Tag 350 seit Kriegsbeginn: Die russische Botschaft warnt London vor Kampfjet-Lieferungen. Präsident Selenskyj trifft Kanzler Scholz. Alle Infos im Newsblog.Russische Botschaft warnt London vor Kampfjet-Lieferungen19.20 Uhr: Die russische Botschaft in Großbritannien warnt die Regierung in London davor, der Ukraine Kampfjets zu liefern. In einer von staatlichen russischen Nachrichtenagenturen zitierten Erklärung heißt es, die britische Regierung trage die Verantwortung für „Blutvergießen, die nächste Runde der Eskalation und die daraus resultierenden militärischen und politischen Konsequenzen für den europäischen Kontinent und die ganze Welt“, die durch die Entsendung moderner Kampfjets an die Ukraine ausgelöst würde. Russland werde einen Weg finden, um auf alle unfreundlichen Schritte der britischen Seite zu reagieren.Russischer Botschafter: Baerbock gab „Stellvertreterkrieg“ zu19.13 Uhr: Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja hat eine Äußerung von Außenministerin Annalena Baerbock als Bekenntnis für eine deutsche Kriegsbeteiligung in der Ukraine gewertet. Der Diplomat bezog sich vor dem UN-Sicherheitsrat in New York am Mittwoch auf einen Satz der Grünen-Politikerin vor dem Europarat Ende Januar. Damals hatte Baerbock mit folgenden Worten zum Zusammenhalt der westlichen Verbündeten aufgerufen: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander.“Nebensja sagte nun dazu: „Es geht nicht einmal um die Eingeständnisse von Politikerinnen wie der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, die sagt, die Nato führe einen Stellvertreterkrieg gegen Russland.“ Die Ukraine könne Russland aus eigener Kraft auf dem Schlachtfeld nicht besiegen.Das Auswärtige Amt hatte später klargestellt, dass Baerbock keine Kriegsbeteiligung Deutschlands oder seiner Verbündeten gemeint habe. Die Bundesregierung betonte: „Wir unterstützen die Ukraine, aber wir sind nicht Kriegspartei.“ SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte später gesagt, dass ein solcher Satz „eigentlich nur der Propaganda in Moskau“ nutze.Russland belegt Dutzende weitere US-Amerikaner mit Einreiseverboten18.22 Uhr: Im Konflikt mit dem Westen hat Russland Einreiseverbote gegen 77 weitere US-Amerikaner verhängt. Betroffen sind unter anderen Gouverneure mehrere US-Bundesstaaten, wie aus einer Mitteilung des russischen Außenministeriums vom Mittwoch hervorgeht. Es handele sich um eine Reaktion auf vergleichbare Strafmaßnahmen Washingtons gegen russische Staatsangehörige, hieß es aus Moskau. Auf der Stopp-Liste Russlands stehen damit nun insgesamt mehr als 1.300 US-Bürger.Wie viele andere Staaten haben auch die USA als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine Sanktionen verhängt. Neben Einreiseverboten zählen dazu etwa auch weitreichende Wirtschaftsbeschränkungen. Moskau stellt diese Strafmaßnahmen immer wieder als Ausdruck einer angeblich anti-russischen Haltung westlicher Staaten dar.Portugal liefert im März 3 Leopard-2-Panzer 18 Uhr: Portugal wird nach Angaben von Ministerpräsident Antonio Costa einige seiner Leopard-2-Panzer reparieren und drei davon im März an die Ukraine liefern. Am Samstag hatte er gesagt, Portugal sei in Gesprächen mit Deutschland, um Teile zu beschaffen, die für die Reparatur nicht einsatzfähiger Leopard-Panzer benötigt würden.Die Streitkräfte hatten im Januar erklärt, Portugal verfüge über 37 Leopard-2-Panzer. Die meisten davon sind Medienberichten zufolge aber nicht einsatzfähig.London prüft Verfügbarkeit von Kampfjets16.48 Uhr: Der britische Premierminister Rishi Sunak lässt anlässlich des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj prüfen, ob Kampfflugzeuge für die Ukraine verfügbar sind. Sunak habe Verteidigungsminister Ben Wallace um Prüfung gebeten, was für Maschinen das Vereinigte Königreich theoretisch an die Ukraine liefern könnte, teilte Downing Street am Mittwoch mit. Es handele sich aber um eine „langfristige“ Lösung. Bereits im Frühling könnten die ersten ukrainischen Piloten an Nato-Jets in Großbritannien ausgebildet werden, hieß es