[ad_1]


Biografie über Xi Jinping
:
Uni Duisburg sagt Lesung wegen Druck aus China ab

China hat offenbar eine Lesung an der Uni Duisburg verhindert. Der Publizist Stefan Aust wollte dort am Mittwoch mit einem Co-Autor ein Buch über Staatspräsident Xi Jinping vorstellen. Dem Verlag zufolge hat sich der Generalkonsul in Düsseldorf persönlich eingeschaltet.

Der Publizist Stefan Aust und der langjährige Chinakorrespondent Adrian Geiges wollten am Mittwoch eigentlich ihr Buch über den chinesischen Präsidenten Xi Jinping an der Universität Duisburg vorstellen. Doch daraus wird nun nichts. Die Lesung wurde abgesagt – offenbar nachdem China Druck auf die Konfuzius-Institute in Duisburg und Hannover ausgeübt hat. Das geht aus einer Mitteilung des Piper-Verlags hervor, in dem das Buch erschienen ist.

Demnach soll sich der Generalkonsul Chinas in Düsseldorf, Feng Haiyang, persönlich eingeschaltet haben, um die Veranstaltung zu verhindern. Geplant war, die Lesung per Livestream auch an der Leibniz-Universität in Hannover zu übertragen. Dem Verlag zufolge soll dort die Tongji-Universität Shanghai interveniert haben, die das dortige Konfuzius-Institut mitbetreibt.

Eine Mitarbeiterin der Konfuzius-Institute fasste die Begründung zusammen – und widersprach der Position: „Über Xi Jinping kann man nicht mehr als normalen Menschen reden, er soll jetzt unantastbar sein und unbesprechbar.“ Das sei nicht die Position der deutschen Konfuzius-Institute und ihrer chinesischen Partner, vielmehr hätten diese in China Druck von ganz oben bekommen.

Am Montag äußerte sich auch die Uni Duisburg in einer Mitteilung. Demnach war man dort weder in die Planung noch in die Absage der Buchvorstellung am Konfuzius-Institut involviert. „Für uns ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar und sie darf sich auch nicht wiederholen“, sagt Rektor Ulrich Radtke.

Aus der Vergangenheit seien der Universität bisher keine Fälle direkter Einflussnahme der chinesischen Staatsführung auf das Programm des Konfuzius-Instituts in Duisburg bekannt geworden. Umso irritierter sei die Hochschulleitung, dass nun offenbar von offizieller Seite Druck ausgeübt wurde, um diese Veranstaltung zu verhindern. „Wir werden deshalb jetzt das Gespräch mit der Leitung des Instituts suchen“, kündigt Radtke an. Die Uni lädt die Autoren Stefan Aust und Adrian Geiges nun ein, die Buchbesprechung mit dem Institut für Ostasienwissenschaften als Gastgeberin durchzuführen.

Die Biografie „Xi Jinping – der mächtigste Mann der Welt“ betrachtet neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch das autokratische System der Volksrepublik. Autoren sind „Welt“-Herausgeber Stefan Aust und der China-Korrespondent des „Stern“, Adrian Geiges. „Die Absage der Veranstaltung durch die beiden Konfuzius-Institute ist ein beunruhigendes und verstörendes Signal“, sagt Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg.

Stefan Aust sieht die Grundthesen des Buchs durch den Vorfall bestätigt: „Erstmals ist eine Diktatur dabei, den Westen wirtschaftlich zu überholen und versucht jetzt auch, ihre gegen unsere Freiheit gerichteten Werte international durchzusetzen.“

Adrian Geiges verweist darauf, dass das Buch China sehr differenziert darstellt, etwa auch die erfolgreiche Überwindung der Armut in den vergangenen Jahrzehnten: „Offenbar reichen Xi Jinping solche ausgewogenen Berichte nicht mehr aus – er will jetzt international einen Kult um seine Person, so wie in China selbst.“

(atrie)

[ad_2]

Source link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert