Tag 303 seit Kriegsbeginn: Russland bringt laut ukrainischen Geheimdiensten neue Truppen an die Front. Der Kreml glaubt Fortschritte im Angriffskrieg zu sehen. Alle Infos im Newsblog.Kiew: Russland bringt als Verstärkung neue Truppen an die Front19.05 Uhr: Die russischen Streitkräfte bringen nach Erkenntnissen der ukrainischen Aufklärung Verstärkung für ihre Truppen an die Fronten im Osten und Süden der Ukraine. „Der Feind hat den Umfang des Bahntransports von Truppen, Technik und Munition in die Kampfgebiete erhöht“, teilte der Generalstab in Kiew am Freitag mit.Als Kampfgebiete galten vor allen die Umgebung der Frontstadt Bachmut im Osten, ebenso wie die Ortschaften Awdijiwka, Kupjansk und Limansk in der Region Donbass. Verstärkungen auf russischer Seite seien auch im Süden des Landes erkannt worden, hieß es. Die neuen Einheiten in der Region Cherson würden aber nur eingesetzt, um die Verteidigungslinien auszubauen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.Oppositionspolitiker zeigt Putin wegen Kriegsäußerung an16.19 Uhr: In Russland nannten Staatsmedien und der Kreml den Überfall auf die Ukraine bis zuletzt konsequent eine „spezielle Militäroperation“. Jetzt aber hat der russische Präsident Wladimir Putin erstmals von „Krieg“ gesprochen. Der Oppositionspolitiker Nikita Juferew hat ihn deshalb angezeigt. Mehr dazu lesen Sie hier.Kreml spricht von Fortschritten bei „Entmilitarisierung“ der Ukraine16.11 Uhr: Trotz schwerer Rückschläge spricht der Kreml von Fortschritten bei der „Entmilitarisierung“ der Ukraine. „Man kann feststellen, dass es hier ein wesentliches Vorankommen auf dem Weg der Entmilitarisierung gibt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland bombardiert seit Oktober allerdings vor allem zivile Infrastruktur. Millionen Ukrainer sind deshalb dem Winter ohne Heizung, Strom und Wasser ausgesetzt. Militärisch hatte zuletzt die ukrainische Armee Erfolge erzielen können.Selenskyj wieder in Kiew: „Arbeiten für den Sieg“10.27 Uhr: Nach seiner USA-Reise ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wieder in seinem Amtssitz in der Hauptstadt Kiew angekommen. Per Video meldete sich der 44-Jährige am Freitagmorgen in olivgrüner Jacke und T-Shirt von seinem Schreibtisch aus mit einem Lächeln und geballter Faust: „Wir arbeiten für den Sieg. Allen einen guten Tag!“Selenskyj freute sich über das Klingeln des Telefons und wünschte allen Gesundheit. Am Donnerstag hatte er nach seiner Rückreise aus den USA einen Zwischenstopp in Polen eingelegt und seinen Amtskollegen Andrzej Duda getroffen.Schon zuvor hatte sich Selenskyj erfreut über die Ergebnisse seines Besuchs in Washington und seiner Gespräche mit US-Präsident Joe Biden geäußert. Er kehre mit dem zurück, „was wirklich hilft“. Die USA wollen als Teil eines neuen Militärhilfepakets von 1,85 Milliarden US-Dollar (1,74 Milliarden Euro) ein Patriot-Luftabwehrsystem in die Ukraine schicken. Sie hätten den Ukrainern zudem neue Munition versprochen.Experten: Vergrößerung russischer Armee dürfte schwierig werden9.28 Uhr: Pläne zur Vergrößerung der russischen Armee dürften nach Ansicht britischer Militärexperten eine große Herausforderung darstellen. Das geht aus dem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Freitag hervor.Die Pläne, die Russlands Präsident Wladimir Putin vorgelegt wurden, sehen demnach vor, die Armee um 30 Prozent auf 1,5 Millionen Soldaten zu vergrößern. „Es bleibt unklar, wie Russland die Rekruten finden wird, um eine solche Vergrößerung zu erreichen in einer Zeit, in der seine Streitkräfte in der Ukraine unter nie da gewesenem Druck sind“, so die Mitteilung der Briten.“Systematische Säuberungsaktion“: Schwere Vorwürfe gegen russische Division7.53 Uhr: Nach dem Abzug der Truppen aus Butscha waren mehr als 460 Leichen entdeckt worden. Die „New York Times“ hat monatelang vor Ort recherchiert und grausame Details ans Licht gebracht. Hier lesen Sie mehr.USA wollen offenbar Ukrainer an Patriot-Raketen ausbilden3.20 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium erwägt einem Medienbericht zufolge die Ausbildung von ukrainischen Soldaten am Patriot-Flugabwehrsystem auf einer Militärbasis in den USA. Das berichtete die Webseite „Politico“ am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei Pentagon-Beamte. Bislang wurden ukrainische Soldaten nach der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar nur innerhalb Europas an verschiedenen Waffensystemen ausgebildet, unter anderem auch in Deutschland. Die Patriot-Ausbildung in Europa durchzuführen, sei zwar möglich, es gebe aber mehr logistische Schwierigkeiten, sagte einer der Mitarbeiter demnach. Ein Pentagon-Sprecher wollte sich laut „Politico“ nicht dazu äußern.Ex-Nato-General: Ukraine soll Russland tief im Inneren angreifen können1.30 Uhr: Der ehemalige Nato-General Philip Breedlove hat den Westen aufgefordert, seine Zurückhaltung bei Waffen für die Ukraine zu überdenken. „Wir müssen der ukrainischen Armee weiterhin bei ihren Aktionen auf dem Schlachtfeld helfen und sie mit allem versorgen, was sie braucht. Ferner denke ich, dass wir unsere Regeln bezüglich der Arten von Waffen, die wir an die Ukraine liefern, überprüfen sollten. Und wir sollten ihnen mehr Gelegenheiten geben, dem Angreifer tiefe Schläge zu versetzen“, sagte der ehemalige Chef der Nato-Truppen in Europa dem amerikanischen Sender Voice of America.US-Senat stimmt Haushalt und Ukraine-Budget zu1.22 Uhr: Das US-Repräsentantenhaus wird voraussichtlich an diesem Freitag über einen Haushaltsentwurf abstimmen, der unter anderem milliardenschwere Hilfen für die Ukraine vorsieht. Der gesamte Etat hat ein Volumen von 1,7 Billionen US-Dollar (1,6 Billionen Euro). Der Senat stimmte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) für das Paket. Nun ist das Repräsentantenhaus dran – die Zustimmung gilt als sicher. Die Hälfte des Budgets entfällt auf Verteidigungsausgaben. Für die Unterstützung der Ukraine sind rund 45 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Zuvor hatte der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einer leidenschaftlichen Rede vor dem Kongress für weitere Unterstützung geworben.Melnyk fordert „europäische Panzerallianz“1.20 Uhr: Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hat von der Bundesregierung erneut die Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern für den Abwehrkampf gegen Russland gefordert. Er wünsche sich von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), „dass er endlich die Zurückhaltung zum Beispiel beim Kampfpanzer Leopard und beim Schützenpanzer Marder überdenkt“, sagte der frühere Botschafter der Ukraine in Deutschland dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wenn die Bundesregierung keinen Alleingang bei der Lieferung will, dann könnte Deutschland dabei eine Führungsrolle auf dem Kontinent verfolgen, eine europäische Panzerallianz schmieden.“Bericht: Russische Soldaten bitten um Spenden für Kleider und Drohnen1.15 Uhr: In Russland und in der annektierten Region Donezk sollen nach einem Bericht des US-Senders CNN vielerorts Spendenaktionen für Soldaten im Ukraine-Krieg eingerichtet worden sein. So soll die Initiative „Zusammen ist es wärmer“ etwa drei Millionen Rubel (41.500 Euro) gesammelt haben, um die Truppen unter anderem mit Kleidern auszurüsten. In einem Telegram-Kanal sei aufgezählt worden, was bislang der Einheit einer Motorbrigade in Donezk geliefert wurde: „Uniformen, Thermounterwäsche, Socken, Mützen, Sturmhauben, Pullover, Baskenmützen, ein Generator, Powerbanks.