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Nach weltweiter Störung
:
Facebook, Instagram und WhatsApp wieder online

Mehr als sechs Stunden waren die Plattformen des Online-Riesen nicht erreichbar. Ein größerer Ausfall war och nie zuvor beobachtet worden. Inzwischen sind die sozialen Netzwerke wieder verfügbar. Die Ursache des Problems ist noch unklar.

Der weltweite stundenlange Ausfall des Online-Riesen Facebook und seiner Tochterdienste Instagram, Whatsapp und Messenger ist offenbar behoben. Nach einer mehr als sechsstündigen Panne waren die Online-Dienste nach und nach wieder nutzbar.

Die Website Downdetector, die IT-Störfälle dokumentiert, bezeichnete den Ausfall bei Facebook als „den größten jemals beobachteten“. Seit Mitternacht mitteleueropäischer Zeit gingen die dort eingehenden Fehlermeldungen stark zurück. In den vorhergehenden Stunden gab es zehntausende Hinweise auf Probleme, betroffen waren möglicherweise dutzende Millionen von Nutzern in zahlreichen Ländern.

Der „New York Times“ zufolge griff  Facebook zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um den stundenlangen Ausfall seiner Dienste zu beheben. Das Online-Netzwerk habe ein kleines Mitarbeiter-Team in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara losgeschickt, um einen „manuellen Reset“ der Server zu versuchen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf ein internes Rundschreiben.

Bei Facebook selbst waren neben der internen Kommunikationsplattform zum Teil auch digitale Türschlösser und andere vernetzte Technik ausgefallen, hieß es weiter. Facebook machte auch mehr als fünf Stunden nach Beginn des Ausfalls keine Angaben zu den Ursachen.

Internet-Experten vermuteten einen Fehler in Einstellungen für die Infrastruktur, über die Nutzer Facebooks Ressourcen erreichen. Dadurch seien die Dienste nicht mehr erreichbar geworden. Doug Madory, Direktor für den Bereich Internet-Analyse bei Kentik Inc., erklärte, es habe nach einem Problem mit dem DNS-Service ausgesehen, der dafür sorgt, dass eine Adresse wie „facebook.com“ in eine IP-Adresse wie „123.45.67.890“ übersetzt wird.

Jake Williams, Technik-Chef beim Cybersicherheitsunternehmens BreachQuest, sagte, zwar könne eine Straftat nicht ausgeschlossen. Wahrscheinlich handele es sich bei dem Ausfall aber um ein betriebliches Problem, das durch menschliches Versagen verursacht worden sei.

Allein schon für den Austausch über den Ausfall schlug die Stunde von Twitter – und der Facebook-Konkurrent war sich dessen bewusst. „Hallo buchstäblich alle“, twitterte der Account des Kurznachrichtendienstes, auf dem sich über Stunden hinweg unzählige Facebook-Nutzer tummelten, um Informationen einzuholen.

Der Ausfall trifft Facebook inmitten einer Krisenphase. Seit Wochen gibt es Negativ-Schlagzeilen über den Umgang des kalifornischen Internetriesen mit eigenen Untersuchungen zur Frage, wie schädlich die Online-Angebote – insbesondere Instagram – etwa für jugendliche Nutzer sind.

Erst am Sonntag gab sich die frühere Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen als Whistleblowerin zu erkennen, die Dokumente des Konzerns an das „Wall Street Journal“ weitergereicht hatte. Die 37-Jährige wirft ihrem ehemaligen Arbeitgeber unter anderem vor, Profit systematisch über Sicherheit zu stellen.

Twitter war am Montag entsprechend voller Scherze darüber, wie das Verschwinden von Facebook alles auf einen Schlag besser gemacht habe, bis hin zum Weltfrieden. „Hoffentlich gehen Facebook, Instagram und WhatsApp nie wieder an“, twitterte der Satiriker Jan Böhmermann. Der NSA-Enthüller Edward Snowden ergriff die Gelegenheit, um die Chat-App Signal als Alternative zu empfehlen, die mehr Datenschutz biete.

Störungen, die auf Netzwerk-Fehler zurückgehen, gibt es im Web immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Webseiten zeitweise nicht erreichbar waren. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei großen Anbietern sorgt zudem dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Websites vom Netz reißen kann.

Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Webseiten weltweit nach einer Störung bei einem im Cloud-Dienst rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des „Guardian“, der „New York Times“, der „Financial Times“ und der französischen Zeitung „Le Monde“.Bei Facebook hatte es im Frühjahr 2019 einen großflächigen Ausfall gegeben, der dem Konzern zufolge auf einen Fehler bei der Server-Konfiguration zurückging. Die Störung vom Montag war jedoch in ihrem Ausmaß und Dauer außergewöhnlich.

Eine langfristige Frage ist, ob der Ausfall Werbekunden von Facebook dazu veranlassen wird, über Alternativen nachzudenken. Denn gerade viele kleine Unternehmen rund um die Welt verlassen sich auf Facebook, um Kunden anzulocken. Für sie bedeutete die Störung verlorenes Geschäft. Die Facebook-Aktie schloss mit einem Minus von knapp fünf Prozent. Auch danach war das Unternehmen an der Börse immer noch rund 920 Milliarden Dollar wert. Nachdem die Störung behoben war, legte der Kurs im nachbörslichen Handel zeitweise um 0,55 Prozent zu.

(juju/AFP/dpa)

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