Tag 624: In der Region Dnipro sollen hohe Offiziere getötet worden sein. Die Ukraine wirft Russland den Beschuss eines Frachtschiffs vor. Alle Infos im Newsblog.Vertreter der Ukraine: „Große Erfolge an der Krimfront“20.05 Uhr: Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleksij Danilow, hat in einer ukrainischen Nachrichtensendung von „großen Erfolgen an der Krimfront“ gesprochen. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenseite Pravda.Danilow weiter: „Wenn es um die Zerstörung der Russischen Föderation, die Zerstörung ihrer Vermögenswerte auf der Krim und die Zerstörung der Schwarzmeerflotte geht, sind das große Erfolge für unser Land.“ Anfang November gab es immer wieder Meldungen über schwere Beschädigungen an der russischen Schwarzmeerflotte und eine Werft. Sanktionen gegen Russland: EU besorgt über Schlupflöcher 20.00 Uhr: Das Europäische Parlament fordert eine strengere Durchsetzung der EU-Strafmaßnahmen gegen Russland. Die Abgeordneten rufen die EU-Staaten in einer Resolution dazu auf, Schlupflöcher zu schließen und weitere Beschränkungen zu verhängen. Derzeit wird an einem neuen Sanktionspaket gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine gearbeitet.Die Abgeordneten weisen laut Mitteilung darauf hin, dass es Russland möglich sei, Maßnahmen wie die Preisobergrenze für Öl zu umgehen. So seien die EU-Importe von Erdölprodukten aus Ländern wie Indien, die mit russischem Öl hergestellt werden, stark gestiegen – eine Hintertür für den Kreml.Außerdem forderten die Abgeordneten ein Verbot für den Verkauf und das Schleifen von Diamanten aus Russland. Tatsächlich gibt es laut mehreren ranghohen EU-Beamten Pläne, Diamantenhandel zu beschränken. Die EU solle darüber hinaus rechtliche Möglichkeiten ausloten, um eingefrorene russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen und für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden, teilt das Parlament mit.Ukraine gibt 2024 fast ihren halben Haushalt für Sicherheit und Verteidigung aus18.05 Uhr: Die Ukraine wird im kommenden Jahr fast die Hälfte ihres Staatshaushalts für Verteidigung und Sicherheit ausgeben. Das Parlament hat einen entsprechenden Gesetzentwurf gebilligt. Dem ukrainischen Finanzministerium zufolge sind im kommenden Jahr umgerechnet rund 44 Milliarden Euro für Verteidigung vorgesehen und damit ähnlich viel wie im laufenden Jahr. Die für 2024 eingeplante Summer für Verteidigung und Sicherheit ist mehr als die Ausgaben für Bildung, Soziales und Gesundheit zusammengenommen.“Es wird noch mehr Waffen und Ausrüstung geben, mehr Drohnen, Munition und Raketen“, hatte Ministerpräsident Denis Schmyhal nach der Abstimmung gesagt. „Alle unsere internen Ressourcen werden genutzt, um dem Feind zu widerstehen und ihn zu besiegen“, erklärte er im Onlinedienst Telegram. Finanzminister Sergej Martschenko sagte zuvor vor dem Parlament, die Prioritäten des Haushalts seien klar: „Stärkung der Verteidigungsfähigkeit, Schutz der Bevölkerung, Unterstützung von Veteranen, Anhebung der sozialen Standards und wirtschaftliche Erholung.“Die Abstimmung erfolgte zu einer Zeit, in der die Regierung in Kiew eine nachlassende finanzielle und militärische Unterstützung durch ihre Verbündeten fürchtet. Ukrainischen Angaben zufolge sind im kommenden Jahr umgerechnet rund 38 Milliarden Euro an externer Unterstützung nötig, um die laufenden Ausgaben zu decken. Das entspricht in etwa der vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geschätzten Summe, die für das laufende Jahr benötigt wird.Russland verurteilt ukrainischen Kriegsgefangenen zu 19 Jahren Haft18.01 Uhr: Ein russisches Militärgericht hat einen ukrainischen Kriegsgefangenen zu 