Tag 318 seit Kriegsbeginn: Ein belarussischer Politiker warnt vor Mobilmachung. Bis März will Deutschland alle „Marder“ liefern. Alle Infos im Newsblog.Positive Reaktionen auf Panzerlieferung – FDP fordert Kampfpanzer17.10 Uhr: Nach der deutschen Zusage von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine werden weiter von verschiedenen Seiten Forderungen auch nach Leopard-Kampfpanzern laut. Deutschland müsse seine Blockadehaltung aufgeben, forderte am Wochenende der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber. „Moderne Kampfpanzer sind für die russischen Invasionstruppen eines der überzeugendsten Argumente, die Heimreise anzutreten“, sagte Faber der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Samstag.CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt attackierte im Beisein der EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola die Bundesregierung scharf. Die deutsche Führungsschwäche sei der Grund, warum Europa insgesamt nicht stark sein könne im Moment. „Eine schwache Bundesregierung ist eine Achillesferse für Europa“, sagte der CSU-Politiker bei einem Treffen der CSU-Landesgruppe im Bundestag im oberbayerischen Kloster Seeon.Die moldauische Regierungschefin Natalia Gavrilita begrüßte die Lieferung von Marder-Panzern aus Deutschland. In der Ukraine würden europäische Werte wie Freiheit und Menschenrechte verteidigt, sagte sie am Samstag in Seeon. „Die Ukraine muss in diesem Kampf unterstützt werden.“ Trotz der direkten Nachbarschaft zur Ukraine fürchtet Moldau laut Gavrilita derzeit keine russischen Angriffe. Solange sich die Kämpfe nicht Richtung Westen verlagerten, halte ihre Regierung die Sicherheitslage für stabil.Moskau räumt trotz „Waffenruhe“ Angriffe ein16.54 Uhr: Russland gibt zu, trotz der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten einseitigen Feuerpause während des orthodoxen Weihnachtsfests angebliche ukrainische Angriffe mit eigenen Angriffen erwidert zu haben. In den vergangenen 24 Stunden sollen es Kreml-Angaben zufolge vier gewesen sein.“Alle Positionen der ukrainischen Armee, von denen aus Beschuss erfolgte, wurden von den russischen Streitkräften durch Erwiderung des Feuers niedergeschlagen“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Kampfhandlungen gab es demnach in den Gebieten Donezk, Cherson und Saporischschja. Ungeachtet dessen behauptete Konaschenkow, Russland halte sich an die selbst auferlegte 36-stündige Feuerpause, die am Samstagabend um 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit offiziell enden sollte.Auch nach Einschätzung britischer Geheimdienste gehen die Kampfhandlungen in der Ukraine auch in der orthodoxen Weihnachtszeit auf üblichem Niveau weiter. Eine der am härtesten umkämpften Gegenden sei weiterhin die um die Stadt Kreminna in der Region Luhansk, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Ukraine hatte die Feuerpause zurückgewiesen. Unabhängig bestätigen lassen sich Berichte über das Kampfgeschehen nicht.Putin lobt Russisch-Orthodoxe Kirche15.29 Uhr: Zum orthodoxen Weihnachtsfest hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Rolle der Russisch-Orthodoxen Kirche als bedeutende Unterstützerin seiner Politik hervorgehoben. Als Element dessen nannte Putin in seiner am Samstag veröffentlichten Weihnachtsbotschaft die kirchliche Hilfe für russische Soldaten im Krieg in der Ukraine, den er erneut als „militärische Spezialoperation“ bezeichnete. Putin erklärte, die Russisch-Orthodoxe Kirche leiste einen „enormen konstruktiven Beitrag“ zur Einigung der Gesellschaft und Bewahrung des historischen Andenkens sowie zur Erziehung der Jugend und Stärkung der Familie.Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kirill, beruft sich wie Putin auf eine Einheit Russlands und der Ukraine. Er unterstützt die von Putin befohlene Invasion der Ukraine. Orthodoxe Bischöfe in der Ukraine und anderen Ländern, der katholische Papst Franziskus und evangelische Kirchen haben dies verurteilt. Der Krieg hat die Distanz zwischen Christen in der Ukraine und Russland vergrößert. Die Orthodoxie in der Ukraine ist in mehrere Kirchen gespalten, einige ordnen sich nicht dem Moskauer Patriarchen unter. In Abgrenzung zu Russland haben zuletzt mehr ukrainische Gläubige als früher Weihnachten bereits nach westlichem Muster am 25. Dezember gefeiert.Botschafter: Truppen werden von Marder „enorm profitieren“12.30 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat sich zuversichtlich gezeigt, dass nach Schützenpanzern auch Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine geliefert werden könnten. „Ich bin Optimist. Nach fast einem Jahr seit Beginn dieser großen russischen Invasion haben viele Menschen in Deutschland endlich begriffen, dass es in diesem Krieg um die Existenz der Ukraine geht und um Frieden in ganz Europa“, sagte Makeiev der „Wirtschaftswoche“ auf die Frage, wie groß er die Chance einschätze, dass Deutschland nun auch Kampfpanzer vom Typ Leopard liefert.EU-Parlamentspräsidentin für Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine11.44 Uhr: EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat die von der Bundesregierung angekündigte Lieferung von Marder-Panzern an die Ukraine begrüßt. Es sei wichtig, die militärische Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen, sagte Metsola am Samstag bei einem Besuch der CSU-Landesgruppe im Bundestag im oberbayerischen Kloster Seeon. Sie sei deshalb auch für die von der CSU und Politikern anderer Parteien geforderte Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine.Metsola sagte, Russland wolle, dass Europa bei der Ukraine wegschaue. Dies dürfe nicht zugelassen werden. Es sei wichtig, dass Europa die Ukrainer politisch, humanitär und auch militärisch weiter unterstütze. Es sei aber auch wichtig, dass Europa seine eigenen Verteidigungskräfte stärke und „eine echte Verteidigungs-Union“ werde.Putin feiert orthodoxes Weihnachten alleine in Kremlkirche11.24 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine auf dem Gelände des Kremls gefeiert. Von staatlichen russischen Medien am Samstag verbreitete Fotos und Filmaufnahmen zeigen, wie der 70-Jährige lediglich im Beisein von Kirchendienern in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale steht. Ein Video dazu sehen Sie hier.Selenskyj trägt Hemd mit auffälligem Detail7.19 Uhr: Mitten im russischen Angriffskrieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten eine Botschaft zum orthodoxen Weihnachtsfest gesendet. Dabei trug er ein militärgrünes Hemd mit einer auffälligen Stickerei. Indes stellt die US-Regierung der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere milliardenschwere Militärhilfen zur Verfügung. Hier finden Sie einen Überblick über die Geschehnisse aus der Nacht.Russland bestätigt Drohnenangriff auf der Krim3.30 Uhr: Die russische Flugabwehr hat staatlichen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. Das unbemannte Flugobjekt sei am frühen Samstagmorgen über einer Mole nahe Sewastopol, der Marinebasis der russischen Schwarzmeerflotte, abgeschossen worden, schrieb der Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew, laut Staatsagentur Tass in seinem Telegram-Kanal. Der Hafen war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, zuletzt am 4. Januar, als zwei Drohnen abgeschossen wurden.Russland versorgt seine Besatzungstruppen im Süden der Ukraine vor allem über die Krim. Immer wieder nimmt daher die Ukraine logistische und militärische Ziele auf der Halbinsel ins Visier. Die Rückgewinnung der Krim ist zudem eins der erklärten Ziele Kiews, nachdem der russische Angriffskrieg in den vergangenen Monaten zunehmend ins Stocken geriet. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass dies auf diplomatischem oder militärischem Wege erfolgen könne.Belarus: Exilpolitiker warnt vor Mobilmachung1.22 Uhr: Der im Warschauer Exil lebende belarussische Oppositionspolitiker Pawel Latuschka hat erneut davor gewarnt, dass Belarus an der Seite Russlands in den Angriffskrieg gegen die Ukraine eingreifen könnte. „Die Zählung aller Wehrpflichtigen in Belarus ist praktisch abgeschlossen“, sagte Latuschka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Außerdem seien nach seinem Wissen Mitarbeiter des Innenministeriums gebeten worden, ihre Pässe abzugeben. So könne im Fall einer Mobilmachung verhindert werden, dass sie das Land verlassen.Nach Angaben des ehemaligen Kulturministers wachse die russische Militärpräsenz in Belarus ständig an. Es gebe gemeinsame Übungen zwischen russischen und belarussischen Streitkräften. Latuschka kritisierte den Westen, den Machthaber Lukaschenko nicht ausreichend zu beachten. „Es werden keine neuen Sanktionen verhängt und es wird kein Druck ausgeübt“, monierte der Oppositionspolitiker. Im Oktober hatte der Exilpolitiker vor einer russischen Offensive aus Belarus im Frühjahr gewarnt.Währenddessen soll der Kreml in Russland laut ukrainischem Militärgeheimdienst eine Großmobilisierung planen. Ab 15. Januar sollen demnach eine halbe Million Russen zum Kriegsdienst eingezogen werden. Vorladungen erhalten Männer bereits. Mehr dazu lesen Sie hier.Großbritannien will Kriegsverbrechen schneller aufklären1.10 Uhr: London will die Aufklärung von russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine vorantreiben und hat dazu gemeinsam mit den Niederlanden zu einem internationalen Treffen eingeladen. Im März sollen sich Justizministerinnen und Justizminister aus aller Welt in London treffen, um finanzielle und praktische Unterstützung für die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag zu organisieren, wie die britische Regierung am Samstag mitteilte.