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Orientierung
:
Eltern sind bei der Berufswahl gefragt

Was will ich werden? Diese Frage kann für Zündstoff zwischen Eltern und Jugendlichen sorgen. Ob entgegengesetzte Jobvorstellungen oder so gar keine Ahnung – so kommen sie gemeinsam auf gute Ideen.

Welcher Beruf soll es sein? Auf den allerletzten Metern der Schulzeit kommt diese Frage fast zu spät. „Zwei Jahre vor Schulentlassung sollten Eltern und Jugendliche sich um dieses Thema kümmern“, sagt Sibylle Riese, Berufsberaterin der Arbeitsagentur Hamm.

Zwar geht es um den Job des Kindes, doch die Eltern sind durchaus gefragt. „Man ist ohnehin immer Vorbild als Mutter oder Vater“, sagt Riese. „Wie ich über meinen oder andere Berufe am Abendbrottisch spreche, überträgt sich aufs Kind.“ So kann ein Beruf Interesse wecken oder auch abschreckend wirken.

Das Eingeständnis, noch gar keinen Plan zu haben, sei dabei kein Drama und könne am Anfang der Überlegungen stehen, sagt Riese. Eine Entscheidung fällt bei rund 320 Ausbildungsberufen und circa 20.000 Studiengängen in Deutschland auch gar nicht so einfach. Für Unentschlossene bieten sich Online-Tests an, etwa „Check-U“ für alle Abschlüsse oder das OSA-Portal mit dem Ziel, einen geeigneten Studienplatz zu finden.

Eltern sollten laut Riese in zweierlei Hinsicht Ratgeber sein. Zum einen können sie das Kind dabei unterstützen, sich über Berufe schlauzumachen. Die Bundesagentur für Arbeit etwa bietet auf mehreren Internetseiten ausführliche Informationen zu Berufsfeldern, oft mit Videos anschaulich erklärt. Die Seiten Hochschulstart und Hochschulkompass informieren speziell über Studiengänge. Zum anderen kennt kaum einer die Jugendlichen so gut wie die Eltern: „Wo liegen die Talente des Kindes, wo sind die Fähigkeiten im schulischen und privaten Bereich besonders ausgeprägt und wo geht das Herz auf, woran hat das Kind Freude?“, so die Berufsberaterin.

Eltern sind auch Mutmacher. „Sie haben unbedingt die Aufgabe, emotional zu unterstützen“, sagt Riese. „Sie bauen bei Rückschlägen auf, wenn es vielleicht eine Absage gegeben oder ein Praktikum nicht so gut geklappt hat.“ Sie wirbt außerdem dafür, dass Eltern ihr Kind zu einer Berufsberatung begleiten. So bekommt es nicht das Gefühl, die ganze Last der Entscheidung alleine tragen zu müssen.

Eltern sollten ihren Kindern vor allem zuhören, sagt Katja von Glinowiecki. Dazu gehört es, offene Fragen zu stellen und den Nachwuchs zu motivieren, mit Selbstvertrauen einen eigenen Weg zu finden. Die Orientierungscoachin plädiert zudem dafür, gelassen zu bleiben. „Der Weg ist ja nicht zu Ende, auch wenn man noch mal wechselt. Man gewinnt Erfahrung.“

Und wenn Kind und Eltern komplett entgegengesetzte Vorstellungen haben? „Eltern sollten immer überlegen: Gebe ich einen Rat oder projiziere ich meine eigenen Wünsche?“, sagt von Glinowiecki. Auch über scheinbar unrealistische Jobwünsche solle man ins Gespräch kommen. „Unbedingt ernst nehmen“, rät Sibylle Riese. Und dann weiterfragen: „Wie kommst Du darauf?“ Dann kann man gemeinsam die konkreten Job-Anforderungen recherchieren und prüfen, ob es zum Kind passt.

Auch Dritte können weiterhelfen und neue Perspektiven ins Spiel bringen. Das kann der Klassenlehrer sein, ein Berufsberater oder Verwandte und Freunde, die das Kind gut kennen. Ein Blick von außen kann auch helfen, wenn Plan A nicht funktioniert. Denn auch das ist wichtig: sich nicht auf einen ganz bestimmten Job zu fixieren. Berufsberaterin Riese spricht daher lieber von Berufsfeldern. „Ich versuche immer Mut zu machen: Du kannst Dich auch mit ähnlichen Berufen anfreunden.“

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