19 Jahren Lagerhaft verurteilt. Berichten russischer wie auch ukrainischer Medien zufolge wirft das Gericht dem Marineinfanteristen unter anderem vor, nahe der mittlerweile besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol im März 2022 während einer Kontrolle einen Zivilisten erschossen zu haben. Die Anwälte des Mannes, der im April 2022 in russische Gefangenschaft geriet, wollen den Berichten zufolge Berufung gegen das russische Urteil einlegen.Der ukrainische Soldat hatte zwar zugegeben, in einer Ortschaft nahe Mariupol kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs einen Mann erschossen zu haben. Er betonte aber, dass dieser sich zuvor verdächtig verhalten habe. Dem Angeklagten werden von Russland – das den eigenen Krieg immer wieder mit dem Vorwand rechtfertigt, die Ukraine von angeblichen „Terroristen“ und „Neonazis“ zu befreien – zudem „Ausbildung zur Durchführung terroristischer Aktivitäten“ und „gewaltsame Machtergreifung“ vorgeworfen. Ukrainischen Medien zufolge sei damit sein Militärdienst gemeint. Sie kritisieren zudem, dass unabhängige Juristen sowie Familienangehörige ihn nicht kontaktieren dürften.In Russland laufen derzeit Prozesse auch gegen Dutzende weitere ukrainische Kriegsgefangene. Mit Blick auf russische Verfahren gegen Angehörige des ebenfalls in Mariupol kämpfenden Asow-Bataillons hatte Kiew bereits in der Vergangenheit von Schauprozessen gesprochen.Ukrainischer Außenminister erteilt Verhandlungen mit Russland eine Absage14.08 Uhr: Vor dem Hintergrund des Kriegsverlaufs hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba allen Forderungen nach Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland eine Absage erteilt. „Diejenigen, die behaupten, dass die Ukraine jetzt mit Russland verhandeln sollte, sind entweder schlecht informiert oder werden in die Irre geführt“, erklärt Kuleba im Onlinenetzwerk X (vormals Twitter). Die Ukraine dürfe nicht „in diese Falle tappen“ und werde es auch nicht tun, fügt er hinzu.Mit seiner Äußerung reagiert der ukrainische Außenminister auf Berichte westlicher Medien, denen zufolge manche Verbündete Kiews angesichts des Stillstands an der Front zunehmend die Frage von Friedensgesprächen mit Russland aufwerfen würden. Mehr als 22 Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs hat sich die mehr als tausend Kilometer lange Frontlinie zwischen den beiden Kriegsparteien seit fast einem Jahr kaum bewegt.Selenskyj erklärte in der vergangenen Woche im US-Fernsehen, die Ukraine sei nicht zu Gesprächen mit Russland bereit, solange die russischen Truppen nicht aus seinem Land abzögen. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte dagegen am Mittwoch gesagt, es sei „höchste Zeit, dass alle in Kiew und Washington erkennen, dass es unmöglich ist, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen“. Ein Dialog sei „dringend notwendig“ und Moskau sei „sicherlich bereit, damit zu beginnen“.London: Krieg in der Ukraine schwächt russische Landesverteidigung11.10 Uhr: Der Krieg in der Ukraine schwächt nach Einschätzung britischer Militärexperten die Fähigkeit Russlands, sein riesiges Territorium zu schützen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag hervor.So werde Moskau höchstwahrscheinlich Flugabwehrraketensysteme vom Typ SA-21 (SAM) aus entlegenen Gebieten verlegen, um Verluste in der Ukraine auszugleichen. Die Raketen seien in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 400 Kilometern zu bekämpfen. Sie von strategisch wichtigen Orten zu entfernen, werde mit ziemlicher Sicherheit Russlands Fähigkeit zur Flugabwehr an den Rändern des Landes schwächen, so die Mitteilung der Briten weiter.Russland fordert offenbar