“Die russischen Streitkräfte sollten wissen, dass sie nicht ungestraft handeln können, und wir die Ukraine unterstützen werden, bis Gerechtigkeit herrscht“, sagte der britische Justizminister Dominic Raab einer Mitteilung zufolge. Die internationale Gemeinschaft müsse dem Weltstrafgericht starke Rückendeckung geben, damit Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden könnten.Freitag, 6. JanuarBericht: Polen prüft Weitergabe von Leopard-Panzern an Ukraine22:18 Uhr: Die polnische Regierung prüft angeblich, der Ukraine Kampfpanzer des Typs Leopard zu liefern. Das berichtet das „Wall Street Journal“ und beruft sich dabei auf zwei Diplomaten aus Polen und Tschechien. „Sie meinen es ernst und überlegen ernsthaft alles zu geben, um der Ukraine zu helfen“, sagte eine tschechischer Diplomat, der mit dem Thema vertraut ist.Die polnische Armee besitzt insgesamt 240 Leopard-Panzer. Laut Slawomir Debski vom polnischen Institute of International Affairs sei es möglich, dass die Regierung alle Kampfpanzer des Modells an die Ukraine abgebe. Entscheidend sei dabei, wann die Armee mit neuen Panzern nachgerüstet werden könnte. Polen hatte sich zuletzt mit Rüstungskonzernen in den USA und Südkorea auf den Kauf einer Vielzahl neuer Kampfpanzer geeinigt. Mehr dazu lesen Sie hier.Für die Weitergabe der in Deutschland gefertigten Panzer müsste allerdings auch die Bundesregierung zustimmen. Deutschland hatte zuletzt verkündet, gemeinsam mit Frankreich und den USA Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern. Bei einer Lieferung von Kampfpanzern zeigte sich die Bundeskanzler Olaf Scholz dagegen weiter zurückhaltend. Dazu könne er im Moment nichts versprechen, sagte sein Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin.Lukaschenko besucht russische Truppen in Belarus19.46 Uhr: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat nach offiziellen Angaben die gemeinsame russisch-belarussische Truppe im Land inspiziert. „Beim Besuch des Truppenübungsplatzes Obus-Lesnowski erklärte Alexander Lukaschenko, dass die Erfahrung, die durch das Zusammenwachsen der Militäreinheiten und -verbände gewonnen wird, große Bedeutung für Belarus hat“, teilte das Verteidigungsministerium in Minsk am Freitag über seinen Telegram-Kanal mit. Zuletzt mehrten sich Spekulationen, dass ein Angriff russischer Truppen auf die Ukraine erneut über Belarus erfolgen könnte. Der Truppenübungsplatz liegt nahe der Stadt Baranawitschy im Westen des Landes.Die im Herbst 2022 aufgestellte gemeinsame Einsatztruppe dient offiziell dem Schutz der Außengrenzen der russisch-belarussischen Union – speziell im Westen, also auf belarussischem Gebiet. Dem Verband gehören auch 9.000 russische Soldaten an, die damit ständig auf belarussischem Territorium stationiert sind. Der Verband gilt als mögliche Speerspitze für einen neuen Angriff auf die Ukraine.Die Ankunft größerer gepanzerter Einheiten hat das belarussische Verteidigungsministerium in den vergangenen Tagen mit Bildern dokumentiert. Belarus ist eng mit Russland verbündet. Machthaber Alexander Lukaschenko, der im Westen nicht mehr als Präsident anerkannt wird, ist militärisch, politisch und wirtschaftlich abhängig vom Kreml. Belarus hat zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sein Territorium für die russischen Einheiten zur Verfügung gestellt. Belarussische Soldaten kämpfen aber bislang nicht im Krieg.USA sagen Ukraine weitere Milliardenhilfe zu19.44 Uhr: Die US-Regierung stellt der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere milliardenschwere Militärhilfen zur Verfügung. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte am Freitag in Washington, das neue Paket für Kiew habe einen Umfang von etwa drei Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) und sei das bislang größte Einzelpaket dieser Art. Darin enthalten seien Schützenpanzer vom Typ Bradley, deren Lieferung das Weiße Haus bereits am Donnerstag nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt hatte. Das Pentagon werde im Laufe des Freitags genauere Details über die Waffensysteme mitteilen, die in dem Paket enthalten seien, sagte Jean-Pierre.Seit dem Beginn von Bidens Amtszeit im Januar 2021 haben die Vereinigten Staaten bereits Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von knapp 22 Milliarden US-Dollar bereitgestellt oder zugesagt. Die nun verkündeten drei Milliarden US-Dollar kommen nun hinzu. Die USA haben Kiew dabei bereits verschiedene schwere Waffensysteme zur Verfügung gestellt, darunter die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, die den russischen Streitkräften mitunter schwere Verluste zufügen.Russische Botschaft kritisiert geplante deutsche Panzerlieferung scharf18.41 Uhr: Russland hat der Bundesregierung eine gefährliche Eskalation des Konflikts in der Ukraine vorgeworfen: Mit der geplanten Lieferung von Schützenpanzern und einem Patriot-Luftabwehrsystem an die Ukraine sei eine „moralische Grenze“ überschritten, „die die Bundesregierung nicht hätte überschreiten sollen“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der russischen Botschaft in Berlin. Russland betrachte die Waffenlieferungen „als einen weiteren Schritt hin zur Konflikteskalation in der Ukraine“.Die Bundesregierung hatte am Donnerstag nach langem Zögern bekanntgegeben, nun doch Marder-Schützenpanzer und ein Patriot-Flugabwehrsystem an Kiew zu liefern. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte am Freitag, die geplanten Panzerlieferungen aus Deutschland, Frankreich und den USA „werden die Durchsetzungsfähigkeit der ukrainischen Streitkräfte spürbar verstärken“.Telefonat: Selenskyj dankt Scholz für Schützenpanzer17.36 Uhr: Nach der angekündigten Lieferung neuer Waffensysteme für sein Land hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat persönlich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bedankt. „Ich habe für das mächtige Verteidigungspaket gedankt, einschließlich von Dutzenden Marder-Schützenpanzern und das Patriot-System“, wurde der Präsident am Freitag in einer Mitteilung seines Büros in Kiew zitiert. Es sei auch über weitere Kooperation zur „Stärkung der ukrainischen Armee“ gesprochen worden.Zuvor hatten Deutschland, die USA und Frankreich der Ukraine für die Abwehr der seit Februar vergangenen Jahres laufenden russischen Invasion die Lieferung von Späh- und Schützenpanzern in Aussicht gestellt. Das Patriot-Flugabwehrsystem soll vor allem der Raketenabwehr dienen. Die ukrainische Armee ist in ihrem Abwehrkampf beinahe komplett von westlicher finanzieller und militärische Unterstützung abhängig. Russland hatte die Ankündigung als weiteren Eskalationsschritt kritisiert.Das Verteidigungsministerium bereitet derweil eine Lieferung aus Beständen der Bundeswehr vor. Eine entsprechende Prüfung lief nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Freitag im Wehrressort aber noch. Untersucht wurde dabei auch, wie das Ziel einer schnellen Überlassung von 40 der Schützenpanzer erreicht werden kann. Die Bundeswehr verfügt insgesamt über etwa 370 Marder, von denen viele vor einem Einsatz auch überholt werden müssen. Etwa die Hälfte gilt aktuell als einsatzbereit. Zudem sind Marder für die Nato-Verpflichtung in der Schnellen Eingreiftruppe (VJTF) gebunden, nachdem der Einsatz des moderneren Puma auf Eis gelegt worden war.Feuerpause? Ukraine meldet russischen Beschuss13.38 Uhr: In den ostukrainischen Städten Kramatorsk und Bachmut hat es am Freitag trotz der einseitig von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordneten Waffenruhe nach jüngsten Angaben Gefechte gegeben. Die russischen Streitkräfte hätten Kramatorsk nach dem angekündigten Beginn der Feuerpause mit Raketen angegriffen, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Onlinedienst