“In einem anderen Kanal sagten Soldaten dem Bericht zufolge, dass sie schon seit Beginn der Mobilmachung Hilfe aus der Bevölkerung erhalten hätten. Es gehe allerdings nicht nur um warme Kleidung für den beginnenden Winter. In einem Kanal werde Geld für schusssichere Westen gesammelt, in einem weiteren nach Drohnen und Wärmekameras gefragt. Kremlchef Putin hatte zuvor eingeräumt, dass Versorgungsprobleme bekannt seien, aber immer kleiner würden.Bericht: Israel warnt vor iranischen Waffenlieferungen an Russland0.30 Uhr: Der israelische Geheimdienst Mossad warnt vor einer Ausweitung iranischer Waffenlieferungen an Russland. Teheran plane heimlich, „die Lieferung hoch entwickelter Waffen an Russland zu vertiefen und auszudehnen“, zitierten örtliche Medien am Donnerstag Mossad-Chef David Barnea. Zudem wolle der Iran die Urananreicherung ausweiten.Teheran hatte im November zugegeben, Drohnen an Russland geliefert zu haben. Die Führung im Iran behauptete aber, dies sei vor der russischen Invasion in der Ukraine im Februar geschehen. Die USA hatten zuletzt vor einer „vertieften Verteidigungspartnerschaft“ zwischen Moskau und Teheran gewarnt.Donnerstag, 22. DezemberWeißes Haus: Nordkorea hat Waffen an russische Wagner-Gruppe geliefert20 Uhr: Nordkorea hat nach Angaben des Weißen Hauses Waffen an die russische Söldnergruppe Wagner geliefert. Die Lieferung im vergangenen Monat habe Granaten und Raketen umfasst, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag zu Journalisten. Dies sei ein Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Die USA gingen davon aus, dass Nordkorea „erwägt, weitere Ausrüstung zu liefern“.Die Söldnergruppe Wagner ist an mehreren Kriegsschauplätzen in der Welt tätig und kämpft auch an der Seite Russlands in der Ukraine. Kirby schätzt, dass die Gruppe derzeit rund 50.000 Menschen in der Ukraine stationiert hat. Davon seien 10.000 Söldner und 40.000 aus russischen Gefängnissen Rekrutierte. Washington werde „in den nächsten Wochen“ weitere Maßnahmen gegen die Gruppe ergreifen, so Kirby. Die USA haben bereits Sanktionen gegen die Organisation verhängt.Die Vereinigten Staaten gehen Kirby zufolge davon aus, dass die Söldnergruppe künftig zunehmend in Rivalität zur russischen Armee und verschiedenen Ministerien stehen wird. Seit Monaten verlasse sich die russische Armee darauf, dass die Gruppe Wagner Kämpfe in bestimmten Gebieten führt, etwa im Donbass im Osten der Ukraine. „In einigen Fällen sind russische Offiziere tatsächlich den Befehlen von Wagner unterworfen.“ Die Söldnergruppe um ihren Chef Jewgeni Prigoschin gebe jeden Monat mehr als 100 Millionen US-Dollar (mehr als 94 Millionen Euro) für ihren Einsatz in der Ukraine aus, sagte Kirby. Allerdings seien die Truppen „schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet“. Zudem erlitten sie auf dem Schlachtfeld schwere Verluste.US-Regierung erlässt Sanktionen gegen russische Marine19.30 Uhr: Die US-Regierung nimmt wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine mit neuen Sanktionen die russische Marine ins Visier. Betroffen seien mehrere Unternehmen, welche die Marine mit Material wie Steuerungssystemen ausstatteten, teilte das US-Außenministerium am Donnerstag mit. Die Maßnahmen richten sich demnach etwa gegen ein russisches Ozeanologie-Forschungszentrum, einen Hersteller von Schiffsausrüstungen oder einen Entwickler von Navigationsgeräten.Als Folge der Sanktionen werden etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren. Geschäfte mit ihnen werden US-Bürgern untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger. Die Sanktionen unterstrichen eine einfache Botschaft, betonte das Ministerium: „Der Kreml muss seinen brutalen Kampf gegen die Ukraine beenden.“Selenskyj trifft überraschend polnischen Präsidenten Duda17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist auf seiner Rückreise aus den USA mit Polens Staatspräsident Andrzej Duda zusammengekommen. Selenskyj teilte auf seinem Telegram-Kanal am Donnerstag ein Video, das ihn bei einem Treffen mit Duda zeigte. Besprochen worden seien „strategische Pläne für die Zukunft, bilaterale Beziehungen und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene im Jahr 2023“, schrieb er. Weiter dankte Selenskyj Duda, den er als „einen Freund der Ukraine“ bezeichnete, für dessen „beständige und kraftvolle Unterstützung“.Nach Angaben des Büros des ukrainischen Präsidenten fand das Treffen in der polnischen Stadt Rzeszów statt. Dort gibt es einen Militärflughafen, den auch die US-Luftwaffe nutzt. Polnischen Medienberichten zufolge soll Selenskyj auch von dort aus in die USA abgeflogen sein. Mehr dazu lesen Sie hier. Selenskyj befand sich auf dem Heimweg aus Washington, wo er am Vortag US-Präsident Joe Biden traf und eine Rede vor dem US-Kongress hielt. Der Besuch war seine erste Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Feuer auf Russlands einzigem Flugzeugträger16.33 Uhr: Die „Admiral Kusnezow“ hat mit einer Pannenserie zu kämpfen. Jetzt ist auf Russlands einzigem Flugzeugträger ein Brand ausgebrochen. Mehr dazu lesen Sie hier.“Lage stabilisiert“: Russisches Militär gibt sich gelassen16.30 Uhr: Trotz mehrerer Niederlagen im Angriffskrieg gegen die Ukraine sieht die Militärführung in Moskau nach der jüngsten Mobilmachung die eigenen Stellungen in den besetzten Gebieten als gefestigt an. „Unter Berücksichtigung der durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung der Kampfkraft der Truppen hat sich die Lage entlang der Frontlinie stabilisiert“, sagte Generalstabschef Waleri Gerassimow am Donnerstag vor ausländischen Militärattachés. Demnach hat die Front derzeit eine Länge von 815 Kilometern.Die Hauptanstrengungen Moskaus richten sich laut Gerassimow auf die „Befreiung“ des Gebiets Donezk. Tatsächlich werden die härtesten Kämpfe derzeit um mehrere Vororte der Industriestadt Donezk und die kleine Industriestadt Bachmut im Norden des Gebiets ausgetragen. Die Ukrainer erlitten hohe Verluste, erklärte der 67-Jährige. Die westlichen Waffenlieferungen bezifferte der General auf einen Wert von 100 Milliarden Dollar. Trotzdem sei die ukrainische Luftabwehr hilflos gegen die russischen Hyperschallraketen vom Typ „Kinschal“ („Dolch“), behauptete er.Während Gerassimow in Moskau vor den ausländischen Militärattachés Präsenz zeigte, war Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach offiziellen Angaben an der Front. Russlands politische und militärische Führung ist bei den Nationalisten in Moskau, auf die sich der Kreml stützt, zuletzt auch dafür in die Kritik geraten, dass sie zu passiv sei. So ist auffällig, dass Kremlchef Wladimir Putin im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bislang keine Soldaten an der Front besucht hat. Spötter haben ihm den Namen „Bunker-Opa“ verpasst.Putin-Vertrauter Rogosin wird von Granatsplitter getroffen15.22 Uhr: Im besetzten Donezk ist der Ex-Chef der russischen Raumfahrtbehörde Dmitri Rogosin offenbar durch Artilleriefeuer verletzt worden. Rogosin unterstützt Separatisten in der Region. Mehr über den Vorfall lesen Sie hier.Moskau kündigt Zerstörung von US-Flugabwehr Patriot in der Ukraine an13.53 Uhr: Russland will US-Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot nach deren Lieferung in die Ukraine zerstören. „Die Entmilitarisierung ist doch eines der Ziele der militärischen Spezialoperation“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax auf die Frage nach Moskaus Reaktion auf die zugesagten US-Waffenlieferungen für Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Washington