Russische Streitkräfte haben Satellitenbildern zufolge versucht, die Ukrainer mit aufgemalten Militärflugzeugen zu täuschen. Es wäre nicht das erste Mal.Aus der Ferne könnte man denken, fünf Kampfjets stünden bereit zum Abflug, doch was auf dem russischen Militärstützpunkt Yeysk tatsächlich zu sehen ist, ist wohl nichts weiter als ein täuschend echtes Graffito. Zumindest legen das Satellitenaufnahmen nahe, die der US-amerikanische Geheimdienstexperte Brady Africk auf Twitter geteilt hat.“Russische Streitkräfte haben einen neu errichteten Bereich des Luftwaffenstützpunkts Yeysk so bemalt, dass es aussieht, als würden dort Militärflugzeuge stehen“, heißt es in dem Tweet. Demnach sind die mutmaßlichen Köder im Laufe der vergangenen Monate auf dem Flugplatz entstanden.Die Satellitenbilder wurden zwischen dem 26. Juni und 16. Juli aufgenommen. Darauf ist auch zu sehen, dass das fünfte Kampfjet-Bild erst kürzlich hinzugefügt wurde. Der Luftwaffenstützpunkt befindet sich in der Nähe der Stadt Yeysk in der südwestlichen russischen Region Krasnodar am Asowschen Meer, nahe der Halbinsel Krim, die von Russland 2014 annektiert wurde.Russland und Ukraine tricksen mit KödernBerichten zufolge hat Russland bereits mehrfach sogenannte Täuschkörper eingesetzt. So berichteten US-Geheimdienste etwa vom Abschuss pfeilförmiger Munition, um ukrainische Luftabwehrsysteme auszutricksen und die Munition zu reduzieren. Zudem war schon vor Beginn der Invasion bekannt geworden, dass das russische Militär eine Schein-Armee aus aufblasbaren Panzern, Raketen und Kampfjets aufgestellt hatte, um die Ukraine zu täuschen.Aber auch die Ukraine soll ihrerseits zu Tricks gegriffen haben, um russische Munition zu vernichten. So teilte das tschechische Unternehmen Inflatech mit, dass ein Drittel der sogenannten Himars-Raketen, die Russland nach eigenen Angaben zerstört hat, in Wahrheit von ihm hergestellte Attrappen waren. Diese könnten aufgeblasen werden und ein Wärmesignal erzeugen, das Infrarotsensoren täuschen kann.