Germanwings-Absturz: Berufungsverhandlung am OLG Hamm  +++ „Nomadland“ siegt bei Golden Globes, Helena Zengel geht leer aus +++ New Yorks Gouverneur spricht nach Belästigungsvorwürfen von Missverständnis +++ Die News von heute im stern-Ticker.Aktuelle Top-Meldung:Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy zu Haftstrafe verurteiltFrankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy ist wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Davon werden zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP aus dem Pariser Justizpalast berichtete. Der 66-Jährige muss voraussichtlich nicht ins Gefängnis, weil die Strafe zu Hause unter elektronischer Überwachung abgebüßt werden kann.Die Richter verurteilten auch Sarkozys langjährigen Anwalt Thierry Herzog und den Juristen Gilbert Azibert zu Haftstrafen von jeweils drei Jahren, ebenfalls mit zwei Jahren auf Bewährung. Die Verhandlungen vor Gericht hatten Ende vergangenen Jahres zu großem Aufsehen in Frankreich geführt.Sarkozy hatte laut Anklage 2014 versucht, über Herzog von dem Juristen Azibert Ermittlungsgeheimnisse erhalten. Im Kern habe dieses Verhalten die Unabhängigkeit der Justiz gefährdet, argumentierte die Anklage.Der konservative Sarkozy regierte von 2007 bis 2012 im Elyséepalast. Er hatte die Vorwürfe Ende vergangenen Jahres vor Gericht zurückgewiesen. Bei zahlreichen Anhängern der bürgerlichen Rechten gilt er bis heute als Führungsikone, obwohl er keine Ämter mehr hat.+++ Die aktuellen Meldungen zur Coronavirus-Pandemie lesen Sie hier. +++Die News von heute im stern-Ticker: +++ 14.09 Uhr: Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy zu Haftstrafe verurteilt +++Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy ist wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Davon werden zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP aus dem Pariser Justizpalast berichtete. Der 66-Jährige muss voraussichtlich nicht ins Gefängnis, weil die Strafe zu Hause unter elektronischer Überwachung abgebüßt werden kann.Die Richter verurteilten auch Sarkozys langjährigen Anwalt Thierry Herzog und den Juristen Gilbert Azibert zu Haftstrafen von jeweils drei Jahren, ebenfalls mit zwei Jahren auf Bewährung. Die Verhandlungen vor Gericht hatten Ende vergangenen Jahres zu großem Aufsehen in Frankreich geführt.+++ 13.57 Uhr: IAEA – Inspektionen im Iran dürfen nicht zur Verhandlungsmasse werden +++Die Überwachung des iranischen Atomprogramms darf aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nicht zum Spielball der Diplomatie werden. Eine mögliche Einigung zwischen dem Iran und den USA zur Rettung des Atomabkommens von 2015 sei ohne eine starke Präsenz von Inspektoren unmöglich, sagte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi nach dem Auftakt des IAEA-Gouverneursrats in Wien.Am Sonntagabend hatte Teheran ein von der EU vorgeschlagenes Atom-Treffen mit den USA und anderen Vertragspartnern des Wiener Abkommens von 2015 abgelehnt, solange US-Sanktionen nicht aufgehoben werden. Um den Druck auf Washington zu erhöhen, erlaubt der Iran seit knapp einer Woche nur mehr eingeschränkte IAEA-Inspektionen.