Telegram.Russische Angriffe hätte es auch in der Stadt Cherson gegeben, schreibt der ukrainische Regierungsberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Demnach habe Russland eine Feuerwache angegriffen. Podolyak verurteilte den Angriff und warnte davor, Russlands Worten nicht zu vertrauen.Das russische Verteidigungsministerium hingegen erklärte, die Armee des Landes halte den Waffenstillstand ein. „Obwohl russische Streitkräfte den Waffenstillstand (…) einhielten, setzte das Kiewer Regime den Artilleriebeschuss auf Bevölkerungszentren und russische Armeestellungen fort“, erklärte das Ministerium in den Onlinenetzwerken.In der zuletzt schwer umkämpften Stadt Bachmut hörten AFP-Reporter Gefechtsfeuer sowohl von russischer als auch von ukrainischer Seite. Es handelte sich aber um leichteren Beschuss als in den Tagen und Wochen zuvor in Bachmut. Die zu großen Teilen zerstörten Straßen der Stadt waren abgesehen von Militärfahrzeugen weitgehend leer. Die russischen Streitkräfte versuchen seit dem Sommer, die Stadt einzunehmen. Hier lesen Sie mehr zu der Bachmut-„Besessenheit“ der russischen Kämpfer.Deutschland will bis März alle „Marder“ liefern13.30 Uhr: Die Bundesregierung will der Ukraine die zugesagten Schützenpanzer Marder noch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres überlassen. Es gehe dabei um etwa 40 der Waffensysteme, mit denen ein Bataillon ausgestattet werden könne, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin.Die dazu in Deutschland geplante Ausbildung ukrainischer Soldaten werde nach Einschätzung von Fachleuten etwa acht Wochen dauern. Auch die US-Seite werde Ukrainer an ihrem Schützenpanzer Bradley ausbilden. Ob in den USA oder in Deutschland sei zunächst nicht bekannt. Die USA und Deutschland haben der Ukraine auch das Flugabwehrraketensystem Patriot zugesagt und wollen Ukrainer daran ausbilden.Lukaschenko besucht russische Truppen in Belarus13.22 Uhr: Der Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, hat nach offiziellen Angaben die gemeinsame russisch-belarussische Truppe im Land inspiziert. „Beim Besuch des Truppenübungsplatzes Obus-Lesnowski erklärte Alexander Lukaschenko, dass die Erfahrung, die durch das Zusammenwachsen der Militäreinheiten und -verbände gewonnen wird, große Bedeutung für Belarus hat“, teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Freitag in seinem Telegram-Kanal mit. Zuletzt mehrten sich Spekulationen, dass ein Angriff russischer Truppen auf die Ukraine erneut über Belarus erfolgen könnte. Der Truppenübungsplatz liegt nahe der Großstadt Baranawitschy im Westen des Landes.Die im Herbst 2022 aufgestellte gemeinsame Einsatztruppe dient offiziell dem Schutz der Außengrenzen der russisch-weißrussischen Union – speziell im Westen, also auf belarussischem Gebiet. Dem Verband gehören auch 9.000 russische Soldaten an, die damit ständig auf belarussischem Territorium stationiert sind. Der Verband gilt als mögliche Speerspitze für einen neuen Angriff auf die Ukraine.Die Ankunft größerer gepanzerter Einheiten hat das belarussische Verteidigungsministerium in den vergangenen Tagen mit Bildern dokumentiert. Belarus ist eng mit Russland verbündet. Machthaber Alexander Lukaschenko, der im Westen nicht mehr als Präsident anerkannt wird, ist militärisch, politisch und wirtschaftlich abhängig vom Kreml. Belarus hat zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sein Territorium für die russischen Einheiten zur Verfügung gestellt. Belarussische Soldaten kämpfen aber bislang nicht im Krieg.Inspekteur: Patriot-Abgabe ist nötiger Kraftakt9.13 Uhr: Der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, will nach der Entscheidung für die Abgabe eines Luftabwehrsystems Patriot an die Ukraine Tempo machen. „Abgabe Patriot an die Ukraine mit Ausbildung ukrainischer Soldaten so schnell wie möglich, gleichzeitig Einsatz in Polen und Slowakei bedeutet einen Kraftakt für unsere Truppe. Aber es muss sein in diesen besonderen Zeiten!“, zitierte die Luftwaffe den Generalleutnant am Freitag auf Twitter. Die Bundesregierung will nach Absprachen mit der US-Regierung mehrere Dutzend Schützenpanzer Marder sowie ein Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellen, wie es Washington schon kurz vor Weihnachten zugesagt hatte.Hofreiter: Müssen alles liefern, was Ukraine braucht8.25 Uhr: Der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundestages, Anton Hofreiter (Grüne), hat nach der Ankündigung der Bundesregierung, Marder-Schützenpanzer und Patriot-Flugabwehrraketen an die Ukraine zu liefern, weitere militärische Unterstützung für Kiew gefordert. „Die Strategie müsste sein, dass wir die Ukraine mit allem unterstützen, was sie auf dem Gefechtsfeld braucht“, sagte Hofreiter am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Dazu gehöre „deutlich mehr“ als die nun zugesagten Waffen.Hofreiter wiederholte seine Forderung, auch Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Leopard 2 sollte „sofort“ beginnen, so der Grünen-Politiker. Er würde sich wünschen, dass Deutschland eine europäische Initiative „für die Lieferung von Leopard 2“ starte.Die Bundesregierung hatte am Donnerstag nach monatelangem Zögern bekannt gegeben, nun doch Marder-Schützenpanzer und Patriot-Flugabwehrraketen an Kiew liefern zu wollen. Frankreich hatte tags zuvor angekündigt, der Ukraine als erstes Land Panzer westlicher Bauart bereitzustellen.Institut registriert 23 Hackerangriffe auf Deutschland8.10 Uhr: Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat das CyberPeace-Institut in Genf 2022 mehr als 850 Cyberattacken registriert. Sie wurden demnach von pro-russischen und pro-ukrainischen Hackern gegen Ziele in der Ukraine, Russland und rund drei Dutzend anderen Ländern ausgeführt, darunter auch 23 in Deutschland. Pro-russische Hackernetzwerke würden durch immer stärkere Vernetzung immer unberechenbarer, sagte die Chefanalystin des Instituts, Emma Raffray, der Deutschen Presse-Agentur.Ziele waren in Deutschland etwa Ministerien, Banken, Internetanbieter oder Flughäfen. Bei den Flughäfen seien Webseiten vorübergehend gestört worden. Flugdienste seien nicht beeinträchtigt gewesen, teilt Raffray mit. Im September registrierte das Institut an zwei Tagen 5 Attacken mit 18 Zielen in Deutschland. „Vier davon wurden ausgeführt von dem Netzwerk ‚Anonymous Russia'“, sagt Raffray.Das 2019 gegründete CyberPeace-Institut registriert nach eigenen Angaben wohl nur die Spitze des Eisbergs. Opfer bestätigten Angriffe meist nicht. Es nennt nur Attacken, mit denen Hackernetzwerke sich brüsten und die von Spezialisten verifiziert wurden. Das Institut sammelt Material für Anklagen wegen Kriegsverbrechen, wenn Infrastruktur angegriffen und die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen wird. Zudem stellt es Nichtregierungsorganisationen sichere Cloud-Dienste zur Verfügung. Geldgeber sind neben Stiftungen auch Mastercard und Microsoft. Über ihren Kampf gegen Cyberangriffe äußerte sich die Microsoft-Deutschlandchefin Marianne Janik auch im Interview mit t-online. Die Nacht im Überblick6.10 Uhr: Die Freude in Kiew ist groß, Deutschland liefert Marder-Panzer. Und: Russland will eine einseitige Waffenruhe beginnen. Nicht nur die Ukraine zweifelt daran. Den Überblick lesen Sie hier.Moskau wirft Washington Verlängerung des Krieges vor4.33 Uhr: Moskaus Botschafter in Washington hat den USA nach der Ankündigung, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vorgeworfen. Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington kein Bedürfnis nach einer politischen Lösung in der Ukraine habe, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow laut russischer Staatsagentur Tass am Donnerstag in Washington. „Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist.“Habeck: Putins Feuerpause nicht glaubwürdig1.17 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nennt die von Russland angekündigte Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest wenig glaubhaft. Er könne nachvollziehen, dass die Ukraine nicht auf die von Kremlchef Wladimir Putin angekündigte Waffenruhe einsteige, erklärte er im Gespräch mit „RTL Direkt“. „Wenn man selber während der Silvesternacht oder über die Weihnachtstage in der Ukraine Bomben und Raketen hageln lässt, dann ist das natürlich – so schön Waffenstillstände auch sind – wenig glaubhaft, wenn man den einseitig dann verkündet oder ausruft“, fügte Habeck hinzu.Weiter betonte der Grünen-Politiker, dass die Ukraine die Bedingungen für Gespräche mit Russland selbst festlegen müsse. „Die Notwendigkeit, irgendwann in Gespräche zu kommen, ist natürlich da. Jeder Tag des Krieges ist fürchterlich und schlimm. Allerdings zu Bedingungen, die die Ukraine festlegen muss.