Ralf Rangnicks möglicher Wechsel zum FC Bayern bleibt das beherrschende Thema im deutschen Fußball. Ex-Bayern-Star Andreas Herzog hat dazu seine ganz eigene Meinung. Ralf Rangnick und der FC Bayern – diese Verbindung galt im deutschen Fußball jahrelang als nicht denkbar ( mehr zu der Vergangenheit mit Uli Hoeneß lesen Sie hier ). Im Zuge zahlreicher Absagen bei der Trainersuche der Münchner ist das Thema in den vergangenen Tagen allerdings wieder in den Fokus gerückt. Und wie. Nachdem zahlreiche deutsche Medien am Montag darüber berichtet hatten, dass der 65-Jährige ganz oben auf der Kandidatenliste des deutschen Rekordmeisters stehe und „Münchner Merkur/tz“ bereits von einer Einigung innerhalb dieser Woche berichtet hatten , bezog Rangnick am selben Abend Stellung. Bericht: Rangnick muss Bayern „nur noch Ja sagen“ Im Interview mit dem Onlineportal „90minuten.at“ räumte er ein, dass es eine Kontaktaufnahme gegeben habe und er seinen derzeitigen Arbeitgeber, den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB), darüber informiert habe. Rangnick sagte zudem, dass er sich in Österreich sehr wohlfühle und es momentan „keinen Grund“ gebe, sich mit einem Wechsel zu beschäftigen. Allerdings räumte er auch ein: „In dem Moment, wo die Bayern sagen würden: Wir wollen Sie. Dann muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?“ Eine kategorische Absage ist das nicht. Herzog lobt den „ausgewiesenen Fachmann“ Rangnick Einer, der eine Zusammenarbeit von Rangnick und Bayern durchaus für möglich hält, ist Österreichs Fußballidol Andreas Herzog, der für sein Heimatland 103 Länderspiele absolvierte.“Vor zehn Jahren hätte ich mir das noch nicht vorstellen können, aber mittlerweile kann ich mir das schon sehr gut vorstellen“, sagt der 55-Jährige t-online: „Weil Ralf Rangnick ein ausgewiesener Fachmann ist. Dazu hat er in Österreich eine richtige Euphorie entfacht und ist auf einem sehr guten Weg mit der Nationalmannschaft.“ Mit dieser hat Rangnick die Qualifikation für die Europameisterschaft in Deutschland geschafft und im November 2023 das DFB-Team mit 2:0 in die Schranken gewiesen. Zuletzt gab es zudem eine 6:1-Gala gegen die Türkei. „Sein großes Ziel war immer, mit Österreich bei der EM in Deutschland als Deutscher dabei zu sein“, führt Herzog aus. Dies hat Rangnick bereits vor einigen Monaten erreicht. „Da könnte ich mir schon vorstellen, dass bei ihm Interesse da sein könnte, wenn Bayern ruft“, schließt der ehemalige Bundesliga-Profi, der in der Spielzeit 1995/96 selbst die Schuhe für die Bayern schnürte, an. Über den genauen Stand der Gespräche wisse er allerdings nichts. Ist Rangnick der Richtige für Bayern? Bliebe die Frage, ob ein Konzepttrainer wie Rangnick, der in Hoffenheim und Leipzig Klubs quasi von null aufbaute und an die Bundesliga-Spitze führte, zum Weltklub Bayern München passen würde. „Das ist für mich die große Frage. Wenn ein Riesenverein sportlich Probleme hat und sagt: ‚Ralf, bau‘ den Verein neu auf‘, dann ist er hundertprozentig der Richtige. Aber Bayern ist natürlich einer der drei größten Vereine Europas in den letzten 40, 50 Jahren“, gibt Herzog zu bedenken. „Ich würde ihm die Aufgabe aber schon zutrauen. Keine Frage“, schließt er an. Aufhorchen lässt in Rangnicks Interview mit „90 Minuten“ ferner eine Aussage: „Ich habe ein enges und vertrauensvolles Verhältnis zu meinem Team. Es wird nicht deshalb besser spielen, nur weil ich sage: Ich bin noch definitiv die nächsten vier Jahre hier.“ Für einen Trainer, der mit seinem Team gerade vor einer EM steht, ist das durchaus ungewöhnlich. Herzogs Kritik am Spielstil des ÖFB-Teams „Für Österreich wäre es natürlich bitter, wenn er weggehen würde. Das wäre ein großer Verlust“, sagt der 103-fache österreichische Nationalspieler Herzog. Wunderdinge traut er dem Team, das bei der EM in einer Vorrundengruppe mit Frankreich, Polen und den Niederlanden ist, aber auch mit Rangnick nicht zu: „Er leistet richtig tolle Arbeit beim ÖFB. Aber insgesamt bin ich mit dem österreichischen Fußball nicht hundertprozentig zufrieden. Weil wir in den letzten Jahren zwar richtig gut sind, wenn der Gegner den Ball hat, aber Probleme haben, wenn wir den Ball haben. Das ist nicht unbedingt meine Philosophie.“ Herzog glaubt eher, dass das Team ein „gefährlicher Außenseiter sein kann“. Bliebe noch die Frage, ob eine Doppelfunktion als Bayern- und ÖFB-Trainer eine Option wäre? „Ich kann ich mir nicht vorstellen, dass Bayern München das zulässt. Und auch als ÖFB würde ich das als Dauerlösung nicht gerne haben“, so Herzog.