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Hohe Spritpreise
:
Wann sich das Tanken im Nachbarland lohnt – und wann nicht

Wo liegen die Preise für Diesel und Benzin aktuell in Österreich, Polen oder den Niederlanden? Wann ist eine Fahrt über die Grenze sinnvoll? Und wie viel Sprit dürfen Verbraucher in ihrem Auto zurück nach Deutschland transportieren? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Der Krieg in der Ukraine treibt die Spritpreise auf immer neue Rekordhöhen. Preissprünge wie aktuell gab es nach Angaben des ADAC in Deutschland noch nie: Seit dem 24. Februar habe sich Super E10 durchschnittlich um gut 25 Prozent verteuert, bei Diesel sollen es sogar rund 38 Prozent gewesen sein. Laut einer Sonderauswertung des Automobil-Clubs mussten Autofahrende in Deutschland am Sonntag, 13. März, für einen Liter Super E10 im Bundesmittel 2,199 Euro bezahlen – das sind 9,6 Cent mehr als bei einer Auswertung fünf Tage zuvor. Der Liter-Preis für Diesel soll sich innerhalb dieser Zeit sogar durchschnittlich um 15,5 Cent auf 2,305 Euro erhöht haben. Bei einer Tankfüllung von 50 Litern entspricht dies laut ADAC einer Preissteigerung von circa 22 Euro bei Super E10 und fast 32 Euro bei Diesel. Für viele Autofahrende stellt sich bei diesen Zahlen die Frage, ob sich eventuell eine Fahrt über die Grenze lohnen könnte. Aber ist das wirklich sinnvoll? Wir geben einige Antworten.

Wie sehen die Preise aktuell in den Nachbarländern aus?

Aufgrund anderer Besteuerung und niedrigerer Umweltabgaben ist der Sprit in einigen Nachbarländern momentan durchaus günstiger als in Deutschland. Das gilt vor allem für Menschen, die in grenznahen Regionen im Osten und Süden wohnen. Die Europäische Kommission veröffentlicht im Internet wöchentlich ein so genanntes „Öl-Bulletin“, das eine Übersicht über Verbraucherpreise und Steuern für Kraftstoffe in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bietet.

Besonders günstig sind die Preise demnach auch aktuell in Polen. Dort bezahlten Autofahrende laut Bulletin am 14. März 2022 durchschnittlich rund 1,461 Euro für den Liter Benzin und 1,648 Euro für den Liter Diesel (zum Vergleich: in Deutschland waren es an diesem Tag im Bundesdurchschnitt 2,312 Euro für den Liter Diesel und 2,259 Euro für den Liter Benzin). Ein Grund für die geringeren Preise ist laut ADAC der vorübergehend heruntergesetzte Mehrwertsteuersatz auf Kraftstoffe von 23 auf 8 Prozent. Durch die Anpassung seien Benzin und Diesel in Polen um bis zu 15 Cent billiger geworden, die ohnehin deutliche Preisdifferenz zu Deutschland habe sich dadurch noch einmal verstärkt.

Doch auch in einigen anderen Nachbarländern ist Tanken aktuell noch preiswerter als in Deutschland. Wer im Westen in der Nähe zu Luxemburg wohnt und einen größeren Tank hat, für den könnte sich laut Bulletin in den vergangenen Tagen wieder eine Fahrt über die Grenze gelohnt haben. Autofahrende bekamen dort für durchschnittlich 1,695 Euro einen Liter Diesel und für 1,733 Euro einen Liter Benzin. Möglich sind diese Preise unter anderem durch eine staatliche Höchstgrenze für Spritpreise sowie eine niedrigere Mineralölsteuer.

In Österreich floss der Liter Diesel laut aktuellem Bulletin für durchschnittlich 2,023 Euro und das Benzin für 1,987 Euro pro Liter in den Tank. In Tschechien kostete der Liter Diesel 1,976 Euro und der Liter Benzin 1,851 Euro.

In Belgien mussten Tankende mit 2,142 Euro für den Liter Diesel und 1,950 Euro für den Liter Benzin rechnen und konnten damit im Durchschnitt zumindest etwas sparen. Ähnlich sieht es in Frankreich aus. Dort kostete der Liter Diesel laut Bulletin rund 2,140 Euro und der Liter Benzin 2,082 Euro. Ab April soll das Tanken günstiger werden: Die französische Regierung will einen Rabatt in Höhe von 15 Cent pro Liter gewähren. Dies soll für vier Monate gelten. In Dänemark haben Verbraucherinnen im Schnitt 1,911 Euro für den Liter Diesel und 2,072 Euro für den Liter Benzin bezahlt. In der Schweiz bewegten sich die Preise auf einem ähnlich hohen Niveau wie hierzulande.