“Satellitenaufnahmen zeigen Zerstörung in Bachmut1.06 Uhr: Aufnahmen der Firma Maxar aus Bachmut zeigen, welches Ausmaß die erbitterten Kämpfe in der ukrainischen Stadt haben. Vergleiche zwischen Bildern vom August 2022 und Januar 2023 machen deutlich, dass ganze Gebäudekomplexe dem Erdboden gleichgemacht wurden. Bachmut ist seit Wochen umkämpft, die meisten Zivilisten haben die Stadt verlassen. Im August hatten russische Truppen die Stadt weitgehend eingenommen, die Ukraine begann im Dezember Gegenoffensiven. Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte Bachmut Ende des Jahres kurz, spricht aber immer wieder von einer schwierigen Situation.Biden: Krieg ist an einem kritischen Punkt0.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden sieht den russischen Angriffskrieg in der Ukraine an einem kritischen Punkt. Das sagte er am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Die USA und ihre Alliierten würden „die Unterstützung für die Ukraine weiter verstärken“, sagte Biden mit Blick auf die jüngste Zusage der Vereinigten Staaten und Deutschlands, erstmals auch Schützenpanzer an Kiew zu liefern. Lesen Sie hier mehr über die geplanten Waffenlieferungen.USA: Prigoschin ist hinter Rohstoffen in Bachmut her23.20 Uhr: Nach Einschätzungen des Weißen Hauses ist Jewgeni Prigoschin, Gründer der russischen Wagner-Söldnergruppe und Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, bestrebt, die Kontrolle über die Salz- und Gipsgruben in der Nähe der ukrainisch kontrollierten Stadt Bachmut zu übernehmen. Dies gab ein Beamter des Weißen Hauses am Donnerstag bekannt. Es gebe Hinweise darauf, dass die „Besessenheit“ Russlands, Bachmut einzunehmen, von monetären Motiven angetrieben werde, fügte er hinzu. Hier lesen Sie mehr dazu.Medwedew vergleicht US-Regierung mit Joseph Goebbels20.37 Uhr: Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat die US-Regierung nach der Veröffentlichung eines Videos zum Ukraine-Krieg beschimpft. Der enge Verbündete von Amtsinhaber Wladimir Putin sprach am Donnerstag von zynischen „Freaks“ und „Hurensöhnen“, die die Tricks des NS-Propagandisten Joseph Goebbels anwendeten. Er wies darauf hin, dass ein russisches Kriegsschiff mit Hyperschallwaffen auf den Weg an die Atlantikküsten der Nato-Staaten sei. Dies sei „das Hauptgeschenk zum neuen Jahr“.Die US-Botschaft in Russland hatte ein 50 Sekunden langes Video veröffentlicht, das sich an Russen richtete, die gegen den Krieg in der Ukraine sind. Was dort geschehe, „ist Ihrer nicht würdig“, hieß es zu Aufnahmen von Kriegsschäden in der Ukraine. In dem Video wurden auch Bilder von sowjetischen Kosmonauten, Schriftstellern wie Fjodor Dostojewski sowie Politikern wie Leonid Breschnew, Michail Gorbatschow und Boris Jelzin gezeigt. Putin war nicht darunter.Bericht: Deutschland prüft Lieferung von Marder-Schützenpanzern15.36 Uhr: Nach der Ankündigung von Frankreich, Spähpanzer an die Ukraine zu liefern, könnte in Deutschland ebenfalls Bewegung in diese Sache kommen. Es werde einen „qualitativen Schritt“ geben, heißt es laut „Süddeutscher Zeitung“ aus Regierungskreisen. Konkret soll es dabei um die Lieferung von Schützenpanzern des Typs Marder gehen. Die Panzer könnten aus Beständen der Bundeswehr, wahrscheinlicher aber aus der Rüstungsindustrie stammen.Die Entscheidung soll dem Bericht zufolge in enger Absprache mit Frankreich und den USA gefallen sein. Frankreich hatte am gestrigen Mittwoch angekündigt, Spähpanzer an die Ukraine zu liefern. US-Präsident Joe Biden hatte zudem mitgeteilt, die USA würden die Lieferung von Schützenpanzern des Typs Bradley erwägen. US- und Bundesregierung könnten laut dem Bericht noch in dieser Woche ihre nächsten Schritte verkünden. Auch Vizekanzler Robert Habeck hatte eine baldige Entscheidung am heutigen Donnerstag angekündigt. Es werde zügig beraten und dann würden Entscheidungen getroffen, so der Grünen-Politiker in Oslo. Der richtige Weg sei jetzt, die Debatte mit den Verbündeten zu suchen und gemeinsam zu entscheiden. „Wir haben in der Vergangenheit die Unterstützung der ukrainischen Armee immer der Situation angepasst“, betonte Habeck. Die Entscheidungen der Bundesregierung hätten sich an der Dynamik auf dem Schlachtfeld orientiert.Russischer Parlamentschef droht Deutschland mit Enteignungen14.38 Uhr: Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat Deutschland mit Enteignungsmaßnahmen gedroht, sollte Berlin russisches Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine heranziehen. „Sobald diese Entscheidung getroffen ist, haben wir das Recht auf gleiche Handlungen in Bezug auf das Eigentum von Deutschland und anderen Staaten“, schrieb Wolodin in seinem Telegram-Kanal. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs zählten deutsche Unternehmen zu den größten Direktinvestoren in Russland.Wolodin schob Deutschland und Frankreich die Schuld für den Kriegsausbruch zu. Das Minsker Abkommen, das 2015 die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine zumindest teilweise beendete, hätten die damalige Kanzlerin Angela Merkel und der damalige französische Präsident Francois Hollande nur unterzeichnet, um Russland und die internationale Gemeinschaft zu täuschen. Niemals hätten die Europäer beabsichtigt, das Abkommen zu erfüllen, behauptete der Chef der russischen Staatsduma.Merkel hatte in einem Interview mit der „Zeit“ wörtlich gesagt: „Und das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht“. Russland hat diese Äußerung nun bereits mehrfach in der Öffentlichkeit so interpretiert, als hätten Deutschland und Frankreich die Ukraine für den Krieg aufgerüstet.Russland und Belarus stocken gemeinsame Truppe auf14.34 Uhr: Belarus und Russland stocken ihre Truppenzusammenlegung auf, wie das belarussische Verteidigungsministerium mitteilt. Das diene dem Schutz und der Sicherheit der Union von Russland und Belarus. Soldaten, Waffen und Spezialausrüstungen der russischen Armee würden weiterhin in Belarus ankommen. Zudem würden gemeinsame Übungen der Luftwaffe vorbereitet. Ein Datum oder weitere Details nennt das Ministerium nicht.Ukraine lehnt Weihnachtswaffenruhe ab13.48 Uhr: Kiew hat den Aufruf Kirills, des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, für eine Waffenruhe zwischen Russen und Ukrainern zum orthodoxen Weihnachtsfest abgelehnt. „Es ist eine zynische Falle und ein Element der Propaganda“, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Die russisch-orthodoxe Kirche sei auch keine Autorität in der weltweiten Orthodoxie und trete lediglich als „Kriegspropagandist“ auf. Podoljak unterstellte dem Moskauer Patriarchat Aufrufe zum Genozid an den Ukrainern.Zuvor hatte der russische Patriarch Kirill beide Seiten im „internen Konflikt“ zu einer Waffenruhe am Freitag und Samstag aufgerufen. Nach dem in der Ukraine und Russland befolgten orthodoxen Kirchenkalender ist am Freitag Heiligabend und am Samstag der Weihnachtsfeiertag. Russland hatte den Nachbarstaat Ende Februar überfallen und hält einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim gut 18 Prozent des Territoriums besetzt.Habeck sagt der Ukraine weitere Waffenlieferungen zu12.57 Uhr: Nach der französischen Zusage schwer bewaffneter Spähpanzer für die Ukraine hat auch Deutschland der Regierung in Kiew weitere Waffenlieferungen in Aussicht gestellt. „Wir werden nicht aufhören, Waffen an die Ukraine zu liefern“, sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) auf einer Wirtschaftskonferenz in Oslo.Mit Blick auf die französische Entscheidung und die Erwägungen der US-Regierung, Schützenpanzer zu liefern, fügte der Wirtschaftsminister hinzu: „Wir werden unsere Lieferungen stets den Erfordernissen des Schlachtfelds anpassen.“ Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es, man befinde sich mit Frankreich und den USA in Abstimmungen über weitere Waffenlieferungen. Mehr dazu lesen Sie hier.Erdoğan ruft Putin zu „einseitiger Waffenruhe“ auf11.20 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag aufgerufen, eine „einseitige Waffenruhe“ in der Ukraine zu erklären. Während eines Telefongesprächs habe Erdoğan gesagt, dass „Aufrufe zu Frieden und Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew von einer einseitigen Waffenruhe und einer Vision für eine faire Lösung“ begleitet werden sollten, erklärte das türkische Präsidialamt.Erdoğan will am Donnerstag auch noch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen. Der türkische Präsident hat bereits in der Vergangenheit seine guten Beziehungen zu Moskau und Kiew genutzt, um in dem Konflikt zu vermitteln. So half die Türkei dabei, das von den UN unterstützte Getreideabkommen auf den Weg zu bringen.Am Donnerstag forderte der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill eine Waffenruhe während der orthodoxen Weihnachtsfeiertage. Der Kreml hatte zuletzt erklärt, eine solche Feuerpause werde es nicht geben.Baerbock will in London über weitere Ukraine-Unterstützung beraten9.56 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock will vor dem Hintergrund der angekündigten Lieferung französischer Spähpanzer an die Ukraine mit ihrem britischen Kollegen James Cleverly über zusätzliche Unterstützung für Kiew beraten. „Je eher (der russische Präsident Wladimir) Putin versteht, dass sein brutaler Angriffskrieg zum Scheitern verurteilt ist, desto schneller gibt es Hoffnung auf ein Ende des Kriegs“, erklärte die Grünen-Politikerin am Donnerstag vor der Abreise zu einem Besuch in der britischen Hauptstadt London.Sie wolle sich mit Cleverly noch enger austauschen, um den Ukrainern „mit Waffen, mit Winterhilfe und mit Sanktionen zur Seite zu stehen, damit sie den Krieg gewinnen und wie wir in Freiheit und Frieden leben können“, kündigte Baerbock an.London: Verlegung von Langstreckenbombern schwächt Moskau9.44 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird das russische Militär durch die Verlegung seiner Langstreckenbomber in den Osten Russlands geschwächt. Zusätzlicher Aufwand bei der Wartung und die größere Distanz zur Ukraine würden die begrenzten Flugstunden der alternden Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS weiter verringern, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dennoch werde Moskau weiterhin in der Lage sein, vom Osten Russlands aus Angriffe mit aus der Luft gestarteten Marschflugkörpern auf die Ukraine durchzuführen, da die Waffen eine Reichweite von 5.000 Kilometern hätten.London bezieht sich bei seiner Einschätzung auf ukrainische Angaben, denen zufolge Russland Langstreckenbomber und weitere Waffen Ende Dezember nach Osten verlegt haben soll. Zuvor war demnach am 5. und 26. Dezember der südrussische Militärflugplatz Engels von Angriffen getroffen worden. Die Verlegung der Waffen in weiter von der Ukraine entfernte Gebiete sei mutmaßlich eine Reaktion auf diese Angriffe, meinen die Briten.Ukraine: 800 russische Soldaten am Mittwoch getötet8.59 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind am Mittwoch schätzungsweise mehr als 800 russische Soldaten getötet worden. Die meisten seien bei Kämpfen in der Region Donezk im Osten ums Leben gekommen, teilt das ukrainische Militär in seinem täglichen Bericht am Morgen mit. Ein Flugzeug, ein Hubschrauber und drei Panzer der russischen Streitkräfte seien zerstört worden. Die russische Armee konzentriere sich auf eine Offensive im Bereich Bachmut, ihre Angriffe in den Bereichen Awdijiwka und Kupjansk seien erfolglos geblieben.Frankreich liefert Panzer – das Wichtigste aus der Nacht5.40 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Lieferung von Spähpanzern an die Ukraine angekündigt. Die USA überlegen, der Ukraine Schützenpanzer vom Model Bradley zu schicken. In Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben Dutzende russische Soldaten getötet worden – Moskau spricht von Angriffen auf zivile Einrichtungen. Ein Überblick über die wesentlichen Meldungen der vergangenen Nacht.Explosionen in Melitopol gemeldet4.45 Uhr: Russische Behörden in Melitopol berichteten von Explosionen in der Stadt und einigen Vororten in der Nacht zum Donnerstag. Vladimir Rogov, ein von Russland eingesetztes Mitglied der Verwaltung des Gebiets Saporischschja, sagte laut der ukrainischen Webseite „Kyivindependent“, dass die Luftverteidigung aktiviert worden sei. Einzelheiten nannte er nicht. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.CSU fordert deutsche Panzer-Initiative für die Ukraine4.32 Uhr: Die Bundestags-CSU fordert eine europäische Initiative der Bundesregierung, um gemeinsam mit Bündnispartnern Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern. „Wir wollen, dass die Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen kann. Dafür braucht sie mehr schwere Waffen – auch Leopard-2-Panzer“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur. „Die Bundesregierung muss eine europäische Initiative zur gemeinsamen Abgabe von Kampfpanzern starten“, verlangte er.Die Forderung findet sich auch in einem Beschlussentwurf für die am Freitag beginnende Klausur der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon. Die Ukraine müsse den Krieg gegen Putins Russland gewinnen, heißt es dort. „Nur so können wir ein freies und friedliches Europa erhalten.“ Dazu brauche die Ukraine „eine kontinuierliche Versorgung mit Waffen, Ersatzteilen und Munition“.Ukraine: Russland braucht dringend Drohnennachschub3.23 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärsprechers Vadym Skibitskyi hat Russland bislang 600 iranische Shahed-Kampfdrohnen eingesetzt. Nach Informationen der Ukraine gebe es einen Vertrag mit dem Iran über 1.750 Drohnen, beim Nachschub soll es sich aber in der Regel um lediglich 250 bis 300 Geräte pro Lieferung handeln, sagte er in einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtenwebseite „RBC“. Nach Skibitskyis Einschätzung verbrauchten die russischen Einheiten aber mehr Drohnen, weil sie die Taktik geändert hätten. Statt kleiner Verbände würden jetzt Schwärme losgeschickt. Nur so könne Russland sicherstellen, dass zumindest einige Drohnen nicht von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen werden. Das bedeute aber einen höheren Materialverbrauch.USA erwägen Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine0.23 Uhr: Die US-Regierung zieht die Lieferung von Schützenpanzern des Modells Bradley an die Ukraine in Erwägung. Die gepanzerten Kettenfahrzeuge verfügen laut US-Militär normalerweise über eine Kanone, ein Maschinengewehr sowie panzerbrechende Raketen. US-Präsident Joe Biden bejahte am Mittwoch die Frage eines Reporters, ob die Lieferung der Schützenpanzer an die Ukraine von der Regierung erwogen werde. Er nannte keine Einzelheiten. Damit blieb zunächst unklar, welche Modellvariante des Bradley für Kiew infrage käme. In einem Interview mit dem Nachrichtensender Abc News hatte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow gesagt, man warte auf die Bradley-Panzer, sie könnten die Kampffähigkeiten der ukrainischen Armee erheblich verbessern.Bericht: Iran bildete im August Russen an Drohnen aus0.10 Uhr: Ukrainische Journalisten wollen in Recherchen vier russische Soldaten identifiziert haben, die im Iran an Drohnen ausgebildet wurden und nun für die Attacken auf die Ukraine verantwortlich seien. Nach Angaben des ukrainischen Fernsehsenders PRM seien die vier Soldaten des 294. Zentrums für unbemannte Flüge des Verteidigungsministeriums unter dem Vorwand von Soldaten-Sportwettbewerben in den Iran geschickt worden. Ein Foto zeigt die Männer in einer Sporthalle, an der Wand im Hintergrund hängt das Bild von Ayatollah Khomeini.Sie tragen T-Shirts mit der Aufschrift „Russland“ und offenbar Startnummern. Das Training habe im Herbst stattgefunden, kurze Zeit später seien die ersten Drohnen nach Russland geliefert worden. Ort des Geschehens sei die iranische Stadt Kashan gewesen, wo sich auch eine Luftwaffenbasis befinden soll. Die „Russischen Armee Wettbewerbe“ endeten am 27. August, zwei Wochen später gab es erste Drohnenangriffe gegen die Ukraine, so PRM.Mittwoch, 4. JanuarFrankreich will Ukraine „leichte Kampfpanzer“ liefern18.28 Uhr: Frankreich will der Ukraine „leichte Kampfpanzer“ liefern. Das habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilte der Élyséepalast am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit. Bei dem Panzer soll es sich um den Spähpanzer AMX-10 RC handeln. Der Radpanzer mit Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. „Es ist das erste Mal, dass Panzer westlicher Bauart an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden“, zitierten französische Medienberichte den Élyséepalast.Selenskyj dankte Macron auf Twitter für die Entscheidung. Man habe auch beschlossen, weiter gemeinsam zu arbeiten, um etwa die Luftabwehr der Ukraine zu stärken. Frankreich wollte weitere Details zu den Panzerlieferungen an die Ukraine später bekannt geben.Im Rahmen eines sogenannten Ringtausches hat die Ukraine unter anderem von osteuropäischen Staaten bereits Kampfpanzer sowjetischer Bauart erhalten. Im Rahmen eines mit Deutschland vereinbarten Ringtausches etwa übergab die Slowakei der Ukraine Ende November 30 Schützenpanzer des sowjetischen Typs BMP-1. Deutschland liefert der Slowakei im Gegenzug 15 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 A4.Russische Besatzer berichten von Toten bei ukrainischem Angriff17.37 Uhr: Bei einem ukrainischen Artillerieangriff auf die von russischen Truppen besetzte Kleinstadt Wassyliwka sind nach Angaben von vor Ort mindestens fünf Menschen getötet worden. 