Tag 595: Deutschland stockt seine Militärhilfe für die Ukraine massiv auf. In Finnland wurde eine Pipeline durch „äußere Aktivität“ beschädigt. Alle Infos im Newsblog.Ukraine: Schwere Angriffe bei Donezk abgewehrt19.25 Uhr: Aus der Ostukraine werden schwere Kämpfe gemeldet. In der Industriestadt Awidijiwka haben Truppen der Ukraine den Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge bisher 13 russische Angriffe abgewehrt. Etwas weiter nördlich seien ebenfalls 10 Vorstöße abgewehrt worden, heißt es weiter. Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, sprach von den schwersten Angriffen seit Beginn der Invasion im Februar 2022.Die Front liegt nur wenige Kilometer von der Stadt Donezk entfernt. Bereits seit 2014 ist die ostukrainische Stadt umkämpft. Bei den jüngsten Angriffen sollen am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden, so Barabasch. Bis zuletzt war eine unabhängige Überprüfung der Angaben nicht möglich. Belgien: Blockiertes russisches Geld geht an die Ukraine16.12 Uhr: Belgien will im kommenden Jahr Einnahmen in Milliardenhöhe aus der Besteuerung der Erträge von eingefrorenem russischen Vermögen für die Unterstützung der Ukraine einsetzen. Ein 1,7 Milliarden schwerer Ukraine-Fonds solle eingerichtet werden, sagte Belgiens Regierungschef Alexander De Croo am Mittwoch in Brüssel nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Quelle des Fonds seien die Milliarden russischer Vermögenswerte, die in Belgien eingefroren seien und deren Erlöse besteuert würden. Der Fonds soll demnach etwa für den Kauf militärischer Ausrüstung und für humanitäre Hilfe verwendet werden.Die Vermögenswerte der russischen Zentralbank wurden in Folge von im vergangenen Jahr wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen eingefroren. So wurden alle Transaktionen im Zusammenhang mit der Verwaltung von Reserven und Vermögenswerten der russischen Zentralbank untersagt. Nach Kommissionsangaben von Ende Mai sind in der EU derzeit Vermögenswerte und Zentralbank-Reserven im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro blockiert. Davon sind früheren Angaben De Croos zufolge 90 Prozent in Belgien eingefroren.Auf die Vermögenswerte und deren Erlöse habe Belgien keinen direkten Zugriff, sagte De Croo und verwies auf nötige EU-Entscheidungen. Die Erlöse würden allerdings in Belgien besteuert. „Die Steuereinnahmen für das Jahr 2024 werden 1,7 Milliarden betragen“, sagte der Premierminister. „Wir haben von Anfang an klargestellt, dass jegliche Besteuerung des russischen Vermögens nicht in unseren Haushalt fließen wird. Es wird direkt an die Ukrainer gehen.“ Bereits im Vorjahr kamen De Croo zufolge belgische Steuererlöse aus dem eingefrorenen Vermögen der ukrainischen Bevölkerung zugute.Putin: Neue Ölmärkte dank größerer Tankerflotte erschlossen16.02 Uhr: Russland ist es laut Präsident Wladimir Putin nach den westlichen Sanktionen gelungen, seine Öllieferungen auch mithilfe einer vergrößerten Tankerflotte neu auszurichten. „Dank des Handelns von Unternehmen und Behörden wurde die Tankerflotte vergrößert und neue Mechanismen für Zahlungen, Versicherung und Rückversicherung von Gütern geschaffen. Dadurch konnten die Öllieferungen innerhalb kurzer Zeit auf die schnell wachsenden Zukunftsmärkte der Welt – in Süden und Osten – umgeleitet werden“, sagte Putin am Mittwoch bei einem Auftritt auf der „Russischen Energiewoche“.Die westlichen Industrieländer hatten nach dem von Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine Sanktionen gegen Russland verhängt, unter anderem auch einen Preisdeckel für russisches Öl, um Moskau die Finanzierung des Kriegs zu erschweren. Nach Ansicht von Experten umgeht Russland inzwischen relativ erfolgreich diese Beschränkungen. Putin klagte bei seinem Auftritt trotzdem, die Sanktionen gegen russisches Öl hätten den globalen Energiemarkt erschüttert.Zugleich lobte der Kremlchef die Beschlüsse der ölfördernden Staaten Opec-plus, die ihre Ölproduktion gesenkt haben. Dies habe die Märkte stabilisiert, sagte Putin. Er zeigte sich überzeugt, dass die Kooperation in dem Bereich fortgesetzt werde. Die Rohölpreise sind auch durch die Förderbeschränkungen in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen.Selenskyj warnt vor nachlassender westlicher Hilfe15.