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Was Corona-Experten sagen
:
Wüsts Pläne sind gut, reichen aber nicht aus

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident will eine flächendeckende 2G-Regel. Warum das nach Ansicht von Wissenschaftlern womöglich zu wenig ist.

Die hohen Corona-Infektionszahlen haben nun doch die politisch Verantwortlichen reagieren lassen. In vielen Bundesländern und besonders in NRW sollen nun in Kürze verschärfte Vorschriften gelten. Dabei ist die 2G-Regel, wonach nur noch Geimpfte und Genesene zum Besuch öffentlicher Veranstaltungen, von Restaurants und Bars zugelassen sind, die prominenteste.

Für viele Wissenschaftler ist das ein erster Schritt. Dem müssten aber weitere folgen. Die Gruppe um den Mobilitätsforscher Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin sieht in der 2G-Regel immerhin ein gutes Mittel, um die Verbreitungsgeschwindigkeit des Corona-Erregers deutlich zu verlangsamen. Sie vermindert nach Berechnungen der Forscher den Reproduktionswert (R-Wert) um 0,45. Der R-Wert sagt aus, wie viele Menschen sich durch einen Infizierten anstecken lassen. Derzeit liegt er bei 1,05. Das heißt, 100 Infizierte geben das Virus an 105 weiter.

Allerdings schwankt der Wert in jüngster Zeit beträchtlich – mit Sprüngen über 1,3 hinaus. Ohne eine ausreichende Testung wäre die 2G-Regel als alleinige Maßnahme wohl kaum ausreichend. Gerd Fätkenheuer, der als einer der führenden Infektiologen Deutschlands gilt, empfiehlt daher zusätzlich den freiwilligen Verzicht auf nicht notwendige Kontakte. Der Mathematiker und Modellrechner Jan Fuhrmann, der an der Universität Heidelberg lehrt, meint: „Prinzipiell hängt die Wirkung von 2G-Regeln sehr stark davon ab, wie viele Personen sich dadurch zu einer Impfung ermuntern lassen.“

Angesichts der nachlassenden Immunität könnte trotz der neuen Maßnahmen die zügige Auffrischung des Impfschutzes einen schnellen Effekt erzielen. Zumindest seien, so Fuhrmann, damit am ehesten die schweren Verläufe und die Belastung für das Gesundheitssystem kontrollierbar, wenn man auf einen Lockdown verzichten will. Die Gruppe um die Physikerin Viola Priesemann, die am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen arbeitet, hält ein rasches Tempo der Drittimpfungen für den einzigen Weg, eine Überlastung der Kliniken zu vermeiden. Dafür müsste jeden Tag mindestens ein Prozent der Menschen ab 18 Jahre ein drittes Mal geimpft werden. Das war die Zahl, die auf dem Höhepunkt der Impfkampagne im Mai und Juni erreicht wurde.

Die schnelle Einführung einer generellen 2G-Regel würde danach die Ansteckungsrate zumindest dämpfen und eine Explosion der Inzidenzen vermeiden. Den Rest könnten mehr Tests und ein schnelleres Impftempo erledigen.

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