weiter.Sunak hatte bisher zurückhaltend auf Forderungen nach einer Lieferung von Kampfjets reagiert, wie sie etwa Ex-Premierminister Boris Johnson erhoben hatte. Selenskyj betonte bei seinem Besuch in London, dass Kampfjets für die Ukraine besonders wichtig seien.Scholz trifft Selenskyj heute Abend in Paris15.56 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz reist überraschend nach Paris. Der Grund: Ein spontanes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten. Mehr dazu lesen Sie hier.Britischer Premier Sunak empfängt Selenskyj12.47 Uhr: Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London empfangen. „Willkommen im Vereinigten Königreich, Präsident Selenskyj“, schrieb Sunak am Mittwochvormittag auf Twitter. Er teilte ein Foto, auf dem er in einer Umarmung mit seinem ukrainischen Gast am Flughafen zu sehen ist. Der Sender Sky News hatte zuvor die Landung des Präsidenten auf dem Londoner Stansted Airport live übertragen.Selenskyj teilte per Instagram ebenfalls ein Foto von seiner Ankunft am Flughafen, auf dem er neben Sunak zu sehen ist. „Das Vereinigte Königreich gehörte zu den ersten, die der Ukraine zu Hilfe gekommen sind. Ich bin heute in London, um dem britischen Volk persönlich für seine Unterstützung und Premierminister Rishi Sunak für seine Führungsrolle zu danken“, schrieb Selenskyj dazu.Der erste Stopp seiner Reise führte Selenskyj in den Regierungssitz Downing Street, wo ihm ein roter Teppich ausgerollt wurde. Sunak und Selenskyj zeigten sich bei ihrer Ankunft kurz der Presse und schüttelten Hände, bevor sie hinter der bekannten schwarzen Tür verschwanden.Högl warnt vor „gewaltiger Lücke“ durch Leopard-2-Lieferung12.38 Uhr: Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), dringt auf schnellen Ersatz für die Leopard-2-Kampfpanzer, die von der Bundeswehr an die Ukraine geliefert werden sollen. „Die Soldatinnen und Soldaten erwarten zu Recht, dass das Gerät schnell wieder beschafft wird und die 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen zügig ausgegeben werden“, sagte Högl der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch.“Die 14 Leoparden, die aus dem Panzerbataillon 203 in Augustdorf kommen, reißen dort eine gewaltige Lücke, weil sie selbst nicht genügend haben, um auszubilden und vollständig einsatzbereit zu sein“, sagte Högl. Die Bundesregierung hatte sich Ende Januar nach langem Zögern bereit erklärt, die 14 modernen Kampfpanzer der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Dies soll laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bis Ende März geschehen.Högl zeigte sich zugleich überzeugt, dass es in der Bundeswehr eine große Solidarität mit der Ukraine gebe. „Bei all meinen Truppenbesuchen stelle ich fest, dass die Soldatinnen und Soldaten es für dringend erforderlich halten, dass die Ukraine unterstützt wird – mit allem, was sie braucht“, sagte sie. „Die Bundeswehr ist andererseits sehr betroffen davon, dass viel Gerät abgegeben wird“, unterstrich Högl. „Wir müssen die eigene Einsatzbereitschaft im Blick behalten“, mahnte die Wehrbeauftragte.Die Nacht im Überblick: Westliche Kampfpanzer bringen laut Selenskyj Parität5.35 Uhr: Die Zusage von mehr als 100 westlichen Kampfpanzern kann die Ukraine den russischen Invasoren auf dem Schlachtfeld gleichstellen, sagt Präsident Selenskyj. Seine Militärs bereiten sich auf eine russische Großoffensive vor. Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach mit seinem Amtskollegen in Kiew. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.Bericht: Ukraine verbraucht Riesenmengen an Munition pro Tag5.01 Uhr: Der Kampf der Ukraine gegen Russland verbraucht Munition in beispielloser Geschwindigkeit, wobei das Land jeden Tag mehr als 5.000 Artilleriegeschosse abfeuert, berichtet die amerikanische „Financial Times“. Das entspreche den Befehlen eines kleineren europäischen Landes in einem ganzen Jahr in Friedenszeiten. „Es ist ein Krieg um industrielle Kapazitäten“, sagte Morten Brandtzæg, Geschäftsführer des norwegischen Unternehmens Nammo, das Munition und Schulterfeuerwaffen herstellt, der Zeitung. Er schätzt, dass die Ukraine schätzungsweise 5.000 bis 6.000 Artilleriegeschosse pro Tag abgefeuert hat, was seiner Meinung nach den jährlichen Bestellungen eines kleineren europäischen Staates vor dem Krieg entspricht.Biden sagt Ukraine dauerhafte Unterstützung zu4.45 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine in seiner Rede zur Lage der Nation die anhaltende Unterstützung der USA im Krieg gegen Russland zugesichert. Biden wandte sich in der sogenannten State of the Union-Rede im Kongress am Dienstagabend (Ortszeit) an die eingeladene ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarova, und betonte, die USA seien „vereint“ in der Unterstützung für deren Land.“Wir werden an Ihrer Seite stehen, so lange es dauert“, versprach der Präsident. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland und liefern im großen Umfang Waffen und andere Rüstungsgüter an Kiew. Bei den oppositionellen Republikanern gibt es allerdings Politiker, die den umfassenden US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüberstehen. Lesen Sie hier mehr zur Rede zur Nation des US-Präsidenten.Kuleba spricht mit Blinken über weitere Hilfen2.30 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat mit seinem US-Kollegen Antony Blinken über weitere Militärhilfen für die Ukraine und neue Sanktionen gegen Russland gesprochen. Außerdem sei es in dem Telefonat um Vorbereitungen für wichtige Ereignisse gegangen, da der erste Jahrestag des Krieges am 24. Februar bevorstehe, teilte Kuleba auf Twitter mit.Ukraine erwartet Offensive in Charkiw und Saporischschja23.11 Uhr: Die ukrainische Regierung geht davon aus, dass die von ihr erwartete baldige russische Offensive die Regionen Charkiw im Nordosten und Saporischschja im Süden betreffen wird. Russland werde versuchen, rund um den ersten Jahrestag des Kriegs am 24. Februar Vorzeigeergebnisse parat zu haben, sagte der Leiter des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Olexij Danilow, in einem am Dienstag in Kiew geführten Reuters-Interview. „Sie müssen etwas zum Vorzeigen haben für ihre Leute, und sie haben das große Verlangen, bis zu diesem Datum etwas aus ihrer Sicht Großes zu tun.“Mutmaßungen anderer ukrainischer Behördenvertreter, wonach Moskau auch einen Angriff vom Territorium seines Verbündeten Belarus aus auf den Nordwesten der Ukraine planen könnte, sieht Danilow skeptisch. Es sei „zweifelhaft, dass sie aus der Richtung kommen werden“, weil „dort ganz klar nicht genügend Truppen sind“.USA verkaufen Polen Himars-Raketenwerfer23.10 Uhr: Die US-Regierung hat den Verkauf von 18 Himars-Raketenwerfersystemen inklusive Munition an Polen im Wert von zehn Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) genehmigt. Der Verkauf werde Polens militärische Kapazitäten ausweiten und „gleichzeitig die Interoperabilität mit den Vereinigten Staaten und anderen Verbündeten erhöhen“, teilte die für Auslandsverkäufe zuständige Unterbehörde im US-Verteidigungsministerium (DSCA) am Dienstag mit. Polen werde die Raketenwerfer benutzen, um „die Verteidigung des Heimatlandes zu stärken und regionale Bedrohungen abzuwehren“.Habeck: Panzer könnten gegen russische Offensive helfen22.55 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hofft, dass die von Deutschland zugesagten weiteren Panzer-Lieferungen der Ukraine bei der Abwehr einer erwarteten neuen russischen Angriffswelle helfen werden. „Es sind hohe Stückzahlen, die dort bereitgestellt werden, um die russische Frühjahrsoffensive dann abzuwehren“, sagte der Vizekanzler am Dienstag in der US-Hauptstadt Washington.Da die Panzer noch hergerichtet werden müssten, sei der genaue Zeitplan nicht absehbar, sagte Habeck. „Aber es sollte ja natürlich möglichst zügig gehen.“ Wenn man sich im Nachhinein frage, ob solche Entscheidungen nicht früher hätten fallen können, „dann hat man natürlich einen Punkt“, so der Grünen-Politiker.Selenskyj dankt Deutschland für Unterstützung20.22 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Besuch des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius in Kiew als „ein Signal für die Unterstützung der Ukraine“ gewertet. „Die Ukraine ist sehr an der Unterstützung durch einen der Anführer der Europäischen Union – Deutschland – interessiert, besonders in dieser für uns schwierigen Zeit“, wurde Selenskyj in einer Mitteilung seines Präsidialamtes am Dienstagabend weiter zitiert. „Wir sind dankbar für die jüngsten Entscheidungen, für alle Entscheidungen“, betonte er.Zu der von Pistorius verkündeten Lieferung von mehr als 100 Kampfpanzern des Typs Leopard 1 äußerte sich Selenskyj nicht direkt, sprach aber über die erst vor kurzem getroffene Entscheidung Deutschlands zur Lieferung moderner Kampfpanzer aus deutscher Produktion.“Die jüngsten Entscheidungen über die Panzerkoalition und die Initiative unserer europäischen Freunde in Zusammenarbeit mit unserem Verteidigungsministerium können uns zwar keine Vorteile, dafür aber Parität auf dem Schlachtfeld verschaffen.“ Dies hänge aber von Lieferzeiten, Mengen und Modernität der Ausrüstung ab, erklärte er.20 Spanische Transportpanzer unterwegs in die Ukraine 19.22 Uhr: Spanien schickt im Rahmen seiner bereits zugesagten Ausrüstungs- und Waffenlieferungen 20 Transportpanzer vom Typ TOA M-113 in die Ukraine. Die Fahrzeuge wurden am Dienstag im Hafen von Bilbao unter strengen Sicherheitsvorkehrungen verladen, wie die Nachrichtenagentur Europa Press und andere spanische Medien vor Ort unter Berufung auf amtliche Quellen berichteten.Die Entsendung der je neun Tonnen schweren, gepanzerten Mannschaftstransportwagen, die mit ihrem Kettenantrieb eine Geschwindigkeit von bis zu 67,5 km/h erreichen können, war bereits im Sommer vergangenen Jahres in Aussicht gestellt worden. Die TOA M-113 bieten Platz für bis zu 13 Personen und stammen aus den 1960er Jahren.Selenskyj fordert Ende der Gerüchteküche – Verteidigungsminister weiter im Amt16.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist offenbar darum bemüht, Spekulationen über eine mögliche Ablösung seines Verteidigungsministers Olexij Resnikow zu beenden. In einer Rede an das Parlament erklärte er am Dienstag demonstrativ, dass er allen danke, die dazu beitragen, die Einheit der Ukraine zu bewahren, und „keine Gerüchte oder andere Pseudoinformationen“ verbreiteten.Dem Feind dürfe nicht erlaubt werden, „mit den Emotionen unseres Volkes zu spielen“. Im Verteidigungs- und Sicherheitssektor würden auf verschiedenen Ebenen personelle und institutionelle Schritte unternommen. Die Entscheidungsgewalt liege dabei ausschließlich bei ihm, dem Präsidenten, schrieb Selenskyj in einem Beitrag auf Telegram, in dem er aus seiner Rede an das Parlament zitierte.Ukraine meldet tödlichsten Tag für russische Truppen seit Kriegsbeginn16.20 Uhr: Die russische Militär hat nach ukrainischen Angaben den tödlichsten Tag seit Beginn der Invasion erlebt. Bei Angriffen im Osten der Ukraine habe es in den vergangenen 24 Stunden starke russische Verluste gegeben, teilte das ukrainische Militär am Dienstag mit.Insgesamt seien 1.030 russische Soldaten gefallen. Nach ukrainischen Angaben ist damit die Zahl der seit Kriegsausbruch getöteten russischen Soldaten auf 133.190 gestiegen. Russland bestreitet hohe Verluste und gibt seinerseits eine große Zahl an getöteten ukrainischen Soldaten an. Die Berichte konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.Seit Wochen konzentrieren sich die Kämpfe zwischen ukrainischer und russischer Armee auf den Osten des Landes mit den Bezirken Luhansk und Donezk. Nach Angaben der Regierung in Kiew und westlicher Staaten verstärkt Russland seit Wochen die Truppen in der Region. Ziel der Regierung in Moskau soll demnach sein, zum ersten Jahrestag des Einmarsches in das Nachbarland am 24. Februar neue Erfolge verbuchen zu können.Moskau zufrieden mit Kämpfen um Bachmut12.37 Uhr: Trotz Berichten über äußerst blutige Kämpfe und massive Verluste hat sich Russlands Militärführung zufrieden mit der Lage an der Front im Osten der Ukraine gezeigt. „Derzeit entwickeln sich die Kampfhandlungen in den Regionen Wuhledar und