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ADAC warnt
:
Warum Sie auf keinen Fall Sonnenblumenöl in den Autotank schütten sollten

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind einige Produkte nicht mehr in vollem Umfang in Supermärkten erhältlich. Auch Sonnenblumenöl wird knapp – womöglich auch, weil Autofahrer das Salatöl als Ersatz-Sprit nutzen könnten. Doch Sonnenblumenöl im Tank ist keine gute Idee.

Klopapier ist wieder Mangelware, Nudeln sind auch nicht mehr in Übermaß in den Supermärkten vorrätig und jetzt wird auch das Sonnenblumenöl knapp. Viele Lebensmittelhändler geben daher das Sonnenblumenöl nur noch rationiert aus, wie zuletzt die Handelskette Metro. Das Problem: Die Ukraine und Russland sind die wichtigsten Exportländer für Sonnenblumenöl. Nach Angaben des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) decke Deutschland seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 Prozent über Importe, nur 6 Prozent des verbrauchten Öls stammen aus heimischer Produktion. „Da kommt jetzt nichts mehr“, betonte der Verband. Dabei sei die Situation beim Sonnenblumenöl wegen einer Missernte in Kanada und coronabedingter Logistikprobleme schon zuvor angespannt gewesen. Die Preise stiegen deshalb schon vor dem Ukraine-Krieg spürbar. Die Engpässe beim Sonnenblumenöl könnte Medienberichte zufolge mitunter daraufzurückzuführen sein, dass immer mehr Autofahrer zum Sonnenblumenöl greifen und Öl in ihren Dieseltank schütten könnten.

Davon rät der ADAC aber dringend ab. „Im schlimmsten Fall kann es zu einer verminderten Motorleistung kommen, oder am Ende sogar zu einem Motorschaden – oder einem Schaden am Kraftstoffsystem“, sagt Andrea Luca vom ADAC Bremen dem NDR-Magazin „Buten un Binnen“. Der ADAC Nordrhein teilte unserer Redaktion auf Anfrage mit, dass es bei Salatöl im Tank zu Startschwierigkeiten kommen könnte. Auch seien Einspritzpumpen und Einspritzdüsen bei modernen Dieselautos nicht auf das Pflanzenöl eingestellt. Unverbranntes Öl könnte ins Motoröl gelangen und Motorschäden verursachen. Die Autofahrer würden durch Sonnenblumenöl im Tank am falschen Ende sparen, sagte eine ADAC-Sprecherin. Es gebe hingegen zahlreiche Möglichkeiten, weniger Sprit zu verbrauchen und somit auch den Geldbeutel zu schonen: Die Fahrweise optimieren, also rechtzeitig hochschalten, vorausschauend fahren, kurze Strecken vermeiden oder zusätzliche Energie durch Standheizung zum Beispiel zu reduzieren.

Auch von Heizöl als Diesel-Ersatz rät der ADAC ab. Einer der Hauptgründe: Wegen der unterschiedlichen Besteuerung sei Heizöl im Dieselfahrzeug verboten. Auch für den Motor sei es schlichtweg nicht gut, Heizöl zu tanken.

Kurzum: Alleine um das Auto zu schonen, ist der Griff zu Sonnenblumenöl und Heizöl keine gute Idee.

Das gilt auch mit Blick auf die nächste Zeit. „Die Vorräte reichen voraussichtlich noch für wenige Wochen“, sagt der Ovid-Geschäftsführer Gerhard Brankatschk der Deutschen Presse-Agentur. Nachschub aus der Ukraine – dem wichtigsten Lieferland für Sonnenblumenöl – gebe es derzeit nicht. Immerhin: Verbraucherinnen und Verbraucher könnten problemlos auf andere Speiseöle wie Rapsöl umsteigen. Hier seien keine Engpässe zu erwarten.

Ängste vor Lieferengpässen wollen die Händler aber nicht heraufbeschwören. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka erklärte: „Es gibt weiterhin keinen Anlass, zusätzliche Vorräte anzulegen.“ Edeka könne in enger Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten eine ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs sicherstellen. In Einzelfällen könnte es bei bestimmten Produkten zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen. Dies betreffe insbesondere Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammten. Doch die Kunden könnten auf Alternativen ausweichen. Je nach Situation vor Ort riefen Edeka-Kaufleute dazu auf, nur haushaltsübliche Mengen bestimmter Artikel einzukaufen.

Auch der Wettbewerber Rewe appellierte, Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. „Nur auf Abverkäufe in dieser Größenordnung sind die Produktionsmengen und die Lieferlogistik der gesamten Lebensmittelkette im Einzelhandel ausgerichtet“, betonte der Handelsriese.

Der Discounter Aldi Süd teilte mit, er beobachte eine stärkere Nachfrage bei einigen Warengruppen. So könne es sein, dass einzelne Artikel kurzzeitig vergriffen seien. „Bei größeren Nachfragen behalten wir uns wie immer vor, die Abgabemenge pro Kunde vorübergehend einzuschränken.“

Lidl betonte: „Die Warenversorgung in den Filialen unserer Handelssparten ist grundsätzlich sichergestellt. Lediglich bei einzelnen Produkten kann es zu Lieferverzögerungen kommen.“ Doch es stünden genügend Alternativen zur Verfügung.

Auch international ist das Sonnenblumenöl Mangelware und nicht mehr in den Supermärkten zu finden. So auch in Spanien. Dort sind seit Tagen Sonnenblumenöl und Mehl ausverkauft Spanien ist vor allem bei Sonnenblumenöl von der Ukraine abhängig. Insgesamt 62 Prozent des spanischen Bedarfs kamen zuletzt aus dem heute umkämpften Land.

Indes warnte der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels vor den derzeit „populären“ Hamsterkäufen. Wie bereits zu Beginn der Corona-Krise, als übermäßiges Einkaufen auf Vorrat die Lieferketten unter Druck setzte, sollten sich die Kunden solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen, sagte Verbandssprecher Christian Böttcher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Auf diese Größenordnung sind die Produktionsmengen und die Lieferlogistik der gesamten Lebensmittelkette ausgerichtet“, sagte er mit Blick auf Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Mehl.

Noch lägen dem Handelsverband keine Informationen über eine flächendeckende Unterversorgung mit Sonnenblumenöl im deutschen Einzelhandel vor, betonte der Sprecher.

(mit dpa)

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