15 weitere seien verletzt worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur des besetzten Teils des südukrainischen Gebiets Saporischschja, Jewgeni Balizki, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. Von unabhängiger Seite konnten diese Angaben zunächst nicht bestätigt werden.Verletzt worden seien unter anderem vier Mitarbeiter des Zivilschutzdiensts, erklärte Balizki weiter. Auch ein mehretagiges Wohnhaus soll demnach durch mindestens vier Einschläge stark beschädigt worden sein.Kreml will Informationen zu Ölpipelines wegen Sanktionen zurückhalten14.45 Uhr: Die russische Regierung will die Veröffentlichung von Informationen über den staatlichen Ölpipeline-Betreiber Transneft bis mindestens 2024 beschränken. „Ziel der geplanten Regulierung ist die Minimierung der Risiken einer Verstärkung des Sanktionsdrucks auf die Dienstleistungsnutzer für den Transport von Öl und Ölprodukten“, teilte das Kartellamt in Moskau laut der Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch zur Begründung mit. Die Sanktionen könnten zu Behinderungen des Exports führen.Transneft besitzt in Russland ein staatliches Monopol auf den Betrieb der Ölpipelines. Vor allem der Export nach Europa, aber auch nach China und an den Pazifischen Ozean steht damit unter Kontrolle des Konzerns. Seit Dezember hat die EU wegen Moskaus Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Einfuhrverbot für russisches Öl auf dem Seeweg verhängt. Deutschland und Polen haben sich zudem verpflichtet, ab dem Jahreswechsel kein russisches Öl mehr aus der Leitung Druschba abzunehmen.Baerbock: Russische Attacken sind „Angriffe auf die Menschlichkeit“14.30 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die jüngsten russischen Attacken auf die Ukraine scharf verurteilt und die europäischen Partner aufgefordert, in der Unterstützung des Landes nicht nachzulassen. „Diese gemeinsame europäische Einigkeit, die uns im letzten Jahr so stark gemacht hat, müssen wir uns auch in diesem neuen Jahr bewahren und sie weiter ausbauen“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem portugiesischen Kollegen João Gomes Cravinho in Lissabon.Die „systematischen und zynischen Luftschläge Russlands gegen die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung der Ukraine“ hätten kein anderes Ziel, „als den Ukrainerinnen und Ukrainern ihre Lebensgrundlage zu nehmen“, kritisierte Baerbock. Sie ergänzte: „Es sind Angriffe auf die Menschlichkeit.“ Man dürfe nicht „den geringsten Zweifel an unserer entschlossenen Unterstützung aufkommen“ lassen. „Denn so bitter es ist: Mit jedem Zeichen des Nachlassens der Unterstützung ermutigen wir Putin, weiterzumachen.“Weil man wolle, dass der Krieg „mit einem Sieg der Ukraine endet, müssen wir uns immer wieder fragen: Wie können wir die Ukraine beim Schutz ihrer Menschen, beim Schutz ihrer zivilen Infrastruktur noch besser gemeinsam unterstützen“, sagte Baerbock. Auf die Frage, ob es einen neuen Vorstoß zur gemeinsamen Lieferung von modernen Kampfpanzern des deutschen Typs Leopard 2 oder von deutschen Marder-Schützenpanzern geben werde, entgegnete sie, es werde stetig überprüft, wie man die Ukraine besser unterstützen könne. Dies könne nur gemeinsam mit den Partnern geschehen.Putin: Neue Hyperschallrakete kann in den Dienst13.10 Uhr: Vor dem Hintergrund anhaltender Probleme in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin die neue Hyperschallrakete „Zirkon“ in Dienst gestellt. „Ich bin sicher, dass solch eine mächtige Waffe es erlaubt, Russland zuverlässig vor äußeren Drohungen zu schützen und die nationalen Interessen unseres Landes abzusichern“, sagte der 70-Jährige am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Videoschalte aus dem Kreml zur Inbetriebnahme der „Zirkon“-Raketen auf der Fregatte „Admiral Gorschkow“.Die „Admiral Gorschkow“ gehört zu Russlands Nordmeerflotte und soll auf eine lange Seereise in den Atlantischen und Indischen Ozean geschickt werden, um Russlands Seemacht zu demonstrieren. Das 2018 in Dienst gestellte Kriegsschiff ist die erste Fregatte, die mit den neuen Raketen ausgestattet wird. Die „Zirkon“ hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und dient in erster Linie zur Schiffsbekämpfung. Wegen ihrer extrem hohen Geschwindigkeit – nach russischen Angaben kann sie auf bis zu 8.000 bis 9.000 Kilometer pro Stunde beschleunigen – ist sie von der Flugabwehr praktisch nicht aufzuhalten.Die öffentliche Zeremonie dient offenbar auch dazu, von den Schwächen der russischen Armee im Ukrainekrieg abzulenken. Nach mehr als zehn Monaten seit Ausbruch der Kampfhandlungen, die eigentlich als begrenzte Operation vorgesehen waren, wird Putin von einer zunehmenden Anzahl der Russen nicht mehr als der starke Kriegsherr wahrgenommen, als der er sich präsentieren will. Auch das Image von Russlands Militär und Rüstungsindustrie haben gelitten. Im Zuge der Übertragung versprach Putin, die russischen Streitkräfte weiter mit modernsten Waffen aufzurüsten.Ukraine fordert UN-Friedenstruppen für AKW Saporischschja12.50 Uhr: Die Ukraine appelliert an die Vereinten Nationen, auch ohne Abmachung mit Russland Blauhelme zum Schutz des Atomkraftwerks Saporischschja zu entsenden. Bislang habe es bei den Bemühungen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, eine Schutzzone rund um das AKW einzurichten, keine Fortschritte gegeben, sagte der Chef des ukrainischen Versorgers Energoatom, Petro Kotin, am Mittwoch. „Wir schlagen vor, einen Schritt weiterzugehen.“ Die Ukraine fordert bereits seit September UN-Friedenstruppen für das AKW. Bedingung bislang war jedoch eine Vereinbarung mit Russland zur Einrichtung einer Schutzzone rund um das AKW. IAEA-Chef Rafael Grossi hatte sich zuversichtlich gezeigt, eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine vermitteln zu können.Das AKW Saporischschja – das größte Europas – im Süden der Ukraine ist bereits kurz nach Beginn des Krieges unter die Kontrolle Russlands geraten. Seitdem gibt es immer wieder Kämpfe um das Gelände. Infolgedessen war das Atomkraftwerk des Öfteren von der Stromversorgung abgeschnitten und auf Generatoren angewiesen. Dies hat die Furcht vor einer atomaren Katastrophe geschürt. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, die Anlage zu beschießen.Ob Kotin mit seinem Appell bei den Vereinten Nationen Erfolg haben kann, ist ungewiss. Im UN-Sicherheitsrat ist Russland ständiges Mitglied mit Vetorecht. Die Anwesenheit von UN-Blauhelmen könnte aber dazu beitragen, dass Russland die Kontrolle über das AKW verliert, sagte Kotin. Am Mittwoch wollten ukrainische Vertreter darüber beraten, wie das Anliegen bei den UN vorgetragen werden könnte. Von der IAEA war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.London: Munitionsdepots sind Risiko für russische Truppen10.17 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste führt unsichere Munitionslagerung zu einem hohen Risiko für die Truppen des Kremls. London bezieht sich dabei auf den ukrainischen Angriff auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk mit 89 getöteten Soldaten in der Neujahrsnacht. Es sei angesichts des Schadensausmaßes realistisch, dass nahe der Unterkunft Munition gelagert worden sei, wodurch beim Beschuss weitere Explosionen entstanden sein könnten.Bereits vor dem Ukraine-Krieg sei das russische Militär dafür bekannt gewesen, seine Munition unsicher zu lagern, hieß es von den Briten. Der Vorfall in Makijiwka zeige jedoch, wie „unprofessionelle Methoden“ zu einer hohen Zahl an Gefallenen beitrügen.Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.Explosionen auf der Krim: Behörden sprechen von abgewehrten Drohnen8.50 Uhr: Die russische Flugabwehr hat nach offiziellen Angaben einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. „Die Flugabwehrsysteme haben am Morgen zwei unbemannte Flugobjekte über dem Meer in der Nähe von Belbek abgeschossen“, teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit. Belbek ist ein russischer Militärflugplatz, der nach Kriegsbeginn bereits mehrfach von der ukrainischen Armee attackiert wurde.Laut Raswoschajew arbeiten alle Systeme normal. Über Schäden, Tote und Verletzte gibt es offiziell keine Angaben. Zuvor hatten Medien und Anwohner in sozialen Netzwerken über Explosionsgeräusche aus der Richtung des Flughafens Belbek berichtet.Russland versorgt seine Besatzungstruppen im Süden der Ukraine vor allem über die seit 2014 besetzte Krim. Immer wieder nimmt daher die Ukraine logistische und militärische Ziele auf der Halbinsel ins Visier. Die Rückgewinnung der Krim ist zudem eins der erklärten Ziele Kiews, nachdem der russische Angriffskrieg in den vergangenen Monaten zunehmend ins Stocken geraten war. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass dies auf diplomatischem oder militärischem Wege erfolgen könne.Caritas erwartet Flüchtlingswelle aus der Ukraine6.02 Uhr: Die katholische Hilfsorganisation Caritas International erwartet eine neue Flüchtlingswelle im Ukraine-Krieg. „Wenn die Infrastruktur weiter zerstört wird und die Temperaturen sinken, werden die Menschen in einigen Bereichen keine andere Wahl haben, als zu gehen“, sagte Ukraine-Teamchef Gernot Krauß der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. „Wir rechnen damit, dass es wieder eine Welle geben wird.“Millionen Menschen mussten das vom Krieg erschütterte Land bereits verlassen. Unter den Zurückgebliebenen sind nach Einschätzung von Krauß viele ältere Frauen. „Sie werden gehen müssen. Das puffert erst mal das Land ab. Aber es erhöht den Druck auf die Nachbarländer, auch auf uns.“ Der UNO-Flüchtlingshilfe zufolge leben fast acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer als Flüchtlinge in europäischen Ländern. Mehr als 6,5 Millionen seien Vertriebene im eigenen Land.Handys verrieten Standort russischer Soldaten – die Nacht im Überblick5.20 Uhr: Russland hat eigene Soldaten dafür verantwortlich gemacht, dass es bei einem ukrainischen Angriff Dutzende Tote gab. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt die Zerstörung eines Eisstadions nach einem Raketeneinschlag. Lesen Sie hier einen Überblick der wichtigsten Nachrichten aus der Nacht.Ukraine rechnet mit bis zu 70.000 russischen Toten in fünf Monaten3.22 Uhr: Die Ukraine rechnet mit Zehntausenden toter russischer Soldaten in den kommenden Monaten. Das sagte der Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes, Andrii Cherniak. Der Geheimdienst sei sicher, dass Russland weiterhin versuche, die Region Donezk einzunehmen und den Landkorridor zur Krim zu halten. Nach Schätzungen Cherniaks könnten dabei bis zu 70.000 russische Soldaten fallen. Aber der Kreml scheint „bereit für solche Verluste“ zu sein, fügte Cherniak hinzu. Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar, hatte laut ukrainischem Medien erklärt, dass Russland nicht mehr in der gleichen Intensität angreifen könne wie zu Beginn des Kriegs gegen die Ukraine. Moskau habe aber noch große Ressourcen an Soldaten.Inventur: Putin setzt Schoigu eine Frist2.06 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu angewiesen, Inventur beim Militär in der Ukraine durchzuführen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Er setzte ihm außerdem eine Frist: Bis 1. Februar soll ein Bericht vorliegen, der Waffen, Truppenstärke und andere Ausrüstung auflistet. Dazu zählen die Zahl der Uniformen, schusssichere Westen und mobile Aufklärungsinstrumente. Putin erwarte zudem Vorschläge, wie das russische Verteidigungsministerium die Situation verbessern wolle, so die Nachrichtenagentur. Russische Soldaten berichten seit Kriegsbeginn über mangelhafte Ausrüstung.Dienstag, 3. JanuarRussland räumt mehr Tote nach Angriff in Donezk ein23.45 Uhr: Russland hat den Tod von 89 Soldaten bei einem Raketenangriff auf die Stadt Makijiwka in der Nähe von Donezk eingeräumt. Das Verteidigungsministerium in Moskau erhöhte damit die Zahl der Toten von zuvor 63, nachdem eine improvisierte Kaserne von vier Raketen getroffen worden war. Die Ukraine sprach dagegen von Hunderten getöteten russischen Soldaten. Lesen Sie hier mehr dazu.Selenskyj warnt vor russischer Mobilisierungswelle23.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft nach neuen russischen Raketenschlägen aufgerufen, die Verteidigungsfähigkeit seines Landes zu stärken. Die Ukraine bereite sich auf eine neue Mobilisierungswelle des „Terrorstaates“ Russland vor und müsse deshalb gewappnet sein, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Nach Telefonaten mit den Regierungschefs der Niederlande, Großbritanniens, Norwegens und Kanadas forderte er, alles für eine Niederlage Russlands in dem Krieg zu tun.Chef von Putins Schattenarmee räumt Probleme ein18.30 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner ist berüchtigt für ihr besonders gnadenloses Vorgehen in der Ukraine, die mutmaßliche Zwangsrekrutierung neuer Mitglieder und die Hinrichtung von Deserteuren aus den eigenen Reihen. In der Frontstadt Bachmut in der Ostukraine kommt die Schattenarmee des Kreml jedoch nach Eingeständnis ihres Chefs Jewgeni Prigoschin nicht weiter.Der Unternehmer, der mit seiner Catering-Firma Concord, einem Desinformationsservice und seiner Söldnertruppe bekannt, reich und einflussreich wurde, schiebt die Schwierigkeiten seiner Truppen auf die Stärke des ukrainischen Militärs. Ihm zufolge sei Bachmut von „500 Verteidigungslinien“ geschützt, wie ein von Russlands staatlicher Nachrichtenagentur Ria Novosti veröffentlichtes Video zeigt. Darin wendet Prigoschin sich an einige Söldner, von denen einer anmerkt, es mangele an Ausrüstung und Waffen, um weiter vorzudringen.Seit Monaten verteidigt die ukrainische Armee die Stadt und hat sich bereits mehrere schwere Kämpe mit der Wagner-Gruppe geliefert. Für dieSöldnertruppe würde ein Vorstoß nach Bachmut als symbolischer Sieg in dem bald elf Monate währenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gelten.Lawrow telefoniert mit neuem israelischen Außenminister15.59 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach Angaben aus Moskau seinen israelischen Amtskollegen Eli Cohen über den Verlauf des Ukraine-Kriegs informiert. Neben den bilateralen Beziehungen und der Lage im Nahen Osten sei es in dem Telefonat um „einzelne Aspekte der Lage in der Ukraine im Zusammenhang mit der von Russland durchgeführten militärischen Spezialoperation“ gegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des russischen Außenministeriums am Dienstag.Es ist das erste Gespräch der beiden Chefdiplomaten seit der Vereidigung der neuen rechten Regierung Ende Dezember in Israel. Das Telefonat verlief vor dem Hintergrund westlicher Kritik an einem möglichen Kurswechsel Israels unter Benjamin Netanjahu in der Ukraine-Politik. Hatte Tel Aviv bei Kriegsausbruch seine strikte Neutralität erklärt, zeigte sich die Regierung später zunehmend solidarisch mit der überfallenen Ukraine, auch wenn sie keine Waffen lieferte.Unter Netanjahu, der Kremlchef Wladimir Putin seinen Freund nannte, könnte sich das ändern. Darauf deuten auch Äußerungen Cohens hin, der ankündigte, dass sich die Regierung künftig weniger zum Konflikt in der Ukraine äußern werde. Aus dem US-Senat gab es bereits Kritik an der selbst auferlegten Zurückhaltung Israels.EU-Sprecher will Gipfel in Kiew nicht bestätigen 15.37 Uhr: Am 3. Februar soll das nächste Spitzentreffen zwischen der EU und der Ukraine stattfinden – nach Angaben des ukrainischen Präsidialamts in Kiew. Die Europäische Union bestätigte am Dienstag das Datum, nicht aber den Ort.“Ich kann den Ort noch nicht bestätigen“, erklärte der Sprecher des an dem Treffen teilnehmenden EU-Ratspräsidenten Charles Michel. Für die EU nehme neben Michel auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an dem Treffen teil, fügte der Sprecher hinzu. Dieses Spitzentreffen zwischen der EU und der Ukraine fand jährlich bereits vor Beginn des Ukraine-Kriegs statt.Im Dezember hatte der Sprecher erklärt, dass Selenskyj eine „ständige Einladung“ der EU zu einem Besuch in Brüssel erhalten habe. Bislang reiste Selenskyj seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar nur ein Mal außer Landes: Im Dezember besuchte er US-Präsident Joe Biden in Washington.Kritik an Russland: „Gefährlich und kriminell“13.06 Uhr: Bei einer Explosion in der Ostukraine sollen Dutzende russische Soldaten gestorben sein. Die Angaben zu Toten variieren – das sorgt für Ärger in Russland. Lesen Sie hier mehr dazu.Briten rechnen mit Scheitern Russlands nahe Bachmut11.20 Uhr: Ein wesentlicher Durchbruch des russischen Militärs nahe der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut ist in den kommenden Wochen nach Ansicht britischer Militärexperten unwahrscheinlich. Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor.Die ukrainischen Truppen hätten ihre Positionen verstärkt. Die russischen Angriffe ließen demzufolge zuletzt nach – nachdem sie Mitte Dezember einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatten. „Beide Seiten haben hohe Verluste erlitten“, hieß es in der Mitteilung weiter.Russen melden Angriff auf Flotte bei Sewastopol – die Nacht im Überblick6.50 Uhr: Viele Drohnen überfordern auf Dauer die Luftabwehr des Feindes: So scheint nun auch das ukrainische Militär zu denken. Einen Überblick über die News der Nacht lesen Sie hier.Rehlinger: Ende des Ukraine-Krieges nicht absehbar6.30 Uhr: Mehr als zehn Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist nach Ansicht der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ein Ende der Kämpfe nicht absehbar. „Wir alle hoffen sehr, dass dieser Krieg besser heute als morgen ein Ende findet“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. „Vor allem natürlich im Interesse der Ukrainerinnen und Ukrainer.