am Mittwoch persönlich für die Zusage gedankt. Peskow kritisierte, dass die USA damit praktisch einen Krieg gegen Russland führen würden.Die USA und andere Staaten würden immer neue Waffengattungen mit größeren technischen Möglichkeiten an die Ukraine liefern. „Das trägt nicht zu einer raschen Beilegung der Situation bei – im Gegenteil“, sagte Peskow. Er beklagte sich darüber, dass die US-Seite kein Wort darüber verloren habe, dass die zivile Bevölkerung und Infrastruktur im Donbass kontinuierlich von der Ukraine mit den westlichen Waffen beschossen werde.Russland werde sich nicht von seinen Kriegszielen abbringen lassen, sagte Peskow. Der Besuch Selenskyjs in den USA zeige vielmehr, dass weder Washington noch Kiew bereit seien, Moskau auch nur anzuhören. „Und es gab auch keine echten Aufrufe zu Frieden“, sagte Peskow. Den USA gehe es vielmehr darum, „ihre Linie fortzusetzen und de facto indirekt mit Russland bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen“. Der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, hatte den USA zuvor einen „Stellvertreterkrieg“ in der Ukraine gegen Russland vorgeworfen.EU-Ukraine-Gipfel findet am 3. Februar statt11.13 Uhr: Für den 3. Februar ist ein Gipfeltreffen der 27 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant. Wo der Gipfel stattfinde, sei noch offen, sagte ein EU-Sprecher. Es gebe eine bestehende Einladung an Selenskyj, Brüssel zu besuchen, doch das heiße nicht, dass der Gipfel in der belgischen Hauptstadt stattfinden werde.Seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar ist Selenskyj regelmäßig per Videoschalte bei EU-Gipfeln aufgetreten. Am Mittwoch hatte sich der ukrainische Präsident bei seiner ersten offiziellen Auslandsreise seit Kriegsausbruch mit US-Präsident Joe Biden in Washington getroffen und eine Rede vor dem US-Kongress gehalten.Rheinmetall liefert 26 Militär-Lastwagen in die Ukraine10.59 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert militärische Nutzfahrzeuge an die Ukraine. Im Auftrag der Bundesregierung sollen insgesamt 26 fabrikneue Fahrzeuges des Typs HX 8×8 geliefert werden, wie das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf berichtete.Das Auftragsvolumen liege bei 12,5 Millionen Euro. Die Auslieferung der Logistik-Fahrzeuge habe bereits begonnen. Hersteller ist das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), das seinen Hauptsitz in München hat. Rheinmetall ist daran zu 51 Prozent, MAN Truck & Bus zu 49 Prozent beteiligt.So viele Deutsche kämpfen in der Ukraine10.41 Uhr: In der Ukraine kämpfen auch Freiwillige aus Deutschland. Das Innenministerium hat nun Zahlen dazu veröffentlicht. Lesen Sie hier mehr dazu.Ukraine: Inzwischen mehr als 100.000 russische Soldaten „eliminiert“10.08 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in seinem Krieg nun mehr als 100.000 Soldaten verloren. Das ukrainische Militär sprach in einer Mitteilung am Donnerstag davon, dass 100.400 russische Soldaten „eliminiert“ worden seien. Das kann nach Einschätzung unabhängiger Medien bedeuten, dass sie getötet oder so schwer verletzt wurden, dass sie aus dem Kriegsdienst ausscheiden mussten.Russland hatte zuletzt von rund 6.000 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen gesprochen. Unabhängige russische Medien haben derweil schon mehr als 10.000 russische Gefallene namentlich identifiziert. Die Ukraine nennt selbst keine eigenen Verluste in den täglichen Militärberichten. Das Präsidentenamt in Kiew hatte zuletzt von mehr als 10.000 getöteten ukrainischen Soldaten gesprochen.Die Kriegsparteien informieren zwar täglich über die so von unabhängiger Seite nicht nachprüfbaren „Verluste“ der Gegenseite, aber selten über getötete oder verletzte Soldaten in den eigenen Reihen. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte die Zahl von 5.937 getöteten Soldaten im September genannt. Sie dürfte inzwischen deutlich höher sein.CSU: Bundesregierung muss Ukraine auch Patriots liefern9.29 Uhr: Angesichts der Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems aus Washington an die Ukraine hat die CSU die Bundesregierung aufgefordert, es den USA gleichzutun. Man habe im Verlauf des Ukraine-Kriegs feststellen können, dass die Unterstützung mit Waffen der Ukraine am meisten helfe, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Donnerstagmorgen in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. „Und insofern fordern wir natürlich auch die Bundesregierung auf, den Worten Taten folgen zu lassen und die Ukraine noch stärker mit Waffen zu unterstützen, auch mit Patriot-Abwehrraketen.“Huber bekräftigte gleichzeitig die CSU-Forderung einer Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an das von Russland angegriffene Land. „Auch hier gilt es, dass die Ukraine unterstützt werden muss, wie ich gerade angesprochen habe.“Experten: Russland lässt immer mehr Rekruten in Belarus ausbilden8.44 Uhr: Die russischen Streitkräfte greifen bei der Rekrutenausbildung nach Einschätzung britischer Militärexperten inzwischen im großen Stil auf die Hilfe belarussischer Ausbilder zurück. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag hervor. Demnach werden Tausende russischer Rekruten vom belarussischen Militär auf einen Einsatz vorbereitet. Hintergrund sei ein Mangel an russischen Ausbildern, von denen viele bei der Invasion in der Ukraine im Einsatz seien oder dort gestorben seien. Das sei ein Anzeichen dafür, wie strapaziert die russischen Streitkräfte inzwischen seien, so die Mitteilung der Briten weiter.Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.Russlands Botschafter wirft USA „Stellvertreterkrieg“ in Ukraine vor8.40 Uhr: Moskaus Botschafter in Washington wirft den USA angesichts der Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems an die Ukraine die Fortsetzung eines „Stellvertreterkriegs“ gegen Russland vor. Es gehe den USA darum, einen Sieg über Russland zu erzielen, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow am Donnerstag in Washington. Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington sei dafür im „Hollywood-Stil“ inszeniert worden. Das zeige, dass Washingtons Beteuerungen, nicht die Konfrontation mit Russland zu suchen, „nur leere Worte“ seien. Selenskyjs Besuch in den USA zeige, dass weder Washington noch Kiew bereit seien für einen Frieden. Stattdessen werde die „Lüge“ verbreitet, dass Russland nicht an einer friedlichen Lösung interessiert sei. Geleitet würden die USA von der „krankhaften Vorstellung eines Sieges über die Russen auf dem Schlachtfeld“, sagte Antonow einer bei Facebook veröffentlichten Mitteilung der Botschaft zufolge. Dafür würden enorme finanzielle Ressourcen, Waffen und die Aufklärung genutzt.Zugleich erneuerte der Diplomat Warnungen, dass die russischen Streitkräfte das Patriot-System wie andere westliche Waffen auch zerstören würden. Russland geht demnach davon aus, dass die Waffen von US-Amerikanern oder Spezialisten anderer Nato-Staaten bedient werden, weil die Ukrainer selbst dazu nicht in der Lage seien. „Die Vereinigten Staaten tragen die volle Verantwortung für den Ausbruch des Ukraine-Konflikts 2014“, sagte Antonow. Er meinte, dass Kremlchef Wladimir Putin immer wieder Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts angeboten habe.Linke: Sanktionen gegen Russland bei Kriegsende aufheben3.01 Uhr: Linken-Chef Martin Schirdewan will Russland mit wirtschaftlichen Anreizen dazu bringen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. „Ein Hebel ist: Wenn Russland bestimmte Forderungen der Staatengemeinschaft, wie