Franz Beckenbauer hat den deutschen Fußball geprägt wie wohl kein anderer. Dabei verlief der Karrierestart bescheiden – und direkt mit einem persönlichen Erfolg.582 Pflichtspiele, 74 Tore, 75 Vorlagen, 3 Mal Europapokalsieger der Landesmeister, 5 Mal deutscher Meister, 4 Mal DFB-Pokalsieger – Franz Beckenbauer verkörpert den FC Bayern München wie kein anderer Spieler in der Geschichte des deutschen Rekordmeisters. Insgesamt 18 Jahre trug der „Kaiser“ das Trikot der „Roten“, kam 1959 mit 13 Jahren vom SC 1906 München zu den Bayern, blieb bis zu seinem Wechsel zu New York Cosmos 1977.Und prägte dabei die Erfolgsgeschichte des Klubs maßgeblich mit, reifte erst zum Nationalspieler, dann zur Weltklasse, zum Welt- und Europameister, wurde schließlich die größte Legende des deutschen Fußballs, international bekannt und geliebt. Auch als Trainer feierte er große Erfolge, führte die deutsche Nationalmannschaft 1990 zum WM-Titel in Italien.Franz Beckenbauer: Das Schattendasein der LichtgestaltDer Startschuss zu seiner großen Profilaufbahn erfolgte aber nicht in München, sondern in Hamburg: 6. Juni 1964, Millerntorstadion, 1. Spieltag der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Die Bayern gastieren beim FC St. Pauli. Trainer Zlatko „Tschik“ Čajkovski stellt den damals 18-Jährigen Beckenbauer in die Startelf. Man sieht ihm seine Jugend an: Kurzes dunkles Haar, feine Gesichtszüge, drahtige Figur.Čajkovskis Schachzug zahlt sich aus. Die Bayern gewinnen locker mit 4:0, die Tore erzielen Dieter Brenninger (24., 51., 89.) – und Beckenbauer selbst. In der 84. Minute trifft der Debütant aus kurzer Distanz unhaltbar für Pauli-Torwart Hans-Joachim Thoms. Krönt somit seinen Einstand vor 26.000 Zuschauern in der Hansestadt. Dabei entsteht dieses Foto:Kurios: Trotz des 4:0 und eines 6:1 im Rückspiel verpassen Beckenbauer und die Bayern den Aufstieg in die Bundesliga, Am Ende fehlt ein einziger Punkt zur höchsten deutschen Spielklasse.1964/65 müssen die Münchner Regionalliga Süd spielen, Beckenbauer wird ab dem 8. Spieltag Stammspieler – und führt die Mannschaft mit 16 Toren und im neu formierten Trio mit Torwart Sepp Maier und Stürmer Gerd Müller dann doch in die Bundesliga.Und die größte Karriere des deutschen Fußballs nahm richtig Fahrt auf.