Wie könnte eine Welt ohne Kabel aussehen? Das Start-up Guru hat eine Idee und möchte Energie mit Hilfe von Radiowellen übertragen. So könnten wir unsere Smartphones kabellos laden. Wir stellen euch die Wireless-Charging-Technologie in einem kleinen Porträt einmal vor.

Der Qi-Ladestandard hat es uns bereits ermöglicht, unsere Smartphones kabellos aufzuladen. Auf dieser Idee baut gerade auch das Start-up Guru auf, um eine neue Technologie zu entwickeln.
Das Unternehmen ist aus dem California Institute of Technology hervorgegangen und will mit Hilfe von hochfrequenten Millimeterwellen elektrische Energie drahtlos übertragen.
Das US-amerikanische Tech-Portal The Verge berichtet, dass die Technologie von Guru den Ladestandards, die wir bislang kennen – etwa der Qi-Technologie gegenüber – einen entscheidenden Vorteil haben soll.
Guru überträgt Energie durch die Luft
So schraubt das Start-up laut eigenen Angaben nämlich an einer zielgerichteten und hochfrequenten Technologie. Ein Sender soll das aufzuladende Gerät lokalisieren und anschließend einen Energiestrahl abschießen, um den Ladevorgang zu starten.
Guru will also Energie durch die Luft übertragen. Das klingt zunächst einmal verrückt. Neben der kabellosen Übertragung ist ein weiterer Vorteil dabei, dass sich die Technologie dadurch auch nicht auf ein Gerät im Raum beschränken soll.

Sie soll stattdessen auch gleichzeitig mehrere unterschiedliche Geräte mit unterschiedlichen Spannungen aufladen können.
Wireless Charging: Guru stellt drei Prototypen vor
Guru hat seine Technologie auf der Technik-Messe CES Anfang 2020 im US-amerikanischen Las Vegas vorgestellt und The Verge vorher schon einen Einblick in drei verschiedene Prototypen gewährt.

Das erste Modell ist demnach ein Ladesystem, das man wie gewohnt zum Beispiel auf einen Tisch stellen kann. Es soll so ziemlich jedes Gerät im Umkreis eines Meters in kurzer Zeit wieder aufladen können.
Die Guru-Geräte sollen gleich mehrere Geräte im selben Raum aufladen können. (Foto: Screenshot & Guru)
Der zweite Prototyp soll die Größe eines kleinen Zimmers haben und dementsprechend eine größere Reichweite haben.
Und das dritte Modell scheint so etwas wie ein autonomer Roboter zu sein, der sich in einem großen Raum bewegen und etwa kleinere Smart-Home-Geräte wie Kameras wieder aufladen kann.
Baldiger Europa-Marktstart wohl ausgeschlossen
Guru-CEO Florian Bohn versichert, dass die Technologie „sicher und effektiv“ ist. Dennoch wissen wir natürlich nicht, ob die Strahlen gesundheitsschädlich für uns sein könnten.
The Verge spekuliert deshalb, dass ein baldiger Europa-Marktstart wohl ausgeschlossen ist. Hierzulande müssen Unternehmen schließlich auch gewisse Sicherheitsstandards einhalten.
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