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. „Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine“, sagte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Belgiens Regierungschef Alexander De Croo in Brüssel. Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die „ganze Ukraine zu zerstören“. „Und dann kommen bereits die Länder der Europäischen Union und der Nato dran“, warnte er. Daher halte er die Eskalation im Nahen Osten auch nicht für zufällig.Moskau sei sehr daran interessiert, dass die Aufmerksamkeit und die Hilfe für Kiew nachlasse und sei dabei bereit, andere Weltteile zu destabilisieren. „Daher ist die billigste Variante für alle, Russland bei uns zu stoppen, den Krieg bei uns zu beenden“, unterstrich Selenskyj. Nur dann werde es nicht zu einem großen Krieg in Europa und der Welt kommen, meinte er.Die Ukraine wehrt seit über 19 Monaten mit massiver westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel kamen Befürchtungen auf, dass die finanzielle und militärische Hilfe aus dem Westen für die Ukraine deswegen nachlassen könnte.Selenskyj würde sich nur im Krieg zur Wiederwahl stellen11.51 Uhr: Nach einem derzeit noch nicht absehbaren Ende des russischen Angriffskriegs will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht mehr zur Wiederwahl stellen. „Wenn der Krieg fortgesetzt wird: Ja. Wenn der Krieg beendet ist: Nein“, sagte er in einem Interview für die rumänische Nachrichtenseite digi24. Während des Krieges gegen Russland könne er nicht davonlaufen, fügte Selenskyj hinzu.Reguläre Präsidentschaftswahlen sind in der Ukraine eigentlich für den 31. März 2024 vorgesehen. Gemäß dem geltenden Kriegsrecht, das nach Russlands Einmarsch im Februar 2022 verhängt wurde, sollen sie aber nicht abgehalten werden. Auch die ursprünglich für diesen Oktober geplanten Parlamentswahlen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.Zugleich gab es immer wieder von verschiedenen Seiten Rufe nach einer Änderung der Gesetze und der Abhaltung von Wahlen auch in Kriegszeiten. Selenskyj hat das im Hinblick auf die fehlende Finanzierung des von ausländischen Geldern abhängigen Landes bisher abgelehnt. Der 45-Jährige war noch vor Russlands Invasion im Jahr 2019 zum ukrainischen Staatsoberhaupt gewählt worden. Damals hatte er bereits gesagt, nur für eine Amtszeit angetreten zu sein – später jedoch auch eine Wiederwahl nicht ausgeschlossen.Selenskyj bittet Nato-Staaten in Brüssel um mehr Hilfe für den Winter10.27 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem ersten Besuch im Nato-Hauptquartier seit Kriegsbeginn um mehr Hilfen für den bevorstehenden Winter gebeten. Die Ukraine bereite sich vor und nun werde Unterstützung von den Nato-Mitgliedern gebraucht, sagte Selenskyj am Mittwoch in Brüssel. Es gehe um ganz konkrete Dinge an ganz konkreten geografischen Punkten. Besonders wichtig seien Flugabwehrsysteme.Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, er erwarte, dass mehrere Verbündete weitere Unterstützung ankündigen. „Was wir jetzt sehen, ist, dass Präsident Putin sich wieder einmal darauf vorbereitet, den Winter als Kriegswaffe einzusetzen. Das heißt: Das Energiesystem, die Gasinfrastruktur anzugreifen“, sagte der Norweger.London: Russische Soldaten leiden unter Krise psychischer Gesundheit9.41 Uhr: Zehntausende russische Soldaten stecken nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in einer psychischen Krise. Bei etwa 100.000 Militärangehörigen sei zum Ende vergangenen Jahres eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine am Mittwoch. Diese Zahl liege inzwischen wahrscheinlich höher, weil das russische Militär keine Rotation und Erholung vom Schlachtfeld mehr ermögliche.Ein russischer Offizier, der auf das Problem hingewiesen habe, sei abgelöst worden, hieß es weiter in der Mitteilung. Es gebe auch zusätzliche Hinweise darauf, dass Ärzte Militärangehörige an die Front schickten, die nicht in der Lage seien zu kämpfen. Die Zahl der Einsprüche bei der medizinischen Kommission des russischen Militärs seien in diesem Jahr höher als im vergangenen Jahr. Viele Anträge würden abgewiesen.Angesichts dieser geringen Sorge um die psychische Gesundheit der Soldaten und ihrer Kampffähigkeit, sei Russlands Kampfkraft weiterhin „auf einem suboptimalen Niveau“, so das Fazit der britischen Experten.Belgien will Ukraine ab 2025 F-16-Kampfjets liefern08.27 Uhr: Belgien will der Ukraine ab dem Jahr 2025 mehrere F-16-Kampfjets liefern. Das kündigt Verteidigungsminsterin Ludivine Dedonder im Hörfunksender Bel RTL an. Wie viele Flugzeuge es sein werden, lässt sie offen.Selenskyj überraschend für Gespräche in Brüssel8.19 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt am Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel teil. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg empfing Selenskyj am Mittwochvormittag am Nato-Hauptquartier. Es ist der erste Besuch des ukrainischen Präsidenten am Sitz des Militärbündnisses seit der russischen Invasion in seinem Land im Februar 2022.Die Verbündeten der Ukraine beraten ab Mittwoch in Brüssel über ein Winter-Hilfspaket für das Land. Zum Auftakt des zweitägigen Verteidigungsministertreffens kommen Politiker und Militärvertreter aus rund 50 Ländern zusammen. Die Beratungen im sogenannten Ramstein-Format stehen unter Leitung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.Im Anschluss tagt der Nato-Ukraine-Rat erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister. Das Gremium war im Juli beim Bündnisgipfel in Litauen gegründet worden, um eine engere Abstimmung der 31 Nato-Länder mit Kiew zu ermöglichen.An dem Nato-Treffen nimmt der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teil. Thema wird dabei neben der Lage in der Ukraine und einer engeren Kooperation zwischen dem Land und der Nato auch der eskalierte Nahost-Konflikt sein. Daher wird auch der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant erwartet.Rumänien verspricht Selenskyj Militärhilfe für Abwehrkampf5.25 Uhr: Auch Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis versprach seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj militärische Unterstützung. Rumänien werde dem angegriffenen Nachbarland „bis zum Sieg über Russland“ helfen, sagte Iohannis bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gast aus Kiew. Selenskyj war erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land vor knapp 20 Monaten offiziell zu Besuch im Nachbarland. Später bedankte er sich in seiner abendlichen Videoansprache: „Unsere strategischen Beziehungen sind eine neue Kraft für die gesamte Schwarzmeerregion.“Details zur rumänischen Militärhilfe nannte Iohannis nicht. Selenskyj sagte, in den Gesprächen mit Iohannis zu diesem Punkt habe der Schwerpunkt auf der Flugabwehr gelegen. Der Ukrainer erinnerte auch daran, dass ukrainische Piloten künftig in Rumänien an F-16-Kampfflugzeugen ausgebildet werden.Finnland: Pipeline wohl durch Fremdeinwirkung beschädigt4.28 Uhr: Nach der aufsehenerregenden Sabotage an den Nord-Stream-Gasleitungen vor rund einem Jahr könnte eine weitere Pipeline in der Ostsee durch Fremdeinwirkung beschädigt worden sein. Finnland geht davon aus, dass Schäden an der Gas-Pipeline Balticconnector durch Einwirkung von außen verursacht worden sind. Sowohl Präsident Sauli Niinistö als auch Ministerpräsident Petteri Orpo vermieden es am Dienstag zwar, offen von Sabotage zu sprechen oder Russland zu verdächtigen. Beide sprachen aber von „äußerer Aktivität“, die dem Vorfall wahrscheinlich zugrunde liege.Die betroffene Pipeline Balticconnector verläuft zwischen Finnland und Estland. Die Betreibergesellschaften Gasgrid (Finnland) und Elering (Estland) hatten am frühen Sonntagmorgen einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport zwischen den beiden EU-Ländern wurde daraufhin unterbrochen. Seitdem ist die Leitung außer Betrieb. Das Gasleck wurde nach Gasgrid-Angaben mit der Isolierung des Teilabschnitts und dem Schließen der Ventile gestoppt. Die Reparatur dürfte nun Monate dauern. Die Kriminalpolizei leitete Ermittlungen ein, um festzustellen, ob tatsächlich Sabotage oder etwas anderes hinter dem Vorfall steckt.Nato-Rat in Brüssel: Ukraine-Verbündete beraten über Winterhilfe3.58 Uhr: Die Verbündeten der Ukraine beraten ab Mittwoch im Nato-Hauptquartier in Brüssel über ein Winter-Hilfspaket für das Land (ab 10.00 Uhr). Zum Auftakt des zweitägigen Verteidigungsministertreffens kommen Politiker und Militärvertreter aus rund 50 Ländern zusammen. Die Beratungen im sogenannten Ramstein-Format stehen unter Leitung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.Im Anschluss tagt der Nato-Ukraine-Rat erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister. Das Gremium war im Juli beim Bündnisgipfel in Litauen gegründet worden, um eine engere Abstimmung der 31 Nato-Länder mit Kiew zu ermöglichen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der Ukraine zuletzt ein weiteres Patriot-Luftabwehrsystem zugesagt. Vorbehalte hat der Kanzler indes weiter gegen eine Lieferung der von Kiew gewünschten Taurus-Marschflugkörper.Großbritannien kündigt Hilfen zur Minenräumung an1.12 Uhr: Eine Gruppe europäischer Staaten unter Führung Großbritanniens wird der Ukraine ein Paket von 100 Millionen Pfund (rund 115,8 Millionen Euro) zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Die Hilfe umfasse auch Ausrüstung zur Räumung von Minenfeldern, teilt das britische Verteidigungsministerium mit.Die Ukraine sei „inzwischen das am stärksten verminte Land der Welt“, was die Gegenoffensive behindere. Minenräumkapazitäten seien unerlässlich, um das Land voranzubringen. Finanziert werde das Paket aus Mitteln des Internationalen Fonds für die Ukraine – einer Gruppe von Ländern wie Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Dänemark und Schweden.Mittwoch, 11. Oktober 2023Deutschland stockt Militärhilfe für Ukraine massiv auf21.45 Uhr: Im Winter drohen wieder massive russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine. Deutschland schnürt mit Blick darauf ein neues Unterstützungspaket. Mehr zu den umfangreichen Waffenlieferungen im Wert von rund einer Milliarde Euro lesen Sie hier.Ukraine meldet „schwere Kämpfe“ in Donezk20.15 Uhr: Die Ukraine hat von besonders heftigen russischen Angriffen auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im östlichen Gebiet Donezk berichtet. „Nördlich der Stadt dauern schwere Kämpfe an“, sagte der Chef der Militärverwaltung von Awdijiwka, Vitali Barabasch, am Dienstag ukrainischen Medien zufolge. Auch der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, sprach von „massiven Angriffen russischer Artillerie“.Die Ukraine, die bereits seit fast 20 Monaten einen russischen Angriffskrieg abwehrt, berichtet seit Wochen immer wieder von teils heftigen Angriffen entlang der östlichen Front. Insbesondere im Süden des Landes verzeichnete die ukrainische Armee hingegen im Zuge ihrer Gegenoffensive bereits mehrfach kleinere Erfolge.Rumänien verspricht Selenskyj Militärhilfe für Abwehrkampf16.55 Uhr: Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis hat seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj versprochen, die Ukraine auch militärisch zu unterstützen, „bis zum „Sieg über Russland. Das sagte Iohannis am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gast aus Kiew. Selenskyj war erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land vor knapp 20 Monaten offiziell zu Besuch im Nachbarland.Rumäniens Staats- und Regierungsführung hatte es bisher strengstens vermieden, öffentlich