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Angreifer in Halloween-Outfit
:
17 Verletzte bei Messer- und Brandanschlag in Zug in Tokio

Bei einem Messer- und Brandanschlag in einem Zug in Tokio durch einen verkleideten Täter sind japanischen Berichten zufolge am Sonntagabend 17 Menschen verletzt worden. Einer der Verletzten erlitt demnach schwere Stichverletzungen und schwebte in Lebensgefahr.

Die Polizei nahm den Berichten zufolge nach der Attacke einen Verdächtigen fest. Dem jungen Mann wird versuchter Mord vorgeworfen.

Der Angriff ereignete sich am Halloween-Abend, als die japanische Hauptstadt voller Menschen war, viele davon in Kostümen. Augenzeugen sagten dem Sender NHK, der Angreifer habe bunte Kleidung getragen: ein grünes Hemd, einen blauen Anzug und violetten Mantel. In dem Aufzug habe er wie eine Figur aus einem Comic gewirkt oder wie jemand, der auf dem Weg zu einer Halloween-Feier sei, berichteten die Augenzeugen. Der Mann attackierte in dem Zug Menschen mit einem Messer und legte Feuer.

Ein vom Fernsehsender NHK verbreitetes Videos zeigte panische Passagiere, die durch den Zug rannten, während sich Rauch im Waggon ausbreitete. Auch Flammen waren zu sehen. Ein weiteres auf Twitter veröffentlichtes Video zeigte Menschen, die durch Zugfenster kletterten, um sich an einem Bahnhof aus dem Zug der Keio-Linie in Sicherheit zu bringen. Der Bahnbetreiber erklärte, der Bahnverkehr sei wegen eines „Vorfalls mit Verletzten“ teilweise eingestellt worden.

„Zuerst dachte ich, es wäre so etwas wie eine Halloween-Veranstaltung“, sagte ein Mann, der in dem Zug saß, NHK. „Aber ich rannte davon, als ein Mann mit einem langen Messer hereinkam. Ich hatte großes Glück, nicht verletzt zu werden.“ Eine andere Passagierin sagte, der Angreifer habe bei der Tat keinerlei Gefühle gezeigt. „Er hielt ein Messer und fing an, eine Flüssigkeit zu verteilen“, sagte sie. „Er hat diese Tat begangen, ohne Emotionen zu zeigen, ganz mechanisch. Ich denke, das hat allen Angst gemacht.“

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo News wurden bei dem Angriff 15 Menschen verletzt. Laut NHK gab es mindestens 17 Verletzte. Ein älterer Mann, der angestochen wurde, schwebte demnach in Lebensgefahr.

Die örtliche Polizei war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die regionale Polizei erklärte, sie könne vorerst keine Informationen herausgeben. Vor dem Bahnhof waren dutzende Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz.

Derartige Gewalttaten sind in Japan eigentlich äußerst selten. Aber das war bereits der zweite Messerangriff in einem Tokioter Zug seit August. Ein 36-jähriger Mann stach damals wahllos auf Fahrgäste ein und verletzte zehn Menschen. Bei der Polizei sagte er aus, er habe Frauen angreifen wollen, die glücklich aussahen. Ebenfalls im August erlitten zwei Menschen bei einer Säureattacke in einer U-Bahn-Station in Tokio Verätzungen.

(felt/AFP)

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