+++ 13.50 Uhr: Prinz Philip mit Infektion in anderes Krankenhaus verlegt +++Der britische Prinz Philip, 99, ist mit einer Infektion in ein anderes Krankenhaus verlegt worden. Der Ehemann von Königin Elizabeth II., der bereits seit knapp zwei Wochen in einer Londoner Privatklinik behandelt wird, sei nun ins St. Bartholomäus-Krankenhaus verlegt worden, teilte der Buckingham-Palast mit. Dort werde er mit einer Infektion weiter behandelt, außerdem solle eine Vorerkrankung am Herz überwacht werden.Sein Aufenthalt soll aber nicht im Zusammenhang mit Corona stehen, Philip und die Queen haben beide bereits eine erste Impfung erhalten. „Der Herzog fühlt sich weiterhin wohl und reagiert auf seine Behandlung“, hieß es in dem Statement. Er solle aber noch „mindestens bis Ende der Woche“ im Krankenhaus bleiben.prinz-philip-krankenhaus 16.13+++ 13.45 Uhr: Ausschreitungen in Algerien nach Verurteilung eines Aktivisten +++Nach der Verurteilung eines Bloggers und Aktivisten zu sieben Jahren Haft ist es in der südalgerischen Stadt Ouargla am Sonntag zu Protesten gekommen. Ameur Guerrache sei von einem Gericht in der Stadt wegen Billigung von terroristischen Handlungen verurteilt worden, berichtete die Nachrichten-Website „El Watan“. Nach der Verurteilung steckten Demonstranten demnach Reifen in Brand und blockierten mehrere Straßen in Ouargla. Ein in Online-Netzwerken veröffentlichtes Video zeigte, wie Demonstranten Polizisten mit Steinen bewerfen, nachdem Tränengas gesprüht wurde.Nach Angaben der algerischen Unterstützergruppe für politische Gefangene (CLND) wurde Guerrache auch wegen Anstiftung zu terroristischen Handlungen und illegalen Versammlungen sowie wegen Präsidentenbeleidigung verurteilt. Laut der offiziellen Nachrichtenagentur APS lag den Justizbehörden ein mehr als einstündiges Video Guerraches vor, das „Hassnachrichten“ und Protestaufrufe enthielt. Auf seinem Handy sei ein Foto eines „Terroristen“ gefunden worden. +++ 13.34 Uhr: EU-Botschafter geben offenbar grünes Licht für Nawalny-Sanktionen gegen Russland +++Die Botschafter der EU-Mitgliedstaaten haben offenbar grünes Licht für Sanktionen gegen Russland wegen des Vorgehens gegen den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny gegeben. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen erfuhr, billigten die Vertreter der 27 Regierungen Einreise- und Vermögenssperren gegen vier hochrangige Vertreter des russischen Justiz- und Strafverfolgungssystems. Ihre Namen sollen nach einer formalen Bestätigung in einem schriftlichen Verfahren am Dienstag im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden.STERN PAID Russland 07 2021 16.49+++ 13.21 Uhr: Angeklagter geht nach Urteil wegen Babytötung in Revision +++Gegen das Urteil um den gewaltsamen Tod eines Babys in Unterfranken hat der Angeklagte Revision eingelegt. Der Mann war am 22. Februar vom Landgericht Würzburg zu elf Jahren Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt worden. Nun muss sich voraussichtlich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der 24 Jahre alte Deutsche soll das acht Monate alte Baby seiner Freundin kurz vor Weihnachten 2019 im Raum Gemünden am Main misshandelt und erstickt haben. Der Mann hatte dies stets bestritten.Sein Verteidiger hatte sich in seinem Plädoyer für eine Haftstrafe von sieben Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte für eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren wegen Totschlags plädiert. Ursprünglich war der Mann wegen Mordes angeklagt.+++ 12.48 Uhr: Nach Razzia im Neonazi-Milieu: acht Beschuldigte in Untersuchungshaft +++Nach einer großangelegten Razzia in mehreren Bundesländern gegen ein Neonazi-Netzwerk sitzen acht Beschuldigte in Untersuchungshaft. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera auf Anfrage. Ihnen und weiteren Verdächtigen wird organisierter Drogenhandel und Geldwäsche vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen am Freitag in insgesamt 27 Objekten in Thüringen, Hessen und Sachsen-Anhalt hatten die Beamten unter anderem Drogen, Waffen und rund 120.000 Euro Bargeld gefunden. Ob die Waffen noch einsatzfähig sind, sollen nun Experten und Gutachter prüfen. 26: Razzia gegen NeonaziNetzwerk Drogenhandel und Geldwäsche – c3a0fd2979db4fcbDie Ermittlungen inklusive insgesamt zehn Festnahmen gegen das Neonazi-Netzwerk „Bruderschaft Thüringen“, zu dem laut Landesverfassungsschutz die Gruppen „Turonen“ und „Garde 20“ gehören, gilt als empfindlicher Schlag gegen die Thüringer Neonazi-Szene. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera ging davon aus, dass im Zuge der Ermittlungen auch geprüft werde, ob wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird.+++ 11.51 Uhr: EU startet Beschlussverfahren für neue Russland-Sanktionen +++Die EU hat das Beschlussverfahren für die geplanten Sanktionen wegen der Inhaftierung des russischen Kremlkritikers Alexej Nawalny eingeleitet. Die Strafmaßnahmen gegen russische Verantwortliche treten damit höchstwahrscheinlich an diesem Dienstag in Kraft, wie Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Da es zuletzt Konsens für das Vorgehen gegeben habe, sei das am Vormittag eingeleitete schriftliche Verfahren nur noch eine Formalie, hieß es.+++ 11.44 Uhr: Geisteraustreiberin schlägt Mädchen auf Sri Lanka tot +++Eine Frau auf Sri Lanka hat ein neunjähriges Mädchen drei Tage lang mit Stöcken geschlagen, bis dieses an seinen schweren Verletzungen gestorben ist. Sie habe behauptet, dem Kind so böse Geister auszutreiben, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Beamte hätten mindestens fünf Stöcke gefunden, die bei dem Ritual zerbrochen seien. Sie hätten auch die Mutter des Mädchens festgenommen, da diese der Frau geholfen habe. Das Kind sei am Sonntag gestorben.+++ 11.43 Uhr: Germanwings-Absturz: Berufungsverhandlung am OLG Hamm +++Das Oberlandesgericht (OLG) im westfälischen Hamm verhandelt am 1. Juni in einem Berufungsverfahren über zusätzliche Schmerzensgeldforderungen von Hinterbliebenen des Germanwings-Absturzes 2015. Das Landgericht Essen hatte in der ersten Instanz im Juli 2020 die Klage von acht Angehörigen gegen die Lufthansa als Germanwings-Mutter und deren Flugschule in den USA abgewiesen.Nach Ansicht der Richter waren für die Prüfung, ob der Co-Pilot überhaupt flugfähig war, nicht die Lufthansa oder die Flugschule verantwortlich. Die medizinische Überwachungspflicht sei Aufgabe des Staates. Jetzt beschäftigt sich das Oberlandesgericht mit der Frage, wie ein Sprecher bestätigte.+++ 11.26 Uhr: Khashoggi-Verlobte fordert Bestrafung des saudiarabischen Kronprinzen bin Salman +++Die Verlobte des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi, der im Oktober 2018 in Istanbul ermordet wurde, hat die „unverzügliche“ Bestrafung des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gefordert. „Es ist zwingend erforderlich, dass der Kronprinz, der den Mord einem unschuldigen Menschen angeordnet hat, unverzüglich bestraft wird“, erklärte die in der Türkei lebende Hatice Cengiz. Einerseits werde dadurch ihrem ermordeten Verlobten Gerechtigkeit getan, andererseits könnten „ähnliche Taten in der Zukunft verhindert werden“. +++ 10.37 Uhr: Bericht: Britische Regierung plant lebenslange Haft für Schleuser +++Die britische Regierung will die Höchststrafe für Schleuser, die illegal Migranten ins Land bringen, einem Bericht zufolge auf lebenslange Haft ausweiten. Derzeit liegt das schärfste Strafmaß für Menschenschmuggel bei 14 Jahren. „Während kriminelle Banden weiterhin Leben aufs Spiel setzen, ziehen wir jede Option in Erwägung, um die Ausbeutung von Menschen zu stoppen“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums der „Times“.