Die Vorwürfe wiegen schwer. Hat Til Schweiger einen Mitarbeiter geschlagen? Neue Recherchen wecken Erinnerungen an einen Vorfall aus dem Jahr 2015.Gewalt, Alkohol, Schikanen und Beleidigungen: Die Liste an Vorwürfen gegen Til Schweiger ist lang – und erschüttert seit Freitag die Filmszene in Deutschland. Der „Spiegel“ hat über mutmaßliches Fehlverhalten des Filmstars berichtet, seitdem häufen sich Schlagzeilen, in denen von Missständen rund um Produktionen Schweigers die Rede ist. Hier gibt es die Details.Seine Anwältin bestreitet die geschilderten Vorfälle, die beschreiben, wie Til Schweiger bei den Dreharbeiten zu „Manta Manta – Zwoter Teil“ alkoholisiert aufgetaucht sein soll und einem Mitarbeiter ins Gesicht geschlagen habe. Auch das zuständige Unternehmen Constantin Film gibt dem 59-Jährigen Rückendeckung. Auf Anfrage von t-online reagiert Schweiger nicht, persönlich hüllt er sich bisher in Schweigen.“Das kommt unter Männern schon mal vor“Dass Schweiger sein Herz auf der Zunge trägt, ist jedenfalls kein Geheimnis – inklusive mancher Entgleisungen ist seine direkt, teils schroffe Art bestens dokumentiert. So wetterte er zum Beispiel 2019: „Es werden hier so viele Filme gefördert, wo schon das Drehbuch einfach nur Mist ist. (…) Das sind meistens irgendwelche verkrachten Filmproduzenten, die selber nie so richtig erfolgreich waren. Und die entscheiden dann, wer Geld bekommt.“ Deutliche Kritik, die durchaus verwundern kann, schließlich profitiert Schweiger selbst seit Jahrzehnten von Millionenförderungen – mehr dazu lesen Sie hier.Doch es geht nicht nur um Verbalausfälle, auch Handgreiflichkeiten werden dem Schauspieler und Filmemacher angelastet. Dabei werden Erinnerungen an eine Situation wach, die sich im Jahr 2015 im Berliner Restaurant „Borchardt“ ereignet hat. Til Schweiger schlug damals im Streit einem Filmkollegen ins Gesicht – und räumte später ein, damit zu weit gegangen zu sein.Opfer der Ohrfeige: Elyas M’Barek. Wie die „Bild“ damals berichtete, ereignete sich der Vorfall nach der Verleihung des Deutschen Filmpreises. Til Schweiger und Elyas M’Barek trafen im Anschluss an die Preisverleihung aufeinander, es soll zu einem Streit gekommen sein. Dann flog die Hand. Ein Bodyguard musste die Situation beruhigen, M’Barek verließ das Lokal.Elyas M’Barek konnte Schweiger die Ohrfeige verzeihenSchweiger erklärte auf Nachfrage der Zeitung damals: „Elyas und ich sind zu späterer Stunde aneinandergeraten. Wir haben uns gestritten. Das kommt unter Männern schon mal vor.“ Dass er diese Meinung zu vermeintlich normalen maskulinen Verhaltensweisen möglicherweise exklusiv hat, erwähnte Schweiger dabei nicht.Stattdessen beschrieb er seine Sicht auf die Dinge so: „Der Streit hatte im weitesten Sinne etwas mit Film zu tun. Ich sehe ein: Die leichte Backpfeife war unnötig.“ Außerdem sagte er, dass er sich bei seinem Kollegen entschuldigt habe – und auch Elyas M’Barek gab einen Tag später zu Protokoll, die beiden hätten sich wieder „versöhnt“. Ob sich die berichteten Vorfälle bei „Manta, Manta 2“ auch so schnell aus der Welt räumen lassen? Dass sie nun rund ein Jahr nach den Dreharbeiten öffentlich werden, spricht eher nicht dafür.