Nach dem Tod von Tobias Langhoff meldet sich Jan Josef Liefers zu Wort. Er war eng mit dem Schauspieler befreundet und gibt Aufschluss über seinen Tod. Anfang der Woche starb Tobias Langhoff. Der Brandenburger war unter anderem als Theaterschauspieler, aber auch für seine Rollen im „Tatort“, in „Bad Banks“ sowie zuletzt in „Babylon Berlin“ und Edward Bergers Weltkriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ bekannt. An seinem 60. Geburtstag wurde er tot in Berlin aufgefunden.Jetzt verabschiedet sich sein Weggefährte und bester Freund Jan Josef Liefers mit einem Nachruf für die „Berliner Zeitung“ und gibt einen Einblick in das Leben und das Sterben von Langhoff. „Ich will was Großes von dir erzählen. Damit alle, die das hier lesen und dich nicht kennen, was Relevantes von dir erfahren. Wenigstens das Nötigste. Wenigstens so viel, dass sie denken: ‚Ach schade, Mensch, da hat’s ja mal wieder den Falschen erwischt'“, schreibt Liefers über seinen Freund. Die beiden Männer haben 1983 zusammen ihr Schauspielstudium begonnen und waren seitdem unzertrennlich. „Du sahst ganz anders aus, kaum wiederzuerkennen“Sie lernten, feierten und reisten zusammen, bis sie nach dem Studium an verschiedene Theater kamen und zum ersten Mal „ohne einander klarkommen“ mussten. „Mir scheint es heute so, als wäre das keine gute Idee gewesen“, schreibt Liefers. Er würde gern noch einmal zu diesem Moment zurückkehren, denn als er Langhoff dann wiedersah, habe der sich stark verändert. Es sei ein anderer Typ aus ihm geworden, „ein ehrgeiziger Sportler, ein Marathonläufer. Du sahst ganz anders aus, kaum wiederzuerkennen. Dünn und sehnig. Hast nur noch trainiert, wie ein Profi.“Liefers sei bei diesem Anblick ein Schreck in die Glieder gefahren, er habe über die Gründe für diese Veränderung nachgedacht. Ob es die Lust am Sport gewesen war, oder doch mehr dahintersteckte, er hat es nie erfahren. Er habe seinen Freund einerseits bewundert, sich aber auch große Sorgen gemacht, weil „dessen Körper immer weniger wurde“. „Dann muss es diesen unsichtbaren Punkt gegeben haben, von dem an es keine Hilfe mehr gibt. Kein Arzt, kein Therapeut, kein Bruder und leider auch kein bester Freund konnten dich retten. So vielen anderen hast du geholfen, dir selber konntest du nicht helfen. Und niemand sonst konnte es“, fasst Liefers die Misere zusammen. Langhoff sei ein „Haut- und Knochenmann“ gewesen. „In den letzten Jahren hab ich dich nicht mehr essen sehen.““Ich kapier’s nicht““Ich kapier’s nicht“, schreibt Liefers auf Instagram. 40 Jahre lang sei Langhoff sein bester Freund gewesen, einen besseren habe er sich nie wünschen können.Die letzte Begegnung mit Tobias Langhoff habe Liefers gemeinsam mit seiner Familie einen Tag vor seinem Tod gehabt. Es sei ein „richtig guter Tag“ gewesen und sein Freund teilte ihm mit: „Mir geht’s eigentlich ganz gut, mein Kleener. Wirklich!“Hinweis: Leiden Sie oder einer Ihrer Angehörigen an einer Essstörung? Hier finden Sie mehr Informationen und Beratungsangebote.