den Rückzug aus den seit Kriegsbeginn besetzten Gebieten, erfüllt, können die deswegen verhängten Sanktionen ausgesetzt werden“, sagte Schirdewan der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.Die Linke hatte vor einigen Tagen einen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt. Darin schlägt sie sofortige Verhandlungen der Ukraine und Russlands vor. „Wir müssen den diplomatischen Druck erhöhen, damit eben genau das passiert“, sagte Schirdewan im dpa-Interview.Selenskyj gibt US-Kongress ukrainische Flagge aus Frontstadt Bachmut2 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Kongress eine Flagge aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut übergeben. Bei seiner Rede vor den beiden Parlamentskammern reichte er der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die Fahne als Dank ukrainischer Soldaten. Lesen Sie hier mehr dazu.Selenskyj reiste über Polen nach Washington1.30 Uhr: Die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war ein bis zuletzt gut gehütetes Geheimnis. Da er aus Sicherheitsgründen nicht direkt von Kiew aus abfliegen konnte, begann die Unternehmung am späten Dienstag zunächst mit einer geheimen Zugfahrt nach Polen. Am nächsten Morgen kam er in der südpolnischen Stadt Peremyschl an, wo er laut Aufnahmen des Privatsenders TVN mit der US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, am Bahnhof gesichtet wurde. Hier lesen Sie mehr.Strack-Zimmermann: Ukraine braucht westliche Panzer1.22 Uhr: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, spricht sich nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten in den USA erneut für die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine aus. „Wir müssen strategisch endlich vor die Welle kommen und nicht immer nur dann reagieren, wenn die Situation sich verschlechtert“, sagt die FDP-Politikerin t-online. Hier lesen Sie mehr.Russischer Ex-Raumfahrtchef in Donezk verwundet0.30 Uhr: Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitry Rogozin, ist bei einem ukrainischen Angriff in Donezk verwundet worden. Bei dem Angriff soll es mehrere Verletzte und Tote gegeben haben. Er habe sich nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti in einem Hotelrestaurant mit Beratern aufgehalten. Darunter soll sich auch Witali Chotsenko befunden haben, der Premierminister der selbsternannten Republik Donezk ist. Rogozin soll mehrere Wunden haben, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen. Der frühere Leiter der Raumfahrtbehörde ist als militärischer Berater in dem besetzen Gebiet eingesetzt.Mittwoch, 21. DezemberBiden zu Selenskyj: „Sie werden niemals allein sein“23.10 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei dessen erster Auslandsreise seit Kriegsbeginn die dauerhafte Unterstützung der USA und des Westens zugesichert. „Sie werden niemals allein sein“, sagte Biden am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj im Weißen Haus. „Wir werden Ihnen beistehen, so lange es nötig ist.“ Lesen Sie hier mehr zum Besuch von Wolodymyr Selenskyj in den USA.Solidaritätsaktion: Von der Leyen lässt das Licht abschalten23.22 Uhr: In Solidarität mit der Ukraine hat die EU-Kommission in Brüssel ein Zeichen gesetzt und am Abend die Lichter am Gebäude ausgeschaltet. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf Twitter: „Russland führt weiter Angriffe auf die Energieinfrastruktur durch und lässt die Ukraine im Dunkeln. Lieber (Wolodymyr) Selenskyj, Sie haben die Welt aufgerufen, heute die Lichter in Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auszuschalten.(…) Wir haben Sie erhört.“ Auch in Paris und Rom wurden die Beleuchtungen an einigen öffentlichen Gebäuden abgeschaltet.US-Sanktionen gegen Wagner-Gruppe23.15 Uhr: Die US-Regierung verschärft die Sanktionen gegen die russische private Söldnergruppe „Wagner“. Die Gruppe solle weltweit keine militärische Ausrüstung mehr erwerben können, um damit die russische Regierung im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, teilt das US-Handelsministerium mit. Die Söldnergruppe Wagner ist eine russische paramilitärische Organisation, die auch im Ukraine-Krieg mitmischt.Biden: Russland setzt Winter als Waffe ein23.05 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat Russland vorgeworfen, im Krieg gegen die Ukraine „den Winter als Waffe“ einzusetzen. Moskau greife während der kältesten und dunkelsten Jahreszeit gezielt die Infrastruktur der Ukraine an, sagte Biden am Mittwoch während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus in Washington. Russland lasse die Menschen in der Ukraine hungern und frieren. „Das ist das jüngste Beispiel für die ungeheuerlichen Gräueltaten, die die russischen Streitkräfte an unschuldigen ukrainischen Zivilisten, Kindern und ihren Familien begehen.“Kiew: Russische Artilleriestellung zerschlagen18.57 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine größere russische Artilleriestellung zerstört. Auf einem Feldflugplatz bei Kachowka in der Region Cherson im Süden des Landes seien von den Besatzungstruppen etwa 30 verschiedene Artilleriesysteme sowie Flugabwehrwaffen samt Munition und Treibstoff zusammengezogen worden, berichtete der ukrainische Generalstab am Mittwoch. Über das Ausmaß der Zerstörung lagen zunächst keine weiteren Informationen vor. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.Russland kündigt Vergrößerung der Armee an15 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat angekündigt, die Streitkräfte des Landes zahlenmäßig deutlich aufzustocken. Er schlage vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 Millionen anzuheben, so Schoigu am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen erweiterten Sitzung des Verteidigungsministeriums unter Leitung von Kremlchef Wladimir Putin. Das entspricht einer Aufstockung um 350.000 Soldaten. Putin erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden.Vor allem bei den Zeitsoldaten soll deutlich nachgelegt werden. Deren Zahl soll auf 695.000 steigen. Zugleich wird auch der Alterszeitraum, in dem junge Männer als Wehrpflichtige eingezogen werden können, erweitert. Schoigu schlägt als Höchstgrenze 30 Jahre vor. Bisher wurden in Russland vor allem junge Männer nach Vollendung des 18. Lebensjahres einberufen.Dies alles dient nach Schoigus Angaben dem notwendigen Ausbau der Streitkräfte wegen der Nato-Erweiterung. Daher forderte der 67-Jährige, gerade im Nordwesten Russlands an der Grenze zu den potenziellen neuen Nato-Staaten Schweden und Finnland neue Einheiten aufzustellen.Putin: Hyperschallrakete Sarmat in naher Zukunft einsatzbereit13.34 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Streitkräften die volle Unterstützung bei den Kämpfen gegen die Ukraine zugesagt. Es gebe dafür von der Regierung keine finanziellen Grenzen, sagte Putin in einer Rede vor führenden Vertretern des Verteidigungsministeriums in Moskau.Insbesondere müsse Russland die Bedeutung von Drohnen in dem zehnmonatigen Konflikt berücksichtigen. Putin sagte auch, dass die neue russische Hyperschallrakete Sarmat in naher Zukunft einsatzbereit sein werde. Russland hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass die atomwaffenfähige Interkontinental-Rakete im Herbst einsatzbereit sein soll.Der Kremlchef zeigte sich überzeugt, dass Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gewinne. „Ich bin sicher, dass wir Schritt für Schritt alle unsere Ziele erreichen.