über Militärhilfe für die Ukraine zu sprechen. Details dazu nannte Iohannis auch diesmal nicht. Selenskyj sagte, in den Gesprächen mit Iohannis zu diesem Punkt habe der Schwerpunkt auf der Flugabwehr gelegen. Der Ukrainer erinnerte auch daran, dass ukrainische Piloten künftig in Rumänien an F-16-Kampfflugzeugen ausgebildet werden. Vorher hatten Quellen aus den USA als Standort für diese Trainings den ostrumänischen Luftwaffenstützpunkt Fetesti genannt, wo Rumänens F-16-Flotte steht.Zuvor hatte Selenskyj bei Telegram seine Visite in Rumänien als einen „offiziellen Besuch bei unseren guten Nachbarn, die uns im schwierigsten Augenblick unterstützten und deren Unterstützung mit der Zeit nur ansteigt“ bezeichnet. Beide Politiker unterschrieben ein Dokument über eine „strategische Partnerschaft“, dessen Inhalt zunächst nicht bekannt wurde.London: Neue Rekrutierungswelle in Russland vor Wahl unwahrscheinlich9.26 Uhr: Eine neue russische Rekrutierungswelle für den Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten bis zur Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr unwahrscheinlich. Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach werde der Kreml versuchen, unpopuläre Maßnahmen bis zu der für den 17. März angesetzten Wahl zu minimieren.Obwohl Russlands Präsident Wladimir Putin seine Absicht zur Kandidatur noch nicht erklärt habe, werde er sich beinahe sicher um eine Wiederwahl bemühen. Der Wahlkampf, der bereits im November beginnen könnte, dürfte sich demnach um die Erzählung drehen, Russland sei eine Zivilisation, die sich gegen äußere Feinde wehren müsse. Obwohl Wahlen in Russland vom Kreml kontrolliert würden, seien sie ein wichtiges Instrument zur politischen Legitimation.Kiew: Russland hat in der Nacht mit 36 Drohnen angegriffen7.20 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zu Dienstag sein Nachbarland mit 36 Drohnen angegriffen. 27 der Drohnen des iranischen Typs Schahed seien abgefangen und zerstört worden, teilt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.Ziel des Angriffs seien die Oblaste Odessa, Mykolajiw und Cherson gewesen. Die Regionalregierung von Cherson erklärt auf Telegram, am Montag hätten die russischen Streitkräfte 79 Angriffe vorgenommen. Im Einsatz seien Mörser, Artillerie und Drohnen gewesen. Vier Menschen seien verletzt und mehrere Gebäude beschädigt worden.Montag, 9. OktoberSelenskyj wechselt Chef der Gebietsverteidigungskräfte aus17.15 Uhr: In der Ukraine ist zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Einmarsches der Kommandeur der Gebietsverteidigungskräfte ausgewechselt worden. Am Montag setzte Präsident Wolodymyr Selenskyj per Erlass Generalmajor Anatolij Barhylewytsch als neuen Chef ein. Zuvor war Ihor Tanzjura im gleichen militärischen Rang entlassen worden. Tanzjura hatte den Posten seit Mai vergangenen Jahres bekleidet. Zu den Gründen der Entlassung wurde bis zum Nachmittag nichts bekannt.Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 19 Monaten gegen die russische Invasion. Die Gebietsverteidigungskräfte sind als Teilstruktur der Armee vor allem für die Organisation der Verteidigung in den Regionen verantwortlich. Barhylewytsch hatte seit 2020 bereits am Aufbau der Gebietsverteidigungskräfte mitgewirkt.London: Russisch-iranische Beziehungen dürften enger werden12.08 Uhr: Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und dem Iran dürften nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten künftig noch enger werden. Moskau versuche damit, die Auswirkungen der internationalen Sanktionen abzuschwächen, hieß es am Montag im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine.“Die internationale Isolation hat Russland dazu gezwungen, seine außenpolitischen Bemühungen auf zuvor weniger erwünschte Partnerschaften zu lenken, um diplomatische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu erhalten“, so die Mitteilung. Dazu gehöre etwa die Lieferung Hunderter sogenannter Kamikazedrohnen und deren Herstellung in Russland unter Lizenz.Auch Russlands Zusammenarbeit mit dem Iran im Rahmen multinationaler Foren werde mit ziemlicher Sicherheit stärker werden, nachdem Teheran kürzlich in die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) aufgenommen worden war und die Einladung erhalten habe, im Januar dem wirtschaftlichen Forum der Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) beizutreten.Russische Angriffe auf Cherson: Neun Monate altes Baby verletzt1.53 Uhr: In der südukrainischen Stadt Cherson sind am Sonntag bei nächtlichen russischen Angriffen auf Wohngebiete elf Personen verletzt worden, unter ihnen auch ein neun Monate altes Baby. Cherson habe „eine weitere schreckliche Nacht“ erlebt, in der russische Streitkräfte „die Stadt und Wohngebiete wiederholt beschossen“ hätten, erklärte Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin. Elf Personen seien verletzt und eine „27-jährige Frau und ihre neun Monate alte Tochter in mittelschwerem Zustand“ ins Krankenhaus gebracht worden.Prokudin veröffentlichte ein Video von einem Wohnhaus, dessen Fenster und Wände laut der Aufnahme auf mehreren Etagen beschädigt sind. Ihm zufolge wurden im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Cherson 59 Angriffe registriert. Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, schrieb zu den Angriffen im Onlinedienst Telegram: „Terroristische Taktiken sind das, woran Russland glaubt.“Nach dem russischen Angriffskrieg hat die Ukraine die Regionalhauptstadt Cherson im November 2022 zurückerobert. Die Stadt im Süden des Landes bleibt aber dennoch in Reichweite russischer Luftangriffe.Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat Solidarität zu0.49 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat Solidarität im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Selenskyj teilte am Sonntag auf dem Portal X (vormals Twitter) mit, dass er Netanjahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich über die aktuelle Lage in Israel informieren lassen. Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen Bürger zu gewährleisten, teilte Selenskyj weiter mit.Beide Seiten hätten auch über die Auswirkungen der Situation auf die Sicherheitslage in der Region und darüber hinaus gesprochen. Details nannte Selenskyj, der selbst jüdische Wurzeln hat, zunächst nicht. Er hatte bereits am Samstag den „Terror“ der Hamas verurteilt und betont, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Dabei erinnerte Selenskyj daran, dass die Ukraine angesichts des russischen „Terrors“ selbst erfahre, was Krieg bedeute und daher mit dem Volk Israels fühle.Linke will deutsche Friedensinitiative für die Ukraine0.10 Uhr: Die Partei Die Linke startet im Bundestag einen neuen Versuch, die Bundesregierung auf eine Ukraine-Friedensinitiative zu verpflichten. In einem Antrag fordert die Fraktion Unterstützung für einen Plan des ehemaligen Bundeswehrgenerals Harald Kujat, des früheren Kanzlerberaters Horst Teltschik und der Professoren Peter Brandt und Hajo Funke für einen „Verhandlungsfrieden“ der Ukraine mit Russland.“Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine muss im Interesse aller europäischen Völker, insbesondere des ukrainischen Volkes, so schnell wie möglich beendet werden“, erklärte der Abgeordnete Gregor Gysi zum Antrag. Anders als Staaten wie Brasilien oder Südafrika habe bisher kein Nato-Staat einen diplomatischen Plan vorgelegt. Deutschland solle „das erste westliche Land mit einer Friedensinitiative“ werden, meinte Gysi.Die Bundesregierung sieht nach eigener Darstellung derzeit keine Chance für erfolgreiche Verhandlungen mit Russland, das die Ukraine im Februar 2022 überfallen hat und etwa ein Fünftel des Landes besetzt hält. Die Ukraine hat eine Gegenoffensive gestartet, um eigenes Territorium zurückzuerobern. Deutschland und andere Staaten leisten milliardenschwere Militärhilfe.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.