“Im Moment sei aber nicht zu erkennen, wann und auf welche Art und Weise der Krieg ein Ende finden könne. „Putin muss diesen Krieg verlieren, moralisch hat er ohnehin schon längst verloren. Er ist ein Kriegsverbrecher, der nicht vor Terror gegen die Zivilbevölkerung zurückschreckt“, sagte Rehlinger.Bereits bestehende Herausforderungen in Deutschland seien durch den Krieg und den Energiepreisschock noch mal deutlich beschleunigt worden, sagte die Ministerpräsidentin. „Insofern ist für uns klar: Wir werden einiges verändern müssen, damit vieles so bleiben kann, wie wir es lieben. Es steht auch zu befürchten, dass wir bei den Energiekosten nicht so schnell auf das Niveau zurückkommen wie vor dem russischen Angriff auf die Ukraine.“Ukrainische Polizei entdeckt 25 Folterlager im befreiten Charkiw6 Uhr: Seit der Befreiung der Umgebung der ostukrainischen Stadt Charkiw aus russischer Besatzung hat die Polizei dort nach eigenen Angaben 25 Folterlager entdeckt. In den Lagern hätten russische Truppen unter anderem Zivilisten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gefoltert, teilte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschko am Montag auf Facebook mit. Die Gefangenen seien teils mit Elektroschocks misshandelt worden, anderen seien die Finger gebrochen worden. Hier lesen Sie einen eindrücklichen Bericht von einem Ukrainer, der monatelang in einer Folterkammer gefangen gehalten wurde.Die Umgebung von Charkiw war monatelang von russischen Truppen besetzt worden. Sie zogen sich erst Anfang September nach einer ukrainischen Gegenoffensive zurück. Seitdem seien in der befreiten Region 920 Leichen von Zivilisten, unter ihnen 25 Kinder, entdeckt worden, teilte Tymoschko weiter mit. Sie seien von russischen Soldaten getötet worden.EU-Ukraine-Gipfel am 3. Februar in Kiew4 Uhr: Der von der EU angekündigte Gipfel mit der Ukraine wird entgegen ersten Informationen nicht in Brüssel, sondern in Kiew stattfinden. Das teilte das Präsidialamt in Kiew am Montagabend nach einem Telefonat von Staatschef Wolodymyr Selenskyj mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. An dem für den 3. Februar geplanten Treffen werden für die EU aber nicht die Staats- und Regierungschefs, sondern nur von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teilnehmen. Das hatte ein Sprecher Michels bereits im Dezember mitgeteilt.Da der Gipfel nun in Kiew stattfinden soll, wurden damit auch Spekulationen über einen möglichen weiteren Auslandsbesuch Selenskyjs nach seiner überraschenden Reise nach Washington im Dezember beendet.In dem Telefonat erörterten Selenskyj und von der Leyen nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew unter anderem die Lage an den Fronten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch Fortschritte der Ukraine auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft und die finanzielle Unterstützung der EU für das Land seien Themen gewesen.Montag, 2. JanuarRussland fliegt Drohnenangriffe bewusst in der Nacht18.07 Uhr: Die russischen Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf Ziele in der Ukraine werden nach Ansicht eines Experten bewusst nachts und entlang des Flusses Dnipro gesetzt. „Logischerweise ist nachts am Himmel nicht alles erkennbar“, sagte Oberst Wladislaw Selesnjow der ukrainischen Agentur RBK-Ukraina am Montag. Die Flugroute aus südlicher Richtung entlang des Dnipro sei zudem gewählt worden, um die ukrainische Luftabwehr nach Möglichkeit zu umfliegen.Die russischen Streitkräfte haben zuletzt mehrere Nächte in Folge Wellen von Kamikaze-Drohnen, die senkrecht auf ihre Ziele stürzen, gegen die Städte der Ukraine gestartet. Der Großteil der Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion wurde von der Luftabwehr abgeschossen. Dennoch richteten herabstürzende Trümmerstücke erhebliche Schäden an.Russland: 63 Soldaten bei ukrainischen Raketenschlägen getötet15.34 Uhr: Russland hat nach den ukrainischen Raketenschlägen im Donbass in der Nacht zu Neujahr den Tod von 63 Soldaten bestätigt. Die Raketen seien in der Silvesternacht in eine vorübergehende Militärunterkunft im von Russland besetzten Ort Makijiwka eingeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Den Angehörigen werde alle Hilfe zuteil, hieß es in der Mitteilung.Russland nennt sonst kaum Zahlen zu getöteten Soldaten in den eigenen Reihen. Es handelte sich um die bisher höchste Zahl der von Russland selbst bestätigten Toten an einem Ort. Zuvor hatte das ukrainische Militär von 400 getöteten russischen Soldaten und 300 Verletzten gesprochen.Von der Leyen deutet weitere Reise in die Ukraine an13.43 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die langfristige Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine bekräftigt. Im ersten Gespräch des Jahres mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe sie „dem ukrainischen Volk meine uneingeschränkte Unterstützung und meine besten Wünsche für 2023 übermittelt“, schrieb die deutsche Politikerin am Montag auf Twitter. „Die EU steht an Ihrer Seite, solange es nötig ist.“Man unterstütze den „heldenhaften Kampf“ der Ukraine für die Freiheit und gegen den brutalen Angriff Russlands, schrieb von der Leyen. Ihr zufolge stellt die EU in diesem Winter unter anderem Generatoren, Glühlampen und Schulbusse zur Verfügung. Auch die Auszahlung der für 2023 vorgesehenen 18 Milliarden Euro werde bald beginnen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar 2022 ist Ursula von der Leyen bereits dreimal in das angegriffene Land gereist.Stoltenberg: Müssen mehr Waffen produzieren10.48 Uhr: Angesichts des sich in die Länge ziehenden Kriegs in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Erhöhung der Waffenproduktion in der westlichen Militärallianz angemahnt. „Wir brauchen eine enorme Menge an Munition. Wir brauchen Ersatzteile“, sagte der Norweger in einem Gespräch mit dem britischen Radiosender BBC 4 am Wochenende. Die Instandhaltung von Waffensystemen, die bereits an die Ukraine geliefert wurden, sei mindestens genauso wichtig wie die Debatte über weitere Waffen.Die Nato müsse sich darauf einstellen, die Ukraine langfristig zu unterstützen, sagte Stoltenberg weiter. Aus Russland habe es keine Anzeichen gegeben, dass es sein übergeordnetes Ziel einer Übernahme der Ukraine aufgegeben habe. „Die ukrainischen Streitkräfte hatten mehrere Monate lang die Oberhand. Aber wir wissen auch, dass Russland viele neue Kräfte mobilisiert hat, von denen viele jetzt ausgebildet werden.“ Er fügte hinzu: „Das weist darauf hin, dass sie bereit sind, den Krieg fortzusetzen und möglicherweise versuchen, eine neue Offensive zu starten.“Drohnenangriff in Kiew – Klitschko nennt Details7.29 Uhr: Russland hat in der fünften Nacht in Folge die Ukraine mit Kampfdrohnen angegriffen. In der Hauptstadt Kiew teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagmorgen mit, dass Energie-Infrastruktur bei den Angriffen beschädigt worden sei. Es gebe Stromausfälle in der Stadt, die sich auch auf die Wärmeversorgung auswirkten, sagte er. Die Wasserversorgung laufe aber normal. Klitschko teilte auch mit, dass nach einer Explosion in einem Stadtviertel ein 19-Jähriger verletzt im Krankenhaus behandelt werden musste. Dort war ein Haus bei einem russischen Angriff getroffen worden.Die Nacht – Selenskyj verurteilt russische Luftangriffe6.51 Uhr: Der ukrainische Präsident verurteilt die russischen Luftangriffe in der Silvesternacht. Russlands Antwort: eine neue Welle von Attacken mit Kamikaze-Drohnen am ersten Tag des neuen Jahres. Die Entwicklungen der Nacht und ein Ausblick auf den Tag lesen Sie hier.Russland: Ukraine trifft Stromversorgung in russischer Region Brjansk4.46 Uhr: In der russischen Region Brjansk nahe der Grenze zur Ukraine ist russischen Angaben zufolge nach einem ukrainischen Drohnenangriff teilweise der Strom ausgefallen. „Ein ukrainischer Drohnenangriff wurde heute Morgen auf den Bezirk Klimowskij durchgeführt“, schrieb Gouverneur Alexander Bogomaz auf Telegram. „Alle Rettungsdienste sind vor Ort. Infolge des Angriffs wurde die Stromversorgung beschädigt und es gibt keinen Strom.“ Der Kreis Klimowskij der Region Brjansk grenzt im Süden an die Ukraine.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.