“ Seine Rede begann Putin mit einer Schweigeminute für die im Krieg getöteten Soldaten. Den Krieg bewertete er allerdings als wertvolle Erfahrung für den weiteren Aufbau des eigenen Militärs.Patriot-System: Eine mächtige Waffe gegen PutinAbwehrraketen gegen Putin: Die USA haben angekündigt, der Ukraine ein Patriot-System zu liefern. Was das für den Krieg bedeutet, lesen Sie hier.Frust unter russischen Soldaten: „Wo sind die Raketen, mit denen Putin geprahlt hat?“11.04 Uhr: Russische Kämpfer kritisieren den Kremlchef scharf: Es fehlt an Nahrung und guter Ausrüstung an der Front. Telefonmitschnitte offenbaren die unwürdigen Bedingungen. Hier lesen Sie mehr dazu.Russland: US-Waffenlieferungen „verschärfen“ Konflikt10.52 Uhr: Das russische Präsidialamt hat die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Washington kritisiert. Damit sehe er keine Möglichkeit für Verhandlungen mit der Ukraine, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Die anhaltenden Waffenlieferungen des Westens führten dazu, dass sich der Konflikt „verschärft“.Zugleich kündigt Peskow eine „wichtige, substanzielle“ Rede von Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit dessen Verteidigungschefs noch im Laufe des Tages an. Seine traditionelle Rede vor dem Parlament zum Jahresende werde Putin indes nicht halten. Vergangene Woche sagte der Kreml bereits die sonst übliche Pressekonferenz des Präsidenten am Jahresende ab.Putin-Vertrauter Medwedew trifft überraschend Xi in Peking10.02 Uhr: Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew hat überraschend Chinas Staatschef Xi Jinping in Peking besucht. Bei dem Treffen sei es um die bilateralen Beziehungen gegangen und „natürlich den Konflikt in der Ukraine“, teilt der enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit. „Die Gespräche waren nützlich.“Medwedew ist derzeit stellvertretender Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrats. Russland strebt engere sicherheitspolitische und wirtschaftliche Beziehungen zu China an.London: Russische Kräfte fassen Fuß in umkämpfter Stadt Bachmut8.40 Uhr: Russische Kräfte haben sich nach britischer Einschätzung in die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut in der Ostukraine vorgearbeitet. „Die russische Infanterie hat jetzt wahrscheinlich in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß gefasst und ist zeitweise in die Wohnviertel der Stadt vorgedrungen“, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. „Die Straßenkämpfe dauern an.“ Bei den russischen Truppen handele es sich sowohl um reguläres Militär als auch um Söldner der Gruppe Wagner.Um Bachmut im Gebiet Donezk wird bereits seit Juni gekämpft. Bisher verlief die Frontlinie östlich der Stadt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Stadt am Dienstag überraschend besucht und unter Soldaten Orden und Geschenke verteilt.Seit den Kämpfen um die Städte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk im Juli habe es in dem Krieg nur wenige Gefechte in Ballungszentren gegeben, hieß es in London. Solche Schlachten erforderten gut trainierte Infanterie. „Es ist unwahrscheinlich, dass diese Art von Kampf schlecht ausgebildete Wagner-Kämpfer und die mobilisierten Reservisten der russischen Armee begünstigt“, so das Ministerium.Russische Ölexporte brechen massiv ein7.34 Uhr: Die russischen Ölexporte sind nach Inkrafttreten des EU-Embargos und des westlichen Preisdeckels gesunken. Sie fielen im Dezember bislang im Vergleich zum Vormonat um elf Prozent auf rund 560.000 Tonnen pro Tag, wie die russische Tageszeitung „Kommersant“ unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete.In der Europäischen Union greift seit dem 4. Dezember ein Importstopp für russisches Öl auf dem Seeweg. Zudem haben die EU, die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) und Australien einen Preisdeckel für auf dem Seeweg transportiertes Öl aus Russland verhängt, der auch auf russische Exporte in Drittstaaten abzielt. Damit soll Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine finanziell weiter unter Druck gesetzt werden – denn die Regierung in Moskau ist stark auf Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft angewiesen.USA wollen Ukraine Patriot-Flugabwehrsystem liefern7.05 Uhr: Die US-Regierung will der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem zur Verteidigung gegen russische Luftangriffe liefern. US-Präsident Joe Biden werde das an diesem Mittwoch während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington offiziell ankündigen, hieß es am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) aus dem Weißen Haus. Zuvor hatte es bereits Spekulationen über die Lieferung gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.Das Wichtigste aus der Nacht5.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will heute in die USA fliegen. Die Kämpfe in Bachmut sind nach dem Besuch des Staatschefs wieder heftiger geworden. Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Lage in den besetzten Gebieten mit seinen Gouverneuren besprochen. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.Nach Explosion in Polen: Vizechef des ukrainischen Rettungsdienstes suspendiert3.22 Uhr: Dmytro Bondar, der stellvertretende Leiter des staatlichen Rettungsdienstes der Ukraine (DSNS), wurde offenbar suspendiert, nachdem ein Geschenk an den Leiter der polnischen Polizei in Warschau explodiert war, berichtete der polnische Innenminister Mariusz Kamiński auf Twitter. Am 15. Dezember hatte sich im Gebäude der Hauptkommandantur der Polizei in Warschau eine Explosion ereignet. Berichten zufolge wurde die Explosion durch einen Granatwerfer verursacht, den Bondar dem Polizeichef während eines Arbeitsbesuchs in Warschau am 11. und 12. Dezember geschenkt hatte. Sie wurde aber vermutlich versehentlich ausgelöst.Dienstag, 20. DezemberSelenskyj trifft Biden in Washington23.15 Uhr: In der US-Hauptstadt Washington hat es am Dienstag Spekulationen über einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben. Er werde persönlich vor dem US-Kongress sprechen, berichteten die Online-Nachrichtenseite Punchbowl News auf Twitter und das Nachrichtenportal Axios. Lesen Sie hier mehr dazu.Italienische Journalisten: Wir sind gezielt beschossen worden22.45 Uhr: Zwei italienische Journalisten sind nach eigenen Angaben in der ostukrainischen Stadt Cherson einem gezielten Angriff russischer Streitkräfte ausgesetzt gewesen. Sie sagten der italienischen Nachrichtenseite Ansa, ihr Fahrzeug sei „absichtlich“ angegriffen worden. Sie hätten es jedoch geschafft, sicher zu entkommen.Ein Projektil „beschädigte das Auto, wir blieben unter Beschuss, bevor wir sicher davonkommen konnten. Ich habe etwas Blut verloren, aber die Wunde ist gering“, sagte Reporter Claudio Locatelli in einem Video mit seinem Kollegen Niccolò Celesti. „Wenn ich die Tür geöffnet hätte, hätte ich ein Bein oder Schlimmeres verloren.