Artjomowsk (russische Bezeichnung für Bachmut) erfolgreich“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag.Seit Tagen berichtet die ukrainische Seite über die schwere Lage bei der Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte allerdings zuletzt, dass seine Truppen den Widerstand aufrechterhielten. Nach Einschätzung britischer Geheimdienstler wiederum kommen die Russen nicht wirklich voran. In Bachmut – einer Stadt mit einst mehr als 70.000 Einwohnern – halten sich nur noch einige Tausend Menschen auf.Aus Russland, das den Krieg gegen das Nachbarland vor fast einem Jahr begonnen hat, gab es einmal mehr Kritik an der westlichen Militärhilfe für die Ukraine. Die Lieferung von Offensivwaffen werde die Kämpfe nur in die Länge ziehen, behauptete Schoigu. „Faktisch ziehen solche Schritte die Nato-Staaten in den Konflikt hinein und können zu einer unvorhersehbaren Eskalation führen.“ Ukrainisches Parlament verlängert Kriegsrecht um weitere 90 Tage11.38 Uhr: In der Ukraine ist das wegen der russischen Invasion verhängte Kriegsrecht ein weiteres Mal um 90 Tage verlängert worden. Für die bereits fünfte Verlängerung stimmten am Dienstag nach Medienberichten 348 Abgeordnete. 226 Stimmen wären notwendig gewesen. Verlängert wurde auch die allgemeine Mobilmachung. Damit unterliegen Männer im wehrpflichtigen Alter von 18 bis 60 Jahren bis auf wenige Ausnahmen weiter einer Ausreisesperre. Die Regelung gilt vorläufig bis zum 20. Mai.Im Zusammenhang mit Berichten über massive Verluste tauchten zuletzt vermehrt Videos darüber auf, wie Musterungsbescheide Passanten in ukrainischen Städten ausgehändigt wurden. Kiew wehrt seit fast einem Jahr mit westlicher Hilfe einen russischen Angriff ab. Russland kontrolliert einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim gut 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.Melnyk: „Wir brauchen die Luftwaffe, wir brauchen die Marine“10.31 Uhr: Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk hat von der Bundesregierung erneut mehr Führungsstärke bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg gefordert. „Es wäre an der Zeit, dass Deutschland das, was man verkündet hat, nämlich diese Führungsrolle zu spielen, auch tatsächlich tut“, sagte Melnyk am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Von vielen Partnern in Europa und der Welt werde dies erwartet.Der ehemalige ukrainische Botschafter bekräftigte seine Forderung an die Bundesregierung, neben 14 Leopard-2-Panzern auch Kampfflugzeuge zu liefern und die Marine zu unterstützen. „Wir brauchen die Luftwaffe, wir brauchen die Marine.“ Deutschland sei in der Lage, mit Kampfjets wie dem Eurofighter und Tornado zu helfen, sagte er. Der Krieg gegen Russland sei schließlich nicht nur am Boden zu gewinnen. Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine bislang ab.Das Wichtigste aus der Nacht8.10 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte in der Stadt Bachmut im Osten des Landes setzen ihren Widerstand gegen die ständigen russischen Angriffe fort. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.Montag, 6. FebruarBildungsministerin Stark-Watzinger sagt weitere Hilfe zu19.21 Uhr: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat der Ukraine bei ihrem Besuch in der Hauptstadt Kiew weitere Unterstützung im Bildungsbereich zugesagt. „Wir sehen, dass der Wiederaufbau der Ukraine nicht morgen beginnt, er hat schon gestern begonnen“, sagte die FDP-Politikerin am Montag.Die Ministerin hob dabei besonders die Berufsschulen zur Ausbildung von Handwerkern hervor. „Wir wollen hier zusammenarbeiten, um eben die Fachkräfte mit auszubilden, welche die Ukraine wieder aufbauen werden“, unterstrich sie. Stark-Watzinger sicherte dabei ebenso eine Fortsetzung von Forschungskooperationen insbesondere bei Energiethemen wie „grünem Wasserstoff“ zu.In Deutschland lernen nach ihren Angaben aktuell 203.000 ukrainische Kinder an Schulen. Dazu seien 7.000 ukrainische Studenten an deutschen Hochschulen eingeschrieben. „Diese jungen Menschen sind die Zukunft nicht nur der