+++ 10.25 Uhr: Schule in Schweden in Flammen – Polizei vermutet Brandstiftung +++In Sigtuna bei Stockholm ist in der Nacht eine Internatsschule in Flammen aufgegangen. Das 100 Jahre alte Gebäude war nach Einschätzung der Feuerwehr nicht mehr zu retten. Verletzt wurde niemand. Die Polizei vermutete, dass die Schule in Brand gesetzt wurde. Einem Bericht des Schwedischen Fernsehens SVT zufolge hatte die Schule in der vergangenen Woche Drohungen erhalten. Eine Person sei daraufhin festgenommen worden. Das Gymnasium hat 700 Schüler.STERN PAID 09 2021 Das asoziale Netzwerk 11.50+++ 10.14 Uhr: Facebook zahlt 650 Millionen Dollar in US-Klage zu Gesichtserkennung +++Facebook zahlt nach einem jahrelangen Gerichtsverfahren 650 Millionen Dollar an US-Kläger in einem Streit um den Einsatz von Gesichtserkennungs-Technologie. Ein Richter in Kalifornien billigte am Wochenende die bereits im vergangenen Jahr festgezurrte Einigung. Pro Kläger gibt es mindestens 345 Dollar (gut 286 Euro). Die drei Facebook-Nutzer, die die Sammelklage angestoßen hatten, bekommen jeweils 5000 Dollar.In dem seit 2015 laufenden Verfahren geht es um die Funktion, bei der Facebook vorschlägt, in Fotos abgebildete Freunde mit Namen zu markieren. Die Kläger argumentierten, dass es gegen ein Gesetz zur Gesichtserkennung im US-Bundesstaat Illinois verstieß, dafür vorher nicht die Einwilligung der Betroffenen einzuholen. Inzwischen änderte Facebook das Verfahren weltweit und fragt erst nach einer Erlaubnis.+++ 9.31 Uhr: Aung San Suu Kyi in Myanmar wegen Anstiftung zum Aufruhr beschuldigt +++Myanmars entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist vor Gericht wegen zwei weiterer Vergehen beschuldigt worden. Die Friedensnobelpreisträgerin solle wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ und wegen eines Verstoßes gegen ein Telekommunikationsgesetz angeklagt werden, sagte ihr Anwalt vor Reportern in der Hauptstadt Naypyidaw. Die 75-Jährige, die seit ihrer Festnahme beim Militärputsch am 1. Februar nicht in der Öffentlichkeit zu sehen war, war per Video in den Gerichtssaal geschaltet worden. „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wieviele weitere Verfahren Aung San Suu Kyi erwarten werden“, sagte ihr Anwalt Khin Maung Zaw. „Alles kann in diesem Land in dieser Zeit passieren.“ Die nächste Anhörung wird am 15. März erwartet.Suu Kyi wurde zuvor bereits ein angeblicher Verstoß gegen die Import- und Exportbestimmungen Myanmars vorgeworfen. Dieser steht offenbar mit Funkgeräten in Zusammenhang, die nach ihrer Festnahme bei einer Durchsuchung in ihrem Haus gefunden wurden. Außerdem wird Suu Kyi beschuldigt, gegen Corona-Beschränkungen verstoßen zu haben. Die Anhörung am Montag fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt (siehe auch Meldung von 7.37 Uhr).+++ 8.23 Uhr: Netanjahu macht Iran für Explosion auf Frachter verantwortlich +++Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Iran für die Explosion auf dem Frachtschiff einer israelischen Firma im Golf von Oman verantwortlich gemacht. Dies sei eindeutig, sagte Netanjahu in einem heute veröffentlichten Interview dem Sender Kan. Er bekräftigte erneut, Israel werde einen mit Atomwaffen ausgestatteten Iran nicht zulassen. STERN PAID Palästina Impfungen 7.23hMedienberichten zufolge war das Interview am Sonntagabend aufgezeichnet worden, also bevor Syrien dem israelischen Militär einen Raketenbeschuss vorwarf. Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an. Diese Angriffe richten sich häufig gegen pro-iranische Milizen. Israel will in dem benachbarten Bürgerkriegsland den militärischen Einfluss des Irans zurückdrängen, der mit der Regierung in Damaskus verbündet ist.+++ 8.06 Uhr: Ausländische Journalisten klagen über Arbeitsbedingungen in China +++China geht laut einer Umfrage immer schärfer gegen die Arbeit ausländischer Journalisten vor. In einer jährlichen Befragung, deren Ergebnisse der Auslandskorrespondentenclub (FCCC) heute in Peking vorlegte, habe das dritte Jahr in Folge kein einziger China-Korrespondent angegeben, dass sich seine Arbeitsbedingungen verbessert hätten. Im Gegenteil hätten die chinesischen Behörden ihre Bemühungen, die Arbeit ausländischer Reporter zu vereiteln, „dramatisch verstärkt“. Alle zur Verfügung stehenden Mittel seien genutzt worden, um Journalisten einzuschüchtern und zu belästigen. So seien auch Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie als Vorwand genutzt worden, um die Arbeit von Journalisten weiter einzuschränken oder ihnen die Einreise gleich ganz zu verwehren. +++ 7.58 Uhr: Berlinale 2021 beginnt online +++Mit der Berlinale findet eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt vorerst online statt. An diesem Montag begann ein digitaler Branchentreff. Fachleute und Journalisten können in den nächsten Tagen ausgewählte Filme im Internet sehen. Die Filmfestspiele in Berlin mussten wegen der Pandemie umplanen – erst im Juni ist ein Festival fürs Publikum geplant. Eigentlich findet die Berlinale jährlich am Potsdamer Platz statt. Neben Schauspielern und Regisseuren kommen auch Zehntausende Besucher. Rund 330.000 Tickets waren im vergangenen Jahr verkauft worden. Die Berlinale war eine der letzten großen Veranstaltungen, die im vergangenen Jahr noch stattgefunden hatten. Mittlerweile sind die Kinos in Deutschland seit rund vier Monaten wieder geschlossen. Am Sonntagabend machten Kinobetreiber auf ihre Lage aufmerksam – bundesweit ließen sie Filmtheater leuchten. Mit der Aktion wollten sie dafür werben, ihren Häusern eine Perspektive zu geben. Am Mittwoch beraten die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das weitere Vorgehen in der Pandemie.+++ 7.48 Uhr: Zwei indigene Anführer in Peru ermordet +++Im Westen Perus sind zwei indigene Anführer getötet worden. Die Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten Herasmo García und Yenser Ríos seien im Zusammenhang mit Landkonflikten und Drogenhandel in dem südamerikanischen Land umgebracht worden, berichtete die peruanische Zeitung „La República“ unter Berufung auf den Präsidenten der regionalen Indigenen-Organisation ORAU, Berlín Díquez, gestern. García, 28, vom indigenen Volk der Cacataibo habe die Aktualisierung der Landtitel beantragt, aber nach Angaben der ORAU weigert sich die regionale Landwirtschaftsdirektion von Ucayali systematisch, diesen Prozess abzuschließen. „Das hat dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit der Eindringlinge und Drogenhändler zu wecken, die dieses Gebiet als Transitroute für ihre illegalen Geschäfte nutzen“, zitierte „La República“ ORU-Präsident Díquez.