An der Grenze zur Niederlande gibt es aktuell eine besondere Situation. Viele Niederländer fahren in der Regel nach Deutschland, um günstiger an Kraftstoffe zu kommen. Kostenpflichtiger Inhalt Doch der Krieg in der Ukraine hat die Verhältnisse durcheinandergebracht. Bereits jetzt sind die Diesel-Preise im Nachbarland vielerorts günstiger. Laut aktuellem Bulletin kostete der Liter dort im Durchschnitt 2,220 Euro. Für Benzin gelten die günstigeren Preise jedoch noch nicht: Autofahrende mussten in den vergangenen Tagen im Schnitt 2,336 Euro pro Liter zahlen – also noch mehr als in Deutschland. Ab April könnte sich der Trend zum umgekehrten Tanktourismus jedoch noch einmal verstärken. Die niederländische Regierung hat angekündigt, die Steuern auf Benzin (um 17,3 Cent je Liter) und Diesel (11,1 Cent je Liter) zunächst befristet bis zum Ende des Jahres zu reduzieren.

Wie viel Sprit darf ich als Reserve transportieren?

Wem eine Tankfüllung nicht ausreicht, darf aus einigen Nachbarländern zusätzlich Sprit in einem Reservekanister über die Grenze transportieren. Zu viel ist allerdings nicht erlaubt. In Belgien, Dänemark, Frankreich, Österreich, Tschechien und der Niederlande dürfen Autofahrende höchstens zehn Liter in einem Privatkanister transportieren. In Polen sind 20 Liter erlaubt, in der Schweiz sind es 25 Liter. In Luxemburg ist die Mitnahme von Kraftstoff vollständig verboten. Wer die Vorgaben ignoriert, muss laut ADAC mit Bußgeldern rechnen, die je nach Land unterschiedlich hoch sein können. Der Automobil-Club empfiehlt – ungeachtet der rechtlichen Vorschriften – aus Sicherheitsgründen ohnehin nicht mehr als zehn Liter mitzunehmen.

Der Kanister sollte dabei so weit wie möglich von den Personen im Fahrzeug entfern verstaut werden, also am besten gesichert im Kofferraum. Bei der Einreise in beziehungsweise der Ausreise aus Nicht-EU-Staaten muss Reservekraftstoff verzollt werden; innerhalb der EU gibt es laut ADAC für Sprit keine Zollgrenzen mehr. Bei der Einfuhr von mehr als 20 Litern muss jedoch eine Mineralölsteuer bezahlt werden. In Deutschland dürfen Autofahrende mit 60 Litern je Behälter mehr Treibstoff mitnehmen als in den Nachbarländern. Die Kanister müssen allerdings über eine UN- oder Reservekraftstoffkanister- Zulassung (RKK) verfügen. Die entsprechende Kennzeichnung ist am Behälter eingeprägt. Der Transport in Wasserkanistern oder anderen ungeeigneten Flaschen und Gefäßen ist verboten.

Wann lohnt sich eine Fahrt über die Grenze?

Je teurer der Sprit in Deutschland ist, umso attraktiver erscheint einigen Autofahrenden die Fahrt ins Nachbarland. Ob sich das wirklich lohnt, ist von mehreren Faktoren abhängig – zum Beispiel von der Entfernung zur Tankstelle, dem Verbrauch des Autos, dem Preisunterschied im In- und Ausland und der Menge an Sprit, die gekauft werden soll. Der ADAC rät dazu, genau zu überlegen, ob das Tanken im Ausland wirklich sinnvoll ist. Bei Menschen, die unmittelbar im Grenzgebiet wohnen oder dort arbeiten, könne dies durchaus der Fall sein, bei einer längeren Anfahrt sollte jedoch nicht nur der Spritverbrauch für die zusätzliche Fahrt, sondern auch der Zeitverlust berücksichtigt werden. Auch den Verschleiß des Autos und die Folgen für das Klima sollten Verbraucher in die Rechnung mit einbeziehen. Ob sich ein Ausflug zum Tanken ins Nachbarland lohnen kann, zeigt zum Beispiel die kostenlose App Benzinpreis-Blitz. Sie bietet nicht nur offizielle Spritpreise aus Deutschland, sondern zum Beispiel auch aus Österreich, Luxemburg und Frankreich.

Wie kann ich auch in Deutschland beim Tanken sparen?

Gerade wenn die Preise an den Tanksäulen so hoch sind wie aktuell, kann es für Autofahrende auch hierzulande sinnvoll sein, eine Vergleichsapp zu nutzen. Auf Apps wie Clever Tanken oder ADAC Spritpreise sowie auf den dazugehörigen Internetseiten können sie auf diese Weise kostenfrei die aktuellen Preise von Tankstellen in der Nähe vergleichen. Alle Tankstellen müssen Preisänderungen an die 2013 gegründete Markttransparentstelle des Bundeskartellamtes geben, die die Daten zur Verfügung stellt. Doch auch über die Apps hinaus gibt es einige Tipps, die Verbraucher beachten können. Der ADAC rät zum Beispiel dazu, wenn möglich abends zu tanken sowie Tankstellen an Autobahnen zu vermeiden.

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