegründet wurde.

Evum Motors
Bayern Kapital und ein mittelständisches Familienunternehmen aus Baden-Württemberg investierten kürzlich 12 Millionen Euro in das Münchner Startup Evum Motors. Investoren wie Otto Spanner, die Glatthaar-Gruppe und die Franz Schabmüller Firmengruppe sind schon seit 2018 am Unternehmen beteiligt. “Die stolze Investitionssumme wird das Münchner Unternehmen dazu nutzen, den Serienanlauf, Markteinstieg und Aufbau des Händler- und Servicenetzes in Deutschland voranzutreiben”, heißt es in der Presseaussendung.

Freeletics
Jazz Venture Partners, Causeway Media Partners und der tschechische Finanzinvestor KKCG investierten kürzlich 25 Millionen US-Dollar in Freeletics – siehe Handelsblatt. Ende 2018 investierten Fitlab, Causeway Media Partners, Jazz Venture Partners, Courtside Ventures, Elysian Park Ventures und Ward 40 Millionen Euro in die Münchner Fitness-App. Bereits im August zorvor kauften die Investoren die drei Gründer Mehmet Yilmaz, Andrej Matijczak und Joshua Cornelius aus dem Fitness-Startup heraus.

Forto
Der tschechische Investor Inven Capital, Cherry Ventures, Northzone, Cavalry Ventures und Maersk Growth, der Investmentarm des dänischen Logistikkonzerns, investierten kürzlich in das Logistik-Startup Forto, früher als FreightHub bekannt. “Laut Insidern, die an dem Deal beteiligt waren, liegt die Höhe des Investments bei mindestens 25 Millionen Euro” – schreibt Gründerszene. Forto wurde 2016 von Ferry Heilemann, Erik Muttersbach, Michael Wax und Fabian Heilemann gegründet.

GetSafe
Der Versicherungsriese Swiss Re investierte kürzlich in Getsafe. Seit 2015 digitalisiert das InsurTech die Versicherungswelt. Earlybird, CommerzVentures und weitere Bestandsinvestoren investierten zuletzt 15 Millionen Euro in die Heidelberger Jungfirma, die sich anfangs als “Versicherungsmanager für die Hosentasche” positionierte. Inzwischen ist Getsafe ein Vollversicherer, ein “digitaler Versicherungsanbieter”. Der Einstieg von Swiss Re ist der erste Teil einer größeren Investmentrunde, die rund 50 Millionen US-Dollar umfassen soll.

GartenHaus
Die britische Beteiligungsgesellschaft 3i Group investierte kürzlich rund 60 Millionen Pfund in das Hamburger Unternehmen GartenHaus, das 2002 an den Start gegangen ist. GartenHaus bietet neben Gartenhäusern auch Saunen, Carports, Terrassen sowie andere “garten- und hausbezogene Produkte und Dienstleistungen, wie Aufbau und Baugenehmigung an”. Im Zuge der Transaktion wird 3i Mehrheitsgesellschafter bei GartenHaus, das von Sebastian Arendt und Olivier Renaux geführt wird.

Hypatos
Blackfin Tech, Grazia Equity, UVC Partners und Plug and Play Ventures investierten kürzlich 10 Millionen Euro in Hypatos. Das Unternehmen, das 2018 von Uli Erxleben und Janosch Novak als Spin-Off von Smacc gegründet wurde, entwickelt ein System, um Backoffice-Prozesse mit Hilfe von Deep Learning-Technologie zu automatisieren. Das “Unternehmen wird die Finanzierungsmittel in die Erweiterung seines Portfolios von Machine Learning Modellen fließen lassen, um weitere Anwendungsgebiete und Geschäftsprozesse zu erschließen”.

Infarm
LGT Lighthouse, der Beteiligungsarm des Prinzenhauses Liechtenstein, Hanaco, Bonnier, Haniel und Latitude sowie die bestehenden Investoren Atomico, TriplePoint Capital, Mons Capital und Astanor Ventures investierten kürzlich 170 Millionen US-Dollar in das Berliner Unternehmen Infarm, einen Vertical Farming-Anbieter. “Das finale Closing der Runde soll sich auf 200 Millionen US-Dollar belaufen”, teilt das Unternehmen mit. Die Financial Times hatte bereits Ende Juni über das Investment berichtet.

Keller Sports
Die Co-Investor Gruppe und Reimann Investors investierten kürzlich 10 Millionen Euro in die KELLER Group bzw. Keller Sports. “Die Mittel fließen unter anderem in den Ausbau der Premium-Mitgliedschaft, in das weitere starke Wachstum der Keller sMiles App und ihrer Community sowie in die visionäre Weiterentwicklung der Consumer Experience in den international agierenden Onlineshops von Keller Sports und Keller x”, teilt das Unternehmen mit.

Magazino 
Das Hamburger Unternehmen Jungheinrich, ein Intralogistikanbieter, und die Europäische Investitionsbank (EIB) investierten kürzlich 21 Millionen Euro in das Münchner Robotik-Startup Magazino. “Zusätzlich zu den Investitionen der Bestandsgesellschafter sowie der Jungheinrich AG, gewährt die Europäische Investitionsbank (EIB) der Magazino GmbH eine Finanzierung von bis zu 12 Millionen Euro”, teilt das Unternehmen mit. Über 110 Mitarbeiter wirken derzeit für Magazino, einen Hersteller von Regal- und Kommissionierungsrobotern.

Numbrs
Saidler & Co. Finance, also Firmengründer Martin Saidler, und weitere Geldgeber investierten kürzlich 17 Millionen Schweizer Franken in die Konto-App Numbrs. In der Presseaussendung heißt es weiter: “The new capital will enable Numbrs to accelerate its growth in Germany, the UK and beyond. Key initiatives for 2020 include the market entry into the UK and the development of new key functionalities of Numbrs’ cutting-edge technology”. In das 2014 gegründet Unternehmen flossen nun schon mehr als 200 Millionen Franken.

Roboyo
Der Kapitalgeber MML Capital Partners (MML) investierte kürzlich 21 Millionen Euro in Roboyo, ein Startup für Robotic Process Automation. Das Nürnberger Unternehmen, das 2016 von Christian Voigt, Nicolas Hess und Sven Manutiu gegründet wurde, sieht sich als “Deutschlands Marktführer für RPA-gestützte Automatisierung”. 120 Kunden aus unterschiedlichen Branchen – von Versicherungen und Banken bis zu Pharmaunternehmen setzen auf Roboyo. 120 Mitarbeiter wirken bereits für die Jungfirma.

Zolar
Der tschechische Venture Capital-Geber Inven Capital, Heartcore Capital, Statkraft Ventures, BayWa r.e. Energy Ventures und Partech investierten kürzlich weitere 15 Millionen Euro in Zolar. Das Berliner Startup, das sich selbstbewusst GreenTech nennt, bietet Photovoltaikanlagen zum Festpreis an, die Eigenheimbesitzer maßgeschneidert online planen, vergleichen und beauftragen können. In den vergangenen Jahren flossen bereits 25 Millionen in Zolar. Gegründet wurde Zolar 2016 von Gregor Loukidis und Alex Melzer.

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Foto (oben): Shutterstock

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