+++ 7.44 Uhr: Erneut Tausende Haitianer gegen Präsident Moïse auf der Straße +++In Haiti sind erneut tausende Menschen gegen Präsident Jovenel Moïse sowie den Anstieg der Gewalt in dem Land auf die Straße gegangen. Demonstrationen gab es gestern in Port-au-Prince und in mehreren kleineren Städten. Vor Beginn der Proteste war laut örtlichen Medienberichten in der Hauptstadt ein 63-jähriger Kinderarzt ermordet worden. Die Demonstranten werfen Moïse einen diktatorischen Regierungsstil vor. „Wir haben einen Präsidenten, den wir nicht länger anerkennen, weil seine Amtszeit vorüber ist“, sagte ein Protest-Teilnehmer. „Sehen Sie sich an, ein Arzt ist getötet worden: Ist es möglich, in so einem Land zu leben?“ In den vergangenen Monaten hat die Kriminalität in Haiti zugenommen. Von Entführungen mit Lösegeld-Forderungen betroffen sind sowohl die reichsten Bewohner des Karibikstaats als auch jene, die unter der Armutsgrenze leben. Zur Wut vieler Haitianer kommt hinzu, dass Präsident Moïse seit einem Jahr per Dekret regiert. Ein Parlament gibt es in Haiti derzeit nicht; eine für 2018 geplante Wahl hat bis heute nicht stattgefunden.+++ 7.37 Uhr: Aung San Suu Kyi per Video zu Gerichtsanhörung in Myanmar zugeschaltet +++In Myanmar ist die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi erstmals seit dem Militärputsch vor einem Monat in der Öffentlichkeit erschienen. Die Friedensnobelpreisträgerin wurde per Video zu ihrer ersten Anhörung vor Gericht geschaltet und scheint „bei guter Gesundheit“, wie ihr Anwalt Khin Maung Zaw heute der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die 75-Jährige sieht sich mit obskuren Anschuldigungen wie dem Besitz von Walkie-Talkies konfrontiert. Suu Kyi war bei der Machtübernahme des Militärs am 1. Februar in der Hauptstadt Naypyidaw festgenommen und seitdem nicht gesehen worden. Ihr Anwalt sagte, er habe vor der Anhörung nicht mit seiner Mandantin sprechen können. Seiner Mandantin wird ein angeblicher Verstoß gegen die Import- und Exportbestimmungen Myanmars vorgeworfen. Dieser steht offenbar mit Walkie-Talkies in Zusammenhang, die nach ihrer Festnahme bei einer Durchsuchung in ihrem Haus gefunden wurden. Außerdem wird Suu Kyi beschuldigt, gegen Corona-Beschränkungen verstoßen zu haben. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.+++ 6.17 Uhr: „Nomadland“ siegt bei Golden Globes, Helena Zengel geht leer aus +++Das Road-Movie „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Das gab der Verband der Auslandspresse in der Nacht bekannt. Zhao holte für den Film auch die Regie-Trophäe, erst als zweite Frau in der Geschichte der 1944 erstmals vergebenen Auszeichnung. Sie erzählt in dem auf einem Sachbuch basierenden Film die Geschichte einer 60-Jährigen, die sich nach dem Tod ihres Mannes mit prekären Jobs über Wasser hält und als moderne Nomadin im Wohnwagen durch die USA zieht. In der Komödien-Sparte siegte die bissige Gesellschaftssatire „Borat Subsequent Moviefilm“ (dt.: Borat Anschluss Moviefilm) mit dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der auch den Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie erhielt. Wie schon 2006 war der Brite durch die USA gereist, kam mit Menschen ins Gespräch und verwickelte sie in mitunter komische oder auch entlarvende Situationen. Sein erster „Borat“-Auftritt hatte ihm ebenfalls die Trophäe eingebracht. Die zwölfjährige Deutsche Helena Zengel ging bei der Verleihung leer aus. Sie war in der Sparte „Beste Nebendarstellerin“ für den Western „Neues aus der Welt“ nominiert gewesen. Die Schülerin hatte die Preisvergabe in einer Live-Schalte aus Berlin mitverfolgt. Die Trophäe ging an Jodie Foster (58) für ihre Nebenrolle in dem Polit-Thriller „The Mauritanian“.+++ 5.55 Uhr: Maas lenkt Blick auf verheerende humanitäre Lage im Jemen +++Vor der internationalen Geberkonferenz für den Jemen hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) auf die verheerende Lage in dem Bürgerkriegsland aufmerksam gemacht. „Heute geht es nicht nur darum, im Jemen eine akute Hungersnot abzuwenden. Neue blutige Kämpfe um Marib, Cholera- und Polio-Ausbrüche, Heuschreckenplagen – die Not der Menschen sprengt jede Vorstellungskraft“, erklärte Maas heute. Er kündigte eine „substanzielle neue Hilfszusage“ Deutschlands für das Land an. PAID Corona Jemen 7.10 UhrDeutschland sei bereits jetzt einer der wichtigsten humanitären Geber, betonte Maas. Bei der Geberkonferenz werde die Bundesregierung mit einer weiteren Hilfszusage vorangehen „und eindringlich dafür werben, dass andere es uns gleich tun“.+++ 4.00 Uhr: Urteil im spektakulären Prozess um Ex-Präsident Sarkozy erwartet +++Im aufsehenerregenden Prozess gegen Frankreichs ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy wird heute das Urteil erwartet. Der 66-Jährige muss sich mit zwei weiteren Beschuldigten wegen mutmaßlicher Bestechung und unerlaubter Einflussnahme verantworten. Die Staatsanwaltschaft verlangt eine Haftstrafe für Sarkozy von vier Jahren – zwei davon zur Bewährung. Die Verteidigung fordert hingegen Freispruch. „Ich habe niemals die geringste Bestechungstat begangen“, hatte Sarkozy vor Gericht gesagt. Dem Politiker wird vorgeworfen, 2014 über seinen Rechtsbeistand versucht zuhaben, von Gilbert Azibert, einem damaligen Generalanwalt beim Kassationsgericht, Ermittlungsgeheimnisse zu erfahren. Der Ex-Präsident soll im Gegenzug angeboten haben, den Juristen bei der Bewerbung um einen Posten in Monaco zu unterstützen. Die Vorwürfe beruhen auf der Verwendung abgehörter Telefongespräche des Politikers mit Anwalt Herzog. Um die Rechtmäßigkeit dieser Abhöraktion hatte es einen heftigen Streit gegeben.+++ 3.10 Uhr: New Yorks Gouverneur spricht nach Belästigungsvorwürfen von Missverständnis +++Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat die Belästigungsvorwürfe zweier ehemaliger Mitarbeiterinnen gegen ihn als unglückliches Missverständnis beschrieben. Der Politiker der Demokratischen Partei erklärte gestern, es tue ihm „wirklich leid“, wenn seine Äußerungen als „unerwünschter Flirt missverstanden“ worden seien. Skandal um Andrew Cuomo: Der König von New York steht plötzlich ohne Kleider da 16.55hZuvor hatte der 63-jährige Demokrat auf Drängen von Parteikolleginnen einer unabhängigen Untersuchung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zugestimmt. Zwei frühere Mitarbeiterinnen werfen Cuomo vor, sie unverhohlen verbal sexuell angemacht zu haben. Eine von ihnen soll der Gouverneur auch unsittlich berührt haben. +++ 1.56 Uhr: Donald Trump flirtet mit Präsidentschaftskandidatur 2024 +++Der frühere US-Präsident Donald Trump hat in seiner ersten Rede seit Amtsende seinen Führungsanspruch bei den Republikanern unterstrichen und mit einer Präsidentschaftskandidatur 2024 geflirtet. Die Demokraten hätten bei der Wahl vom 3. November in Wirklichkeit „das Weiße Haus verloren“, sagte Trump am Sonntag bei der Konservativen-Konferenz CPAC in Orlando vor jubelnden Anhängern. „Wer weiß, vielleicht werde ich mich entscheiden, sie ein drittes Mal zu schlagen.