“ Das Auto sei gut als Pressefahrzeug gekennzeichnet gewesen. „Der Angriff auf uns war angesichts des Ortes und der Dynamik absichtlich“, so die Journalisten. Das Feuer sei vom Flussufer auf der anderen Seite des Dnjepr gekommen, wo sich die russische Armee befindet.Russische Menschenrechtsorganisation soll geschlossen werden21.23 Uhr: Das russische Justizministerium hat vor Gericht die Schließung der noch zu Sowjetzeiten gegründeten Bürgerrechtsorganisation Moskauer Helsinki-Gruppe (MHG) beantragt. Zur Begründung verwies das Ministerium darauf, dass die MHG gesetzeswidrig außerhalb der Moskauer Region tätig geworden sei, teilte die Organisation am Dienstag mit. Die Moskauer Helsinki-Gruppe ist als regional tätige Nichtregierungsorganisation (NGO) registriert. Weil Mitglieder der NGO bei Prozessen in anderen Regionen anwesend waren, soll sie nun aufgelöst werden. Eva Merkatschewa, Mitglied des Menschenrechtsrats des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sprach von einem rein „formalen“ Vorwand für die Schließung.So sieht es heute in Mariupol aus20.39 Uhr: Nur mit brutalem Artillerieeinsatz konnten die Russen Mariupol einnehmen. Auch Monate später hat sich an der Zerstörung kaum etwas geändert, wie Videos zeigen.Putin erlebt schweren Rückschlag19.04 Uhr: Im Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut gibt es katastrophale Rückschläge für Russland. Wladimir Putin muss reagieren. Aber wie? Mehr lesen Sie hier.Russland verlegt in Belarus offenbar wieder Truppen an Grenze18.40 Uhr: Das russische Militär hat ukrainischen Medienberichten zufolge erneut mit der Verlegung stärkerer Truppenverbände an die Grenze von Belarus zur Ukraine begonnen. Neben Panzern, Schützenpanzern und Transportern sei auch diverses militärisches Gerät in die Nähe der Grenze gebracht worden, berichteten die „Ukrajinska Prawda“ und die Agentur Unian am Dienstag unter Berufung auf das belarussische Hackerkollektiv „Hajun Project“. Die Gruppe verfolgt alle Aktionen der dort stationierten russischen Truppen.Die Beobachter gingen davon aus, dass es sich entweder um eine Verlagerung von russischen Truppen aus dem Norden und der Mitte von Belarus oder um eine kurzfristige Verlegung zu gemeinsamen Manövern mit der belarussischen Armee an der Grenze zur Ukraine handelte. Für Angriffshandlungen seien die an die Grenze verlegten Verbände gegenwärtig nicht stark genug, hieß es.Putin will am Mittwoch militärische Ziele für 2023 festlegen17.37 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Angaben des Kreml am Mittwoch mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp zehn Monate nach Beginn der Offensive in der Ukraine die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen. Bei dem Treffen, an dem rund 15.000 Menschen per Videokonferenz teilnehmen, soll Verteidigungsminister Sergej Schoigu demnach „über den Stand der militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine und über Waffenlieferungen an die Streitkräfte informieren.Wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass Putin in diesem Jahr erstmals seit 2001 auf seine traditionelle Pressekonferenz zum Jahresende verzichtet.Steinmeier fordert Xi auf: „Einfluss auf Russland nutzen“16.43 Uhr: In einem Telefonat mit Chinas Staatschef hat der Bundespräsident gemeinsame Interessen betont. Er bat Xi Jinping, auf Putin einzuwirken. Mehr dazu lesen Sie hier.US-Kreise: Uneinigkeit in Russland über neue Offensive16.25 Uhr: In der russischen Militärführung gehen nach US-Angaben die Meinungen über eine etwaige erneute Offensive in der Ukraine auseinander. „Sicher gibt es meiner Meinung nach einige, die Offensiven in der Ukraine vorantreiben wollen“, sagt ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums vor Journalisten. „Andere wiederum haben ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit Russlands, das tatsächlich umzusetzen.“Die USA hätten Hinweise auf einen „signifikanten Mangel“ an Munition in Teilen der russischen Armee. Dies sei ein zunehmendes Problem für die Regierung in Moskau.US-Kongress plant neue Milliardenhilfen für Ukraine16.18 Uhr: Im US-Kongress haben sich Demokraten und Republikaner auf einen neuen Jahreshaushalt verständigt, der auch rund 45 Milliarden Dollar an neuen Hilfen für die Ukraine vorsieht. Der Gesetzentwurf für das Haushaltsjahr 2023 hat einen Gesamtumfang von 1,7 Billionen Dollar (1.600 Milliarden Euro), wie die Haushaltsausschüsse von Senat und Repräsentantenhaus am Dienstag mitteilten. Rund die Hälfte – 858 Milliarden Dollar – sind für die Verteidigung vorgesehen.Die Ukraine soll mit weiteren 44,9 Milliarden Dollar unterstützt werden. Das umfasst Militärhilfen, wirtschaftliche Unterstützung und humanitäre Hilfe. Der Kongress hatte bereits im Mai ein 40 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket für das von Russland angegriffene Land verabschiedet.London schickt Winterausrüstung für ukrainische Armee16.14 Uhr: Großbritannien unterstützt die ukrainische Armee im Abwehrkrieg gegen Russland mit Winterausrüstung. „Wir gehen davon aus, dass bis Weihnachten 10.000 weitere Ausrüstungen gegen kaltes Wetter ausgeliefert werden“, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace am Dienstag im Parlament in London. Dazu gehörten extrem warme Kleidung, strapazierfähige Schlafsäcke und isolierte Zelte.Bisher habe London bereits 15.000 solcher Ausrüstungen sowie 900 Generatoren zur Stromerzeugung geliefert, so Wallace. Insgesamt habe die internationale Gemeinschaft rund 1,23 Millionen Winterausrüstungsartikel in die Ukraine geschickt.Polens freiwillige Heimatschutzverbände wachsen an14.55 Uhr: Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs verzeichnet Polen großes Interesse am Dienst in seinen freiwilligen Heimatschutzverbänden (WOT). Mittlerweile zähle der Heimatschutz 36.000 Soldatinnen und Soldaten, schrieb Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag auf Twitter. In früheren Angaben des Verteidigungsministeriums in Warschau war die Zahl der Heimatschützer mit 32.000 angegeben worden.Polens nationalkonservative PiS-Regierung hatte den Heimatschutz 2017 ins Leben gerufen. Freiwillige absolvieren zunächst eine 16-tägige Grundausbildung, bei der sie schießen lernen und sich mit den Grundregeln der Verteidigung sowie des Verhaltens in Bedrohungssituationen bekannt machen. Insgesamt dauert die Ausbildung, die hauptsächlich am Wochenende stattfindet, drei Jahre.Experten: Putin will Verantwortung für Krieg abwälzen14.41 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten, die Verantwortung für die verlustreiche und teilweise misslungene Invasion in die Ukraine sowie die wachsende Unzufriedenheit mit dem Krieg von sich abzuwälzen.Dazu habe ein Besuch beim Hauptquartier der sogenannten militärischen Spezialoperation in der vergangenen Woche gedient, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Bei dem von Kameras begleiteten Besuch, bei dem auch Generalstabschef Waleri Gerassimow zu sehen war, sei es dem Kremlchef wohl auch darum gegangen, Gerüchten über dessen Absetzung entgegenzutreten, so die Briten.Zudem sollte mit dem Treffen wohl eine kollektive Verantwortung demonstriert werden. „Mit dieser Darstellung sollte wahrscheinlich von der Verantwortung Putins für das militärische Versagen, die hohe Zahl der Todesopfer und die zunehmende Unzufriedenheit der Öffentlichkeit mit der Mobilisierung abgelenkt werden“, hieß es weiter.Russischer Minister: 100.000 IT-Spezialisten ausgereist13.16 Uhr: Rund 100.000 russische IT-Spezialisten haben seit Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Behördenangaben ihre Heimat verlassen. „Tatsächlich sind, wenn wir beide Ausreisewellen betrachten, bis zu zehn Prozent der Mitarbeiter von IT-Unternehmen aus dem Land ausgereist und nicht wiedergekommen“, sagte Digitalisierungsminister Maxut Schadajew am Dienstag in Moskau bei einer Anhörung vor dem Parlament.Allerdings seien 80 Prozent von ihnen weiterhin bei russischen Unternehmen beschäftigt. Schadajew sprach sich deshalb dagegen aus, diesen Russen die Arbeit aus dem Homeoffice zu verbieten. Insgesamt hatten Hunderttausende Russen nach dem von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine das Land verlassen. Die erste Welle erfolgte kurz nach Putins Kriegserklärung, die zweite, nachdem der Präsident eine Teilmobilmachung in Russland