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Deutsche Bischöfe beraten in Fulda
:
„Rolle der Frau ist die entscheidende Zukunftsfrage“

Der Auftakt der katholischen Bischofskonferenz wird begleitet vom Unmut der Reforminitiativen. Der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, räumte auch ein, dass es bei den Menschen viel Unverständnis für die Rehabilitierung von Erzbischof Stefan Heße gebe.

Noch hat die Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe nicht begonnen, da wurde bereits ein Programmpunkt aus dem Umfeld der Zusammenkunft gestrichen. Denn eigentlich sollte dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), dem Limburger Bischof Georg Bätzing, eine kritische Online-Petition mit etwa 11.000 Teilnehmern übergeben werden. Doch daraus wurde nichts. Wegen zu großer Termindichte wurde die Überreichung vor der Vollversammlung in Fulda gestrichen. Initiiert hatte die Aktion „Katholischer Klartext“ schon vor Monaten der gebürtige Kölner Banker Carl Kau, der sich selbst als Kernkatholik versteht und dem wie so manch anderem irgendwann – nach eigenen Worten – der Geduldsfaden mit seiner Kirche gerissen war. Und da für ihn ein Austritt nicht in Frage kommt, versucht er auf diesem Wege, die Bischöfe für den Ärger, die Wut und die Fragen der Gläubigen zu sensibilisieren. Dass die Übergabe nun in Fulda abgesagt wurde, hat ihn erst überrascht, dann enttäuscht und schließlich verärgert, wie er unserer Redaktion sagte.

Diesen Unmut zeigten gestern auch Reforminitiativen von Maria 2.0 und „Wir sind Kirche“, die ebenfalls nach Fulda gekommen sind. Und besonders groß ist inzwischen die Ungeduld zur Frage der Ämter für Frauen. Beim DBK-Vorsitzenden Bischof Bätzing stieß diese Kritik durchaus auf Verständnis. „Die Rolle der Frau ist nach meinem Begriff die entscheidende Zukunftsfrage. Eine Öffnung der Dienste und Ämter für sie muss diskutiert werden. Und wir wollen diese Diskussionen auf die Ebene der Weltkirche bringen.“ Damit meinte Bätzing vor allem die anstehenden Beratungen des Synodalen Wegs, der in zehn Tagen in Frankfurt mit der zweiten und entscheidenden Vollversammlung fortgesetzt wird.

Auf der Bischofskonferenz werden diese Einschätzungen des Vorsitzenden nicht alle Würdenträger teilen. Das weiß auch Bischof Bätzing: „In einigen wesentlichen Punkten liegen wir unter den Bischöfen weit auseinander.“ Sollte es keine konkrete Zeichen einer Veränderung oder Veränderungsbereitschaft geben, wäre der Synodale Weg umsonst gewesen, sagte der DBK-Vorsitzende zum Auftakt der Bischofskonferenz.

 An den Beratungen in Fulda wird auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße teilnehmen. Dieser hatte wegen elf attestierter Pflichtverletzungen bei der Aufklärung und Verfolgung von Missbrauchsfällen dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Dennoch hatte Papst Franziskus ihn kürzlich rehabilitiert. Im Erzbistum Hamburg stehe nun ein Neustart an, nachdem die Zeit der Ungewissheit vorüber ist, so Bätzing. Aber er wisse auch, dass diese Entscheidung aus Rom viele Menschen hierzulande irritiert habe. „Ich kann das wirklich gut verstehen, weil man den Eindruck hatte, dass ein Rücktritt, der auf einer moralische Basis getroffen wird, vom Papst auch angenommen wird.“ Ein Neustart in Hamburg werde auch deswegen Veränderungen des bischöflichen Amtes mit sich bringen.

Zur Situation im Erzbistum Köln merkte Bätzing an, dass der Bericht der beiden römischen Visitatoren, die im Sommer in Köln die seelsorgerische Gesamtsituation prüften, zwar abgeschlossen sei. Eine Entscheidung über die Zukunft von Kardinal Rainer Maria Woelki aber liege noch nicht vor. „Ich warte, aber auch ganz viele Menschen warten. Und mit ihnen hoffe ich, dass die Entscheidung aus Rom nicht mehr allzu lange Zeit in Anspruch nehmen wird.“

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