“ Trump wiederholte in seiner eineinhalbstündigen Rede vor konservativen Aktivisten und Politikern die Falschbehauptung, er habe die Wahl gegen den Demokraten Joe Biden gewonnen. Es sei „unmöglich“, dass er verloren habe, sagte der 74-Jährige, und wiederholte seine vielfach widerlegten Wahlbetrugsvorwürfe. Biden hatte die Wahl mit rund sieben Millionen Stimmen Vorsprung und einer klaren Mehrheit der Wahlleute gewonnen. Fünfeinhalb Wochen nach seinem Abgang aus dem Weißen Haus machte Trump auch deutlich, dass er bei seiner Republikanischen Partei weiter den Ton angeben will. „Ich werde keine neue Partei starten“, sagte der Ex-Präsident. „Wir haben die Republikanische Partei. Sie wird sich vereinen und stärker sein als jemals zuvor.“ Medienberichte, wonach er in den vergangenen Wochen die Gründung einer eigenen Partei erwogen haben soll, seien „Fake News“.+++ 1.29 Uhr: Grüne und Linke fordern strengere Lobbyismus-Regeln im Bundestag +++Nach Bekanntwerden der Korruptionsvorwürfe gegen den CSU-Politiker Georg Nüßlein haben Grüne und Linke strengere Lobbyismus-Regeln gefordert. Mitgliedern des Bundestags müsse es untersagt werden, mit Lobbyismus im Bundestag und gegenüber der Bundesregierung Geld zu verdienen, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Linken-Fraktion, Jan Korte, dem „Tagesspiegel“ in der heutigen Ausgabe. Es dürfe „nie wieder“ auch nur der Anschein erweckt werden, „dass Abgeordnete ihre Kontakte nutzen, um sich die Taschen vollzustopfen – erst recht in einer Notlage wie dieser“, sagte Korte. Der Union warf er vor, auf die Bremse zu treten, wenn es um Transparenz und Korruptionsbekämpfung gehe. Auch die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, kritisierte mit Blick auf Bemühungen zu mehr Transparenz im Bundestag ein Blockade-Verhalten von CDU und CSU. „Neben dem längst überfälligen gesetzlichen Lobbyregister brauchen wir schärfere Regeln zu Aktienoptionen, Branchenangaben, Anzeigepflichten für Unternehmensbeteiligungen und die Veröffentlichung von Nebeneinkünften auf Euro und Cent“, sagte sie dem „Tagesspiegel“.+++ 1.07 Uhr: Syrische Luftwaffe fängt offenbar israelische Raketen ab +++Die syrische Luftwaffe hat Staatsmedien zufolge mehrere israelische Raketen abgefangen. Am späten Sonntagabend habe Israel von den „besetzten syrischen Golanhöhen“ aus einen Luftangriff auf Ziele in der Umgebung von Damaskus gestartet, berichtete die Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise. Die syrische Luftwaffe habe „die meisten Raketen zu Fall gebracht“. Tote oder Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte war das im Süden von Damaskus gelegene Gebiet Sayyida Seinab Ziel der Angriffe. Dort sind Kämpfer der iranischen Revolutionsgarden und der libanesischen Hisbollah präsent. +++ 1.00 Uhr: Iran lehnt Atom-Treffen mit USA vor Aufhebung der Sanktionen ab +++Der Iran hat ein von der EU vorgeschlagenes Atom-Treffen mit den USA und anderen Vertragspartnern des Wiener Atomabkommens von 2015 abgelehnt. „Die USA müssen vorher zum Atomabkommen zurückkehren und die illegalen Sanktionen gegen den Iran aufheben (…) Dafür braucht man keine Verhandlungen“, sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh am gestrigen Abend. Der Iran werde nur Taten anerkennen und dann entsprechend erwidern. „Wir werden zu unseren Verpflichtungen zurückkehren, sobald die Sanktionen aufgehoben sind“, wurde der Sprecher von der Nachrichtenagentur Isna zitiert. Teheran werde jedoch weiterhin die Zusammenarbeit mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, den drei europäischen Staaten sowie China und Russland fortsetzen.