ausgerufen hatte.Selenskyj besucht überraschend Frontstadt Bachmut12.37 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die seit Monaten zwischen russischen und ukrainischen Truppen hart umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist. „Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und wertvollen Geschenken ausgezeichnet“, teilte Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow dem Staatssender Freedom zufolge am Dienstag mit. Danach habe der 44-jährige Staatschef die Kleinstadt im Donezker Gebiet wieder verlassen. Selenskyj hatte erst am Vortag Bachmut als den „heißesten Punkt“ entlang der über 1.300 Kilometer langen Front bezeichnet.Ukraine soll Tausende Starlink-Antennen erhalten12.05 Uhr: Die Ukraine hat mit Techmilliardär und Tesla-Chef Elon Musk vereinbart, dass Tausende weitere Starlink-Antennen dabei helfen sollen, russische Luftangriffe abzuwehren. Das berichtete das Finanzportal Bloomberg unter Berufung auf einen hohen Regierungsvertreter.Die Antennen können über Satelliten eine Internetverbindung herstellen. In den kommenden Monaten sollen mehr als 10.000 der Geräte geliefert werden, so Mykhailo Fedorov, stellvertretender Premierminister und Minister für digitale Transformation. „SpaceX und Musk reagieren schnell auf Probleme und helfen uns“, sagte Fedorov. „Musk hat uns versichert, dass er die Ukraine weiterhin unterstützen wird. Als wir einen starken Stromausfall hatten, habe ich ihm an diesem Tag eine Nachricht geschickt, und er hat sofort reagiert und bereits einige Maßnahmen ergriffen.“ Er verstehe die Situation, heißt es weiter.Ukrainische Hauptstadt Kiew kämpft mit Stromproblemen11.09 Uhr: Trotz ständiger Reparaturen hat die ukrainische Hauptstadt Kiew nach den russischen Drohnenangriffen vom Montag weiter mit Problemen bei der Stromversorgung zu kämpfen. Am Dienstag standen Teile des U-Bahn-Systems zeitweise still, wie Bürgermeister Vitali Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Ursache seien „starke Spannungsschwankungen“. Wegen einer Notabschaltung der Pumpen fiel im gesamten Stadtgebiet zudem die Wasserversorgung aus. Damit verbunden kam es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Ausfällen der Fernwärme.Moskau: Weiter Ölbestellungen über Pipeline aus Berlin und Warschau8.59 Uhr: Deutschland und Polen haben nach Angaben aus Moskau auch für die Zeit nach dem Jahreswechsel Öl aus Russland bestellt. „Sie haben erklärt, dass sie ab dem 1. Januar kein Öl mehr von Russland nehmen. Aber wir haben Bestellungen von polnischen Verbrauchern bekommen: Gebt uns nächstes Jahr 3 Millionen Tonnen und für Dezember 360.000 Tonnen“, erklärte der Chef des staatlichen Pipelinekonzerns Transneft, Nikolai Tokarjew, am Dienstag im russischen Fernsehen. Auch Deutschland habe schon eine Bestellung für das erste Quartal abgegeben.Für die Behauptungen Tokarjews gibt es bisher keine Bestätigung aus Berlin und Warschau. Die Sowjetunion und später Russland lieferten ab 1963 Rohöl über die Pipeline „Druschba“.Die Nacht: Russen erleiden laut Kiew hohe Verluste5.30 Uhr: In 300 Tagen seit Kriegsbeginn hat Russland nach Schätzungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits 99.000 Soldaten verloren. Schon in wenigen Tagen könnte sich die Zahl der getöteten Besatzer auf 100.000 erhöhen. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.Putin fordert mehr Einsatz der russischen Sicherheitskräfte1.01 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat Medienberichten zufolge einen verstärkten Schutz der Grenzen und eine stärkere Kontrolle der Gesellschaft angeordnet. „Jeder Versuch, sie (die Grenze) zu verletzen, muss schnell und effektiv vereitelt werden, und zwar mit allen Kräften und Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, einschließlich mobiler Aktionseinheiten und Spezialeinheiten“, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA den Kremlchef am Sonntag.Zudem müsse es „heftige Gegenmaßnahmen“ gegen ausländische Geheimdienste geben, Verräter und Spione müssten enttarnt werden, melden russische Nachrichtenagenturen. „Es ist notwendig, die Aktionen ausländischer Spezialdienste zu vereiteln und Verräter, Spione und Saboteure schnell zu identifizieren“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Putin. Die Sicherheitskräfte sollen demnach die Kontrolle der Orte sicherstellen, in denen Massenveranstaltungen abgehalten werden, sowie über die strategisch wichtige Infrastruktur. Eine der wichtigsten Aufgaben der Sicherheitskräfte sei der Schutz der Bürger der „neuen Regionen“ Russlands. Gemeint waren damit die von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Gebiete der Ukraine. Russland hat große Teile dieser Regionen in seinem seit Februar dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine gewaltsam erobert und besetzt und bemüht sich nun, sie gegen ukrainische Gegenangriffe zu verteidigen.USA: UN geht Untersuchung iranischer Drohnen nicht nach1 Uhr: Die USA werfen UN-Generalsekretär António Guterres vor, „offenbar russischen Drohungen nachzugeben“ und keine Beamten in die Ukraine zu entsenden, um die möglicherweise aus dem Iran stammendende Drohnen zu inspizieren. „Wir sind enttäuscht, dass das Sekretariat, das offenbar russischen Drohungen nachgegeben hat, den erteilten Untersuchungsauftrag des Rates nicht ausgeführt hat“, sagt der stellvertretende US-Gesandte Robert Wood. Guterres erklärt, der Vorwurf werde „im größeren Rahmen all dessen, was wir im Zusammenhang mit dem Krieg tun, geprüft, um festzustellen, ob und wann wir Beamte nach Kiew schicken sollten“. Russland bestreitet, iranische Drohnen in der Ukraine eingesetzt zu haben. Es gebe auch kein Mandat für UN-Beamte, nach Kiew zu reisen, um die Herkunft der Drohnen zu untersuchen. Der Iran hat eingestanden, Moskau mit Drohnen beliefert zu haben – allerdings vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.Dienstag, 20. DezemberDeutschland kritisiert iranische Waffenlieferungen an Russland23.25 Uhr: Deutschland hat im UN-Sicherheitsrat die Lieferung iranischer Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. „Iranische Kampfdrohnen haben Russland zusätzliche Möglichkeiten gegeben, um zivile Infrastruktur anzugreifen und ukrainische Zivilisten zu terrorisieren“, sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse am Montag in New York. Sie sprach sich dafür aus, dass das Generalsekretariat der Vereinten Nationen ukrainische Einladungen annehme, vor Ort Hinweise auf die Rolle Irans zu untersuchen.Putin: Russland hat „kein Interesse“ an Einverleibung von Belarus22.15 Uhr: Russland hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin „kein Interesse“ daran, sich das Nachbarland Belarus einzuverleiben. „Russland hat kein Interesse daran, irgendjemanden zu schlucken, das würde einfach keinen Sinn ergeben“, sagte Putin bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk. Russland hatte im Februar die Ukraine überfallen und einige Gebiete annektiert.Laut dem Kremlchef erzielte er mit Lukashenko nach „substanziellen“ Gesprächen ein Abkommen, um ihre Zusammenarbeit „in allen Bereichen“ zu verstärken, vor allem im Verteidigungssektor. Es handele sich um gemeinsame Maßnahmen, um die Sicherheit beider Länder zu gewährleisten, wie etwa gegenseitige Waffenlieferungen oder eine gemeinsame Rüstungsproduktion. Russland werde zudem die Ausbildung belarussischer Soldaten an Flugzeugen sowjetischer Bauart fortsetzen, die mit Atombomben bestückt werden könnten, sagte Putin.Der Kremlchef verwies auf die enge Beziehung zwischen den „Verbündeten und