Ukraine, sondern von ganz Europa“, hob die Ministerin hervor.Das parallele Lernen von Flüchtlingskindern in deutschen Schulen und online in ihren ukrainischen Klassen sei „natürlich“ eine hohe Belastung. „Aber die Kinder sollen auch diese Normalität und das vor Ort in die Schule gehen als Stück Normalität haben“, sagte Stark-Watzinger der Deutschen Presse-Agentur. Damit solle auch die Anbindung an die Heimat für eine mögliche Rückkehr aufrechterhalten werden. Selenskyj erwägt offensichtlich Reise nach Brüssel17.22 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt offensichtlich eine Reise nach Brüssel. Mehrere Mitarbeiter des Europäischen Parlaments bestätigten am Montag der Deutschen Presse-Agentur, dass es am Donnerstag die „Wahrscheinlichkeit einer außerordentlichen Plenartagung in Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten“ gebe. Am selben Tag treffen sich auch die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel zu einem Gipfel. Wie es hieß, würde Selenskyj dann auch als Gast an dem Gipfel teilnehmen.Aus Kiew gab es zunächst keine Bestätigung für eine mögliche Reise von Selenskyj nach Brüssel. Eine abschließende Bestätigung dürfte es aus Sicherheitsgründen erst kurz zuvor geben.Die erste und bislang einzige öffentlich bekannte Auslandsreise Selenskyjs nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte den Präsidenten kurz vor Weihnachten nach Washington geführt. Seitdem wird auch über einen Besuch in Brüssel spekuliert. Zusammen mit den USA gilt die EU als wichtigster Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben nach eigenen Angaben bislang knapp 50 Milliarden Euro mobilisiert. Zudem wurden gegen Russland zahlreiche Sanktionen verhängt.UN-Chef: Gefahr einer weiteren Eskalation wächst16.36 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres befürchtet eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine. „Ich befürchte, die Welt schlafwandelt nicht in einen größeren Krieg hinein – ich befürchte, sie tut dies mit weit geöffneten Augen“, sagte Guterres am Montag in New York vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen.Knapp ein Jahr nach der Invasion Russlands in sein Nachbarland werde die Aussicht auf Frieden immer geringer, die Gefahr einer weiteren Eskalation wachse. Das Risiko eines Atomkriegs sei so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Die Welt brauche Frieden in der Ukraine, sagte Guterres.Kiew: Kein neuer Verteidigungsminister in dieser Woche14.55 Uhr: Nach massiven Spekulationen steht eine Auswechslung des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow offenbar doch noch nicht unmittelbar bevor. „Personaländerungen im Verteidigungsbereich wird es in dieser Woche nicht geben“, schrieb der Fraktionsvorsitzende der Präsidentenpartei Diener des Volkes, David Arachamija, am Montag im Nachrichtendienst Telegram. Resnikow, der den Posten seit November 2021 bekleidet, war inmitten der Abwehr des russischen Angriffskriegs zuletzt wegen eines Skandals um überteuerte Lebensmittelkäufe für die Armee in die Kritik geraten.Warum der 56-Jährige nun zunächst doch im Amt bleiben soll, erklärte Arachamija nicht. Gemutmaßt wurde, dass die Präsidentenpartei nicht genügend Stimmen für die geplante Ernennung Resnikows zum Minister für strategische Industriebranchen finden würde.Ein weiteres Problem bei der angestrebten Auswechslung des Verteidigungsministers ist Medienberichten zufolge, dass der mutmaßliche Nachfolger Kyrylo Budanow den Armeedienst quittieren müsste. Das Gesetz sieht formal nur Zivilisten für den Posten des Verteidigungsministers vor. Der 37-jährige Generalmajor Budanow aber leitet gerade den Militärgeheimdienst.Lawrow besucht Mali zur „Stärkung der militärischen Zusammenarbeit“9.55 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird in der Nacht zum Dienstag zu einem zweitägigen Besuch im westafrikanischen Krisenstaat Mali erwartet. Schwerpunkt der Gespräche sei eine Stärkung der militärischen Zusammenarbeit, teilte das malische Außenministerium mit. Lawrow werde sich in der Hauptstadt