Der Verkauf der Handelskette Real steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Die SCP Group, ein internationaler Finanzinvestor mit russischen Wurzeln, hat am Dienstag bereits die Übernahme der Metro-Tochter bei der EU-Wettbewerbsbehörde angemeldet, wie die Metro der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Die SCP Group bemüht sich gemeinsam mit dem Frankfurter Immobilieninvestor X-Bricks seit Monaten um den Kauf von Real. Wenn möglich, soll der Deal bis zur Jahreshauptversammlung der Metro am 14. Februar unterzeichnet sein.Damit rückt eine Zerschlagung von Real näher. Denn das Käuferkonsortium will den Großteil der 277 Real-Standorte schließen und an andere Einzelhandelsketten weiterreichen. Nach Informationen der Lebensmittelzeitung sollen maximal 50 Märkte zunächst unter Real-Logo weiterlaufen. Bis zu 40 Standorte sollen komplett geschlossen werden, da sie nicht rentabel sind. Um den Rest balgen sich im Hintergrund schon die Konkurrenten.Real-Verkauf 1430Kaufland schielt auf 100 Real-StandorteIn der Pole Position befindet sich dabei offenbar Kaufland, das bis zu 100 Standorte übernehmen will. Die Tochter der Schwarz-Gruppe hat einen engen Draht zu X-Bricks, auch wenn Kaufland nicht mehr – wie zu Beginn der Verhandlungen – als Exklusivpartner auftreten darf. Dafür hat X-Bricks gerade erst den Ex-Kaufland-Chef Patrick Kaudewitz eingestellt, um den Verkauf der Märkte zu betreuen. Kaudewitz war bis März 2019 Chef von Kaufland. Die Edeka-Gruppe soll ebenfalls an einer größeren Zahl von Märkten interessiert sein, die Lebensmittelzeitung spricht von 50 Standorten. Auch Tegut hat bereits Interesse an der Übernahme einzelner Märkte angemeldet, Rewe wäre ebenso ein natürlicher Kandidat.Eine Absichtserklärung über den Kauf von Real hatten die Investoren um X-Bricks schon im Dezember unterschrieben. Kurz zuvor waren die Verhandlungen mit dem konkurrierenden Investor Redos geplatzt, der Real ebenfalls gerne gekauft hätte. Der Deal mit X-Bricks beinhaltet neben dem operativen Geschäft von Real, auch den Online-Marktplatz real.de sowie 80 Immobilien, die Real selbst gehören. Die Metro, die bereits seit September 2018 offiziell einen Käufer für Real sucht, erhofft sich durch den Verkauf eine Geldspritze von 500 Millionen Euro.Für die rund 34.000 Beschäftigten von Real geht die Hängepartie auch nach einem möglichen Verkauf bis zum 14. Februar weiter. Welche Märkte von wem fortgeführt werden und was das für die Mitarbeiter bedeutet, wird sich erst nach und nach herausstellen.Quellen: Reuters / Lebensmittelzeitung

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