Die Welt fährt in der Coronakrise flächendeckend herunter. Aber nicht überall: Die Studenten in den USA wollen sich ihre Spring-Break-Partys nicht nehmen lassen – und gefährden damit Risikogruppen. Das „Wall Street Journal“ spricht schon von einem „Krieg der Generationen“.In Florida sieht es in den letzten Tagen aus wie immer um diese Jahreszeit: Tausende Studenten tummeln sich dort an den Stränden und in den Bars, um die Frühjahrsferien – Spring Break – so feucht-fröhlich wie möglich zu feiern. Bilder, die kaum zu glauben sind in einer Zeit, in der Donald Trump sich selbst „gewissermaßen als Präsident in Kriegszeiten“ bezeichnet.Auch ohne derartiges Pathos ihres Staatsoberhauptes ernst zu nehmen, sollte die amerikanische Jugend zurzeit eigentlich zu Hause bleiben, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen – aber auf ihre jährliche Supersause will sie dann doch nicht verzichten. PAID STERN Corona und Barleben 12.36″You Gotta Fight For You Right To Party“ war als Remmidemmi-Hymne von den Beastie Boys eher das Motto vorheriger Generationen als jener, die sich gerade durch Fort Lauderdale oder Daytona Beach balzt – doch mit ihrer Ignoranz, die sich in deutschen Städten dieser Tage ähnlich offen zeigt, zetteln die Kids einen Konflikt an, den das „Wall Street Journal“ bereits als „Krieg der Generationen“ bezeichnet.So wird es unmöglich, die Virus-Kurve abzuflachenUnd so wird zurzeit nicht nur an den Stränden von Florida gefeiert, auch in den Studentenwohnheimen finden „End-of-the-world“-Partys statt, die mit den Corona-Partys in Europa vergleichbar sind. Offenbar fühlen sich die meisten jungen Menschen von der Statistik bestätigt, dass Covid-19-Patienten unter 30 Jahren meist keine oder nur sehr milde Symptome zeigen.Das Problem: Sie können sich trotz der harmlosen Verläufe genau so leicht infizieren wie ältere, und sie können das Virus ebenso weitergeben. Epidemiologen befürchten bereits, dass es mit der Weigerung der Jugend, die soziale Distanz zu wahren, unmöglich sein wird, die Virus-Kurve abzuflachen.Den feierwütigen Millennials scheint es trotzdem relativ egal: „Wenn ich Corona bekomme, dann ist das eben so“, so ein 23-jähriger Student zur Nachrichtenagentur Reuters: „Das hält mich nicht davon ab, Party zu machen.“ Eine 21-jährige Studentin aus Wisconsin hält die Schließungen von Bars oder Stränden ebenfalls für übertrieben. Und dass das Virus doch keine wirkliche Krise sei, behauptet eine 21-Jährige aus Indiana: „Es gibt schlimmere Dinge auf der Welt wie Hunger und Armut. Darum sollten wir uns kümmern.““Hört auf, alte Menschen umzubringen“: Wie Musiker an ihre Fans appellierenSo fühlen sich in diesen Krisenzeiten, in denen sich die Menschen in den USA noch nicht einmal an ihren Präsidenten halten können, um einen guten Ratschlag zu erhalten, immer mehr Prominente gezwungen, eine Mahnung an die Jugend auszusprechen. Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger hat die Studenten aufgefordert, in den Semesterferien auf die üblichen ausgelassenen Partys zu verzichten. „Bleibt. Zu. Hause. Damit seid auch ihr gemeint, Spring Breakers“, schrieb der Schauspieler („Terminator“) und Ex-Politiker auf Instagram und Twitter.AOC und Schwarzenegger melden sich zu WortDarunter verlinkte der in Österreich geborene Schwarzenegger einen kurzen Clip, in dem er im hauseigenen Pool steht und sich Zigarre rauchend an das Feiervolk wendet: „Ich sehe immer noch Fotos und Videos, in denen Leute auf der ganzen Welt draußen in Cafés sitzen und eine schöne Zeit haben. Das ist nicht schlau, weil ihr so das Virus bekommt.“Auch die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez schickte eine dringende Mahnung an ihre Follower.Vor allem gesunde Menschen unter 40 müssten offenbar noch einmal hören, dass sie sich nicht mehr in Bars, Restaurants und öffentlichen Räumen aufhalten und stattdessen ihre Mahlzeiten zu Hause essen sollten, schrieb AOC: Wer gesund sei, könne Covid-19 trotzdem verbreiten.Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: Wer nackt und betrunken am Strand feiert, erst recht.Quellen:“Wall Street Journal“, Nachrichtenagenturen DPA und Reuters

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