Bamako mit seinem malischen Amtskollegen Abdoulaye Diop beraten, hieß es. Auch ein Treffen mit Übergangspräsident Assime Goïta sei geplant. Neben Verteidigung und Sicherheit stehe auch wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Programm.Mali wolle seine „strategischen Partnerschaften erweitern und diversifizieren“, teilte das Außenministerium mit. Der zuvor stärkste Partner, die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, hatte sich vor etwa einem Jahr für einen Rückzug aus Mali entschieden, weil die mit einem Putsch an die Macht gekommene militärische Übergangsregierung enge Kontakte zu Russland pflegt und Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner angeheuert haben soll.Auch Deutschland hatte im November den Abzug beschlossen. In Mali sind derzeit noch mehr als 1.100 Männer und Frauen der Bundeswehr eingesetzt, die als Blauhelme der UN-Mission Minusma einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes leisten sollen. Ihr Verbleib bis Mai 2024 ist aber davon abhängig, dass die deutschen Blauhelme von Malis Regierung nicht weiter über längere Zeiträume am Einsatz von Aufklärungsdrohnen gehindert werden.Ukraine-Botschafter distanziert sich von Vorgänger Melnyk: Keine Kampfjets bestellt7.03 Uhr: Der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew fordert angesichts einer erwarteten Großoffensive der russischen Armee im Angriffskrieg gegen sein Land ein höheres Tempo über militärische Hilfen von Deutschland. „Viel Zeit haben wir nicht. Deshalb reagiert die Ukraine immer besorgt auf allzu ausgiebige Debatten“, sagte Makejew dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.Der Diplomat stellte klar, dass sein Land zurzeit weder Kampfflugzeuge noch Kriegsschiffe oder U-Boote von Deutschland beantragt habe. „Und übrigens auch keine in Deutschland produzierten Ufos“, fügte der Botschafter hinzu. Makejew ging damit indirekt auf Distanz zu seinem Vorgänger Andrij Melnyk, der öffentlich entsprechende Forderungen nach weiteren Waffensystemen erhoben hatte.Melnyk ist mittlerweile Vizeaußenminister in Kiew. Von Deutschland hat er auf Twitter die Lieferung von Kampfjets gefordert. Die Frage müsse „Gegenstand einer fachlichen Diskussion sein, welche Fähigkeiten unser Militär benötigt“, sagte er weiter.Das Wichtigste aus der Nacht6.31 Uhr: Die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Agnieszka Brugger hat die europäischen Partner Deutschlands zu raschem Handeln bei der Lieferung von Kampfpanzern aufgefordert. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.Sonntag, 5. FebruarSelenskyj: „Druck hat zugenommen“21.17 Uhr: Angesichts des näher rückenden Jahrestags des russischen Einmarschs in die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer „symbolhaften Aktion“ der Besatzer gewarnt. Dazu gebe es bereits zahlreiche Berichte und Hinweise, sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. Russland wolle sich für die Niederlagen des vergangenen Jahres rächen. „Wir stellen fest, dass der Druck auf verschiedene Frontbereiche und auch im Informationsbereich zugenommen hat.“ Russland hatte den Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar des Vorjahres begonnen.Besonders schwierig sei derzeit die Lage in der Region Donezk. „Aber egal, wie schwer es ist und wie groß der Druck ist, wir müssen überleben“, sagte Selenskyj. Die Ukraine müsse jeden Tag und jede Woche nutzen, um die Verteidigungspositionen an der Front sowie die internationale Position des Landes zu stärken.Zurzeit ist die Ukraine vor allen rund um die Stadt Bachmut im Osten des Landes schwer unter Druck geraten. Dort versuchen russische Truppen sowie Angehörige der berüchtigten Söldnertruppe Wagner seit Wochen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldete, dass es in der Region vorteilhaftere Positionen eingenommen habe.Bachmut wird nach Einschätzung britischer Militärexperten immer mehr von russischen Truppen eingekreist. Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums am Sonntag hervor.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.