Marcel Fratzscher ist besorgt wegen des Coronavirus. Der DIW-Chef fürchtet sich aber vor allem vor dem irrationalen Verhalten von Finanzinvestoren, Unternehmen und Konsumenten darauf. Fratzscher illustriert dies mit der aktuellen Entwicklung an den Börsen.
Bei Deutschlands Geldinstituten herrscht bereits Alarmstimmung. Immer mehr Experten sagen eine Rezession infolge des Coronavirus voraus. Sie befürchten steigende Kreditausfälle. Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank befinden sich unter Druck. Anleger fürchten eine weitere Kapitalerhöhung.
Die deutschen Autobauer stehen vor einer großen Herausforderung. Sie müssen möglichst zügig Elektroautos verkaufen, wenn sie die Klimavorgaben der EU erfüllen und Strafzahlungen vermeiden wollen. Aber die Batterie ist nicht die einzige Zukunftsoption.
Das grassierende Coronavirus setzt der chinesischen Wirtschaft schwer zu. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie wartet mit einem unterirdischen Wert auf, der sogar unter den Zahlen zum Höhepunkt der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren liegt.
Es bleibt spannend an den internationalen Börsen. Das Coronavirus wird auch in der kommenden Woche das Handelsgeschehen dominieren. Die damit einhergehende Verunsicherung könnte zu weiteren Kursstürzen führen. Konjunktur- und Unternehmensnachrichten treten in den Hintergrund.
Die Deutschen gelten ohnehin als börsenscheu. Der aktuelle Kursrutsch aus Sorge vor einer Coronavirus-Pandemie ist eine Hypothek für die ohnehin fragile Aktienkultur in Deutschland. Selbst als die Börsen im vergangenen Jahr boomten, nahmen die Anleger hierzulande Reißaus.
Während die Aktienmärkte nach unten rauschen, zieht Volkswagen die Bekanntgabe seiner Unternehmenszahlen vor. Denn die sehen überraschend gut aus. Der Gewinn wächst zweistellig und die Dividende soll steigen.
Die deutsche Wirtschaft muss mit eiskaltem Gegenwind rechnen. Die Nebenwirkungen des Coronavirus-Ausbruchs könnten laut Bundesbank Europas größte Volkswirtschaft zusätzlich belasten. Bundesbank-Chef Weidmann geht davon aus, dass sich das Risiko „materialisiert“.
Die Sorge um die Folgen der Coronavirus-Ausbreitung belasten seit Tagen die Finanzmärkte weltweit und drücken am Morgen bereits die Börsen in Asien tiefer ins Minus. Mit einem Rutsch um gut 13,5 Prozent seit dem vergangenen Freitag erleben die Anleger die schwärzeste Woche seit Beginn der Weltfinanzkrise 2008.
So richtig rund lief es mit dem Streetscooter nicht. Lange Zeit hat die Post versucht, einen Käufer zu finden. Jetzt entscheidet sich der Konzern dazu, die Produktion noch dieses Jahr komplett einzustampfen. Das hinterlässt auch Spuren in der Bilanz.