strategischen Partnern“, die „durch eine gemeinsame Geschichte und spirituelle Werte vereint“ seien. „Gemeinsam halten wir den Sanktionen feindlicher Staaten stand“, so Putin.Lambrecht sagt Slowakei nach Patriots weitere Hilfe bei Luftabwehr zu19.10 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat der Slowakei weitere Hilfe bei der Luftverteidigung zugesagt. Die Ministerin bot dem Nato-Partner das Abwehrsystem Mantis an, wie der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad bei einem Besuch Lambrechts in Bratislava sagte. Das System Mantis könne „zum Schutz bestimmter Standorte“ in der Ostslowakei eingesetzt werden, so Nad. Hierzu habe er mit Lambrecht am Montag eine „politische Vereinbarung“ getroffen. Die Details müssten nun in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden.Moldaus Geheimdienst befürchtet baldige russische Invasion18.57 Uhr: Der Geheimdienst der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau befürchtet eine russische Invasion im kommenden Jahr. „Die Frage ist nicht, ob die Russische Föderation eine neue Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen wird, sondern wann“, sagte Geheimdienstchef Alexandru Musteata im Staatsfernsehen.Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April. Mit der „neuen“ Offensive bezog sich Musteata auf die Stationierung russischer Soldaten in dem seit Anfang der 1990er-Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien, die dort als sogenannte Friedenstruppen auftreten.Medwedew wettert gegen Briten: „Lügen, Doppelzüngigkeit, Zynismus“18.35 Uhr: Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat den britischen Premier Rishi Sunak aufgefordert, die Falklandinseln an Argentinien zurückzugeben. Damit reagierte Medwedew auf Äußerungen Sunaks während seines Besuchs in Riga zum Kampf gegen russische Besatzungstruppen in der Ukraine. Sunak hatte vor zu raschen Waffenstillstandsverhandlungen gewarnt, da Russland die Zeit zu neuen Kampfvorbereitungen missbrauchen könnte (siehe Eintrag um 13.37 Uhr).“Lügen, Doppelzüngigkeit, Zynismus“, kommentierte Medwedew die Erklärungen des britischen Premiers. „Lieber sollten die Briten endlich die Malvinas verlassen und sie den Argentiniern zurückgeben“, wurde der Vizechef des russischen Sicherheitsrates weiter von der Staatsagentur Tass zitiert. „Die Falklands sind nicht Großbritannien, sondern Argentinien.“Russland nennt EU-Gaspreisbremse inakzeptabel18.30 Uhr: Die Regierung in Moskau bezeichnet die geplante Gaspreisbremse der Europäischen Union einem Medienbericht zufolge als inakzeptabel. Sie sei ein Angriff auf die Preisgestaltung durch den Markt, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Energieminister der EU-Staaten hatten sich zuvor auf einen Mechanismus geeinigt, mit dem der Gaspreis gedeckelt werden kann. Mehr dazu lesen Sie hier.Tschechien erhält ersten Leopard-2-Panzer17.03 Uhr: Tschechien nimmt am Mittwoch die Lieferung eines ersten Leopard-2-Kampfpanzers aus Deutschland entgegen. Das kündigte das Verteidigungsministerium in Prag an. Damit erhält der Nato-Staat im Rahmen eines sogenannten Ringtauschs modernen Ersatz für bereits an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart. Der Leopard-2-Panzer wird in Praslavice bei Olomouc (Olmütz) an die Truppen übergeben. Weitere 13 Fahrzeuge dieses Typs sowie ein Bergepanzer Büffel sollen im Laufe der nächsten anderthalb Jahre folgen.Russland kündigt Militärmanöver mit China an14.03 Uhr: Russland und China planen nach Militärangaben aus Moskau ab Mittwoch ein mehrtägiges Flottenmanöver vor den Küsten von Japan und Taiwan. „Ein Verband von Kriegsschiffen der Pazifikflotte ist zur Teilnahme am gemeinsamen russisch-chinesischen Marinemanöver Meereskooperation-2022 ausgelaufen“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in seinem Telegramkanal mit. Mehr dazu lesen Sie hier.Großbritannien warnt vor voreiligem Waffenstillstand13.37 Uhr: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat vor zu raschen Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Russlands Krieg gegen die Ukraine gewarnt. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass jede einseitige Forderung Russlands nach einem Waffenstillstand im aktuellen Kontext völlig bedeutungslos ist. Ich denke, es wäre ein falscher Aufruf, es würde von Russland benutzt werden, um sich neu zu formieren, um seine Truppen zu verstärken“, sagte Sunak bei einem Treffen mit Staats- und Regierungschefs der Joint Expeditionary Force (JEF) in Riga. Bevor Russland sich nicht zurückgezogen habe, könne und solle es keine echten Verhandlungen geben.Sunak rief bei dem Gipfel der Verteidigungskooperation baltischer und nordeuropäischer Staaten zu weiteren Waffenlieferungen an Kiew auf. Die Ukraine benötige Luftverteidigungssysteme, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sagte der britische Premier. Dafür warb auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich per Video an die Teilnehmer wandte und jeden einzeln davon mit konkreten Forderungen ansprach.Russland: Vier Raketen aus US-Produktion im Grenzgebiet abgeschossen12.04 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau im Luftraum über der Grenzregion zur Ukraine vier Raketen aus US-Produktion abgeschossen. „Vier amerikanische Anti-Radar-Raketen vom Typ Harm wurden im Luftraum über der Region Belgorod abgeschossen“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Region wird nach russischen Angaben regelmäßig von den ukrainischen Streitkräften angegriffen.Belarus erklärt Einsatzbereitschaft des Militärs11.42 Uhr: Das belarussische Verteidigungsministerium erklärt die Einsatzbereitschaft des Militärs. Dies habe eine Inspektion ergeben, die nun abgeschlossen worden sei, teilt das Ministerium kurz vor dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit. Belarus ist an dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang nicht direkt beteiligt, das Land gilt aber als Aufmarschgebiet für die russischen Truppen.Grieche als mutmaßlicher Spion für Russland in Wien enttarnt11.39 Uhr: Österreichische Ermittler haben nach eigenen Angaben einen 39-jährigen Griechen als mutmaßlichen Spion des russischen Militärgeheimdienstes GRU enttarnt. Der Mann russischer Abstammung stehe im Verdacht, Informationen zu politischen und gesellschaftlichen Diskursen in Österreich im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geliefert zu haben, teilte das Innenministerium in Wien am Montag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.Ministerium: Haben keine Marder der Bundeswehr abgegeben11.15 Uhr: Das Bundesverteidigungsministerium erklärt, dass es bislang keine Lieferungen des Schützenpanzers vom Typ Marder aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine oder andere Staaten im Zuge des Ringtauschs gegeben habe. Nach dem Ausfall des Schützenpanzers Puma zeichnet sich ab, dass die Marder vorübergehend ersatzweise genutzt werden.Ernste Schäden nach russischen Drohnen-Angriffen10.06 Uhr: Die neuen russischen Drohnenangriffe haben nach ukrainischen Angaben erhebliche Schäde in der Region Kiew verursacht. Drei Gebiete in der Region, die die Hauptstadt Kiew umgibt, seien ohne Stromversorgung, sagte Gouverneur Olexiy Kuleba. Nach ukrainischen Angaben hat Russland die Ukraine am Montagmorgen mit 35 „Kamikaze“-Drohnen iranischer Fertigung angegriffen. Dabei sei wichtige Infrastruktur in und um Kiew getroffen worden. Es sei der dritte Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt binnen sechs Tagen gewesen.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.