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Weniger Schutz in Schulen
:
Lehrerverband und Ethikrat kritisieren kinderfeindliche Corona-Politik

Lehrerverband und Deutscher Ethikrat fordern mehr Rücksicht der Gesamtgesellschaft gegenüber Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise. Dass die Bundesländer Schutzmaßnahmen zurückfahren, während die Infektionszahlen an den Schulen steigen, sei ärgerlich und nicht nachvollziehbar.

Der Lehrerverband hat massive Kritik an der Rücknahme von Corona-Schutzmaßnahmen wie der Maskenpflicht in vielen Bundesländern geübt. „Sehr ärgerlich ist, dass genau in dieser kritischen Situation, am Beginn einer heftigen vierten Welle, einer noch fehlenden Herdenimmunität der Erwachsenen und einer überwiegend nicht geimpften Schülerschaft die Politik Gesundheitsschutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht in vielen Bundesländern zurückfährt“, sagte der Chef des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, unserer Redaktion. „Und zwar gegen den ausdrücklichen Rat des in Deutschland für die Gefahrenabschätzung von Infektionskrankheiten zuständige Robert-Koch-Institut und die Mehrheit der Virologinnen und Virologen“, sagte Meidinger.

„Die Politik setzt Lockerungen durch zu einem Zeitpunkt, wo man eher Gesundheitsschutzmaßnahmen intensivieren müsste“, betonte Meidinger. Impfungen für jüngere Kinder unter zwölf Jahren seien noch immer nicht verfügbar, auch Raumluftfilteranlangen fehlten häufig. „Wir drohen, die Kontrolle über das Infektionsgeschehen – gerade auch an Schulen – zu verlieren“, warnte er.

„Mit der Vielzahl von Infektionen bei Kindern auch die absolute Zahl an Long-Covid-Folgen, Hospitalisierungen und PIMS-Syndromen bei Kindern zu“, sagte Meidinger. „Da geht es nicht um Hunderte, sondern dann um tausende Fälle“, sagte er.

Auch der Deutsche Ethikrat forderte mehr Rücksichtnahme auf Kinder und Jugendliche in der Corona-Politik. „Gerade bei jüngeren Kindern steigen die Infektionszahlen enorm. Auch, wenn schwere Verläufe bei Kindern seltener auftreten, werden bei starkem Infektionsgeschehen Hunderte von Kindern von Komplikationen betroffen sein“, sagte die Vize-Vorsitzende des Ethikrats, Susanne Schreiber. „Der Schutz unserer Kinder in den Schulen muss eine hohe Priorität haben. Wir schulden ihnen ein möglichst normales soziales Leben und müssen dabei dafür sorgen, dass ihre Gesundheit nicht gefährdet wird. Eine Augen-zu-und-durch-Mentalität reicht hier nicht aus“, sagte Schreiber.

Sie sprach sich zudem für eine begrenzte Impfpflicht aus. „Eine allgemeine Impfpflicht kommt aus Sicht des Deutschen Ethikrates nicht in Frage. Eine Impfpflicht für Berufsgruppen, die besonders gefährdete Personen betreuen, kann jedoch eine sinnvolle Maßnahme darstellen“, sagte Schreiber, Professorin für Theoretische Neurophysiologie an der Berliner Humboldt-Universtät. „Gerade in der älteren Bevölkerung werden aktuell vermehrt Impfdurchbrüche verzeichnet, die im Einzelfall auch schwer verlaufen können. Die betreuenden Personen im medizinischen und pflegerischen Bereich sind berufsbedingt dem Schutz der ihnen anvertrauten Personen besonders verpflichtet“, sagte sie.

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