exportierte Waffen wieder zurück4.32 Uhr: Moskau versucht offenbar, einige der Waffen zurückzubekommen, die es zuvor in andere Länder exportiert hatte. Zu den Exportländern sollen unter anderem Pakistan, Ägypten und Brasilien gehören, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Demnach hätten russische Beamte im April Kairo besucht und gefordert, dass mehr als hundert Triebwerke russischer Hubschrauber zurückgegeben werden. Im Gegenzug habe Russland einen Schuldenerlass, bevorzugte Weizenlieferungen und die Dienste russischer Militärberater angeboten.Die ägyptische Regierung gab zu dem Artikel keine Stellungnahme ab. Den Recherchen zufolge kam Ägypten den Aufforderungen nach. Es heißt, Russland habe ähnliche Anfragen an Pakistan, Belarus und Brasilien gerichtet, um auch dort Waffen zurückzufordern. Außerdem seien Exporte für Indien und Armenien ausgesetzt worden, um das Material für den Krieg gegen die Ukraine zu verwenden.Moskau schickt ukrainische Kriegsgefangene an die Front2.55 Uhr: Russland hat ein Bataillon mit ukrainischen Kriegsgefangenen in den aktiven Dienst versetzt. Die Soldaten, die angeblich freiwillig die Seite gewechselt haben, sollen schon bald an die Front geschickt werden. Zuvor soll die Wagner-Gruppe schon Kriegsgefangene aus der Ukraine rekrutiert haben. Lesen Sie hier mehr über Putins neuesten Versuch, hohe Verluste auszugleichen.Berichte: Drei hohe Offiziere bei Beschuss mit ATACMS-Rakete getötet23.55 Uhr: Berichten zufolge wurden drei russische Oberste getötet, als ukrainische Streitkräfte vergangene Woche eine Rakete auf das Hauptquartier der russischen Dnjepr-Militärgruppe in der teilweise besetzten südlichen Region Cherson abfeuerten.Der russische Telegram-Kanal VChK-OGPU, der angeblich über Insiderinformationen von russischen Sicherheitskräften verfügt, berichtet darüber. Auch Public Reserve Stugna, eine Organisation zur Unterstützung des ukrainischen Spezialeinheitsbataillons Stugna, sagte, die drei Offiziere seien am 1. November infolge eines Angriffs getötet worden auf der Basis mithilfe der von den USA bereitgestellten Army Tactical Missile Systems (ATACMS). Vor Kurzem erst wurde der Kommandeur der russischen Truppen am Dnipro ausgewechselt.Ukraine wirft Russland Beschuss von afrikanischem Frachtschiff vor19.52 Uhr: Russland hat nach Angaben der ukrainischen Armee ein Frachtschiff aus der westafrikanischen Republik Liberia in einem der Schwarzmeer-Häfen im Gebiet Odessa beschossen. Einer Meldung des ukrainischen Militärkommandos Süd zufolge sei bei dem Angriff am Mittwoch der Lotse des Schiffes getötet worden. Drei philippinische Crew-Mitglieder und ein ukrainischer Hafenmitarbeiter seien verletzt worden. Ein russischer Kampfjet hatte demnach eine Rakete vom Typ Ch-31P gegen den zivilen Frachter eingesetzt, als dieser gerade in einen der Häfen einlief.Vom Militär veröffentlichte Außen- und Innenaufnahmen des Schiffes zeigen Trümmer und andere Folgen des Einschlags. Um welches Schiff genau es sich handelt und in welchem Hafen es passierte, teilt das Militär nicht mit. Zum Zeitpunkt des Angriffs fuhren der Schiffsverkehr-Plattform vesselfinder.com zufolge mehrere liberianischen Frachter die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen der Region Odessa an. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.Slowakei stoppt Munitionslieferung an Ukraine19.15 Uhr: Die neue slowakische Regierung unter dem linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico hat am Mittwoch erwartungsgemäß ein noch von der Vorgängerregierung geschnürtes Waffenpaket für die Ukraine abgelehnt. Das vor allem aus Munitions-Schenkungen bestehende Paket im Umfang von rund 40 Millionen Euro war kurz vor der Parlamentswahl vom damaligen Verteidigungsminister Martin Sklenar als Vorlage für einen Regierungsbeschluss zusammengestellt worden.Die nur provisorisch amtierende Regierung unter Ludovit Odor schaffte den Beschluss aber nicht mehr vor der Parlamentswahl am 30. September. Nach dem Wahlsieg der Fico-Partei Smer erklärten Regierungschef Odor und Präsidentin Zuzana Caputova, es wäre ein bedenklicher Präzedenzfall, einen solchen Beschluss gegen den Willen der zu erwartenden Nachfolgeregierung zu fassen, wenn diese dann für die Durchführung zuständig wäre.Fico hatte im Wahlkampf für die Parlamentswahl am 30. September wiederholt angekündigt, die Ukraine zwar weiterhin unterstützen zu wollen, aber nur mehr mit zivilen Gütern, nicht mit Waffen. Dass sich dieser Lieferstopp nicht automatisch auch auf Waffenverkäufe von Firmen beziehen müsse, hat er inzwischen erneut bestätigt. Das Munitionspaket wäre aber eine staatliche Schenkung gewesen.Pro und Contra: Sind EU-Beitrittsverhandlungen für Ukraine gerechtfertigt oder nicht?17.54 Uhr: Die Ukraine ist heute einem EU-Beitritt einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Aber wären die Aufnahmen von Beitrittsverhandlungen tatsächlich gerechtfertigt? Die Meinungen unserer Autoren gehen bei dem Thema auseinander.Ukraine verlängert Kriegsrecht15.03 Uhr: Angesichts der weiter anhaltenden Kämpfe gegen die russischen Truppen hat die Ukraine das geltende Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 14. Februar verlängert. Für beide Gesetze stimmte jeweils eine deutliche Zweidrittelmehrheit im Parlament, wie ukrainische Medien berichten. Kriegsrecht und Mobilmachung waren unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten eingeführt worden.Da ein Kriegsende nicht in Sicht ist, wurde die Geltungsdauer seitdem mehrfach verlängert. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das osteuropäische Land daher nur in Ausnahmefällen verlassen.Selenskyj begrüßt Entscheidung der EU-Kommission15.01 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Empfehlung der EU-Kommission zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit seinem Land als „richtigen Schritt“ begrüßt. „Trotz aller Schwierigkeiten bewegen wir uns vorwärts“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Kiew erwarte damit bereits im Dezember die entsprechende politische Entscheidung des Europäischen Rats, also der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten.“Unser Land sollte Mitglied der Europäischen Union sein“, betonte der ukrainische Präsident. Die Ukrainer hätten sich das mit „ihrer Verteidigung der europäischen Werte“ verdient. Kiew werde sein Wort halten und trotz des laufenden russischen Angriffskriegs alle für den EU-Beitritt notwendigen Entscheidungen umsetzen, betonte Selenskyj.Die EU-Kommission hatte den EU-Mitgliedstaaten am Mittwoch die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine empfohlen. Vor der ersten Gesprächsrunde soll das Land allerdings begonnene Reformen für eine bessere Korruptionsbekämpfung, mehr Minderheitenschutz und weniger Oligarchen-Einfluss abschließen müssen. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukrainischer Sportminister reicht Rücktritt ein14.57 Uhr: Der ukrainische Minister für Jugend und Sport, Wadym Hutzajt, hat seinen Rücktritt eingereicht. „Das Gesuch wird in nächster Zeit geprüft werden“, teilt Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk bei Facebook mit. Gleichzeitig zeigt er das abfotografierte Rücktrittsgesuch.Zu den Gründen war vorerst nichts bekannt. Hutzajt ist seit März 2020 Sportminister der Ukraine, die sich seit mittlerweile mehr als 20 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt. Der ehemalige Fechter ist zugleich auch Chef des Nationalen Olympischen Komitees des osteuropäischen Landes.Chinesischer Befehlshaber trifft in Moskau Putin und Schoigu13.26 Uhr: In Moskau sind Chinas ranghoher Befehlshaber Zhang Youxia und Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu Gesprächen über einen Ausbau ihrer militärischen Kooperation zusammengekommen. Auch ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin war angesetzt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Zhang Youxia ist der stellvertretende Vorsitzende von Chinas Zentraler Militärkommission und damit der zweithöchste Befehlshaber über die Streitkräfte nach Staats- und Parteichef Xi Jinping. Der Westen wirft China vor, Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine mit Waffen zu unterstützen.Xi dürfte sich nach dem Treffen seines Befehlshabers mit Putin auch über die aktuelle Situation in Russlands Krieg informieren. Er will kommende Woche in San Francisco auch mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen. China, das sich als neutral bezeichnet in dem Konflikt, hatte zu Friedensverhandlungen aufgerufen zwischen Russland und der Ukraine.China und Russland wollen ihre Beziehungen im militärischen Bereich und die Zusammenarbeit ihrer Armeen ausweiten, wie Zhang Youxia der Agentur Interfax zufolge laut russischer Übersetzung sagte. Er sprach demnach von einer „allumfassenden Partnerschaft und einer strategischen Zusammenarbeit auf höchstem Niveau“. China hat derzeit keinen Verteidigungsminister, nachdem Peking Li Shangfu vor wenigen Wochen offiziell abgesetzt hatte. Ein Grund dafür wurde offiziell bislang nicht genannt.Slowakei stoppt geplante Militärhilfen für die Ukraine13.20 Uhr: Die neue Regierung der Slowakei hat bereits geplante Militärhilfen für die Ukraine im Umfang von mehr als 40 Millionen Euro gestoppt. „Die Regierung stimmt dem Vorhaben für die Lieferung von militärischer Ausrüstung an die Ukraine nicht zu“, hieß es am Mittwoch in einer auf der offiziellen Website veröffentlichten Erklärung.Der unter der Vorgängerregierung ausgearbeitete Vorschlag für ein 14. Paket an Militärhilfen umfasste die Lieferung von großkalibriger Munition für Kanonen sowie Raketen für die Luftabwehr, Mörser und Minen.Die seit Oktober regierende Koalition unter Ministerpräsident Robert Fico, an der auch die ultrarechte Slowakischen Nationalpartei (SNS) beteiligt ist. Sie hatte angekündigt, dass sie die Unterstützung für die Ukraine künftig nur noch auf „humanitäre und zivile Hilfe“ beschränken werde. Damit vollzog die Regierung Fico eine Kehrtwende, da das EU- und Nato-Mitglied Slowakei seit Beginn des Krieges zu den entschiedenen Unterstützern der Ukraine zählte. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat die Slowakei militärische Ausrüstung im Wert von rund 671 Millionen Euro an Kiew geschickt.Rheinmetall liefert rund 100.000 Mörsergranaten an Ukraine10.54 Uhr: Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall ist von der Bundesregierung mit der Produktion von etwa 100.000 Mörsergranaten für die Ukraine beauftragt worden. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, soll die Auslieferung der Geschosse mit dem Kaliber 120 Millimeter „kurzfristig beginnen“ und „innerhalb der kommenden zwei Jahre erfolgen“. Der Wert des Auftrags liege „in einem niedrigen dreistelligen“ Millionen-Euro-Bereich, erklärte Rheinmetall weiter.Die Liefervereinbarung ist nach Angaben des Konzerns Teil eines vor knapp zwei Monaten von der Regierung angekündigten weiteren Unterstützungspakets für die Ukraine im Umfang von 400 Millionen Euro. Wie Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) damals bekannt gab, soll mit diesem Geld zusätzliche Munition für die ukrainischen Streitkräfte für ihren Abwehrkampf gegen die russische Armee sowie unter anderem auch Winterausrüstung bezahlt werden.Russland: Pro-russischer Abgeordneter bei Anschlag getötet10.46 Uhr: In der von Russland annektierten ostukranischen Region Luhansk ist nach Angaben der Besatzungsmacht ein von Russland unterstützter Abgeordneter bei einem Anschlag getötet worden. Michail Filiponenko sei in der gleichnamigen Stadt ums Leben gekommen, als ein in einem Auto platzierter Sprengsatz detoniert sei, meldet eine örtliche Nachrichtenagentur unter Berufung auf seinen Sohn.Filiponenko war seit 2014 in der pro-russischen Separatistenbewegung in Luhansk aktiv und einer der Oberbefehlshaber der Armee der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk. Im September wurde er in einer international kritisierten Abstimmung ins Regionalparlament gewählt. Die Oblaste Luhansk und Donezk im Osten wurden ebenso wie Saporischschja und Cherson im Süden im September 2022 von Russland annektiert, obwohl dessen Truppen nicht vollständig die Kontrolle über die Gebiete haben.Russland schießt im Ukraine-Krieg mit deutschen Waffen10.38 Uhr: Seit dem Einfall Russlands in die Ukraine herrschen strenge Sanktionen gegen das Land – eigentlich auch bei Waffen. Ein Bericht zeigt nun, dass deutsche Waffen offenbar dennoch nach Russland gelangen. Mehr dazu lesen Sie hier. Ukraine: 60 Angriffe auf Energieanlagen in vergangenen Wochen10.30 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Regierung in den vergangenen Wochen 60 Mal Energieinfrastruktur angegriffen. Zum Einsatz seien verschiedene Waffen gekommen, teilt das ukrainische Energieministerium mit. „Nach jedem neuen Angriff wächst der Bedarf an Energieausrüstung, und daher ist die Hilfe von Partnern für den ukrainischen Energiesektor sehr wichtig.“ Bereits im vergangenen Jahr hat das russische Militär vor dem Winter verstärkt Energieanlagen in der Ukraine attackiert.G7 ermahnen China wegen Nähe zu Kreml9.49 Uhr: Die G7-Staaten haben China aufgerufen, Russland zur Beendigung des Angriffskriegs gegen die Ukraine zu drängen. Peking dürfe Moskau in seinem Krieg gegen die Ukraine nicht unterstützen, erklärten die G7-Außenminister am Mittwoch zum Abschluss ihres zweitägigen Treffens in Tokio. Stattdessen solle China Russland dazu drängen, „seine militärische Aggression zu beenden und einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu unterstützen“.Ukraine: Erstes gepanzertes Fahrzeug überquert Dnipro4.30 Uhr: Die Ukraine macht offenbar weiter Fortschritte beim Ausbau ihrer Brückenköpfe auf der linken Seite des Flusses Dnipro im südukrainischen Gebiet Cherson. Nachdem sich seit Wochen dort mehrere Soldaten festgesetzt haben, soll jetzt erstmals auch ein gepanzertes Fahrzeug über den Fluss gebracht worden sein. Das sollen Drohnenaufnahmen zeigen, wie die „Kyiv-Post“ berichtet.Demnach sei ein BTR-4-Schützenpanzer mit einem Amphibienfahrzeug auf die weitgehend russisch besetzte Flussseite gebracht worden. Russische Quellen behaupteten nach Angaben des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien, dass die ukrainischen Streitkräfte sogar mehrere gepanzerte Fahrzeuge an das Ostufer (linkes Ufer) der Oblast Cherson verlegt hätten.Zudem sollen inzwischen mehr als 300 ukrainische Soldaten auf das vorher russisch kontrollierte Ufer beim Dorf Krynky übergesetzt haben. Von ukrainischer Seite lagen keine Bestätigungen dafür vor. Die Ukraine hatte vor ein paar Tagen erst Soldaten übersetzen lassen und das Hauptquartier der russischen Dnipro-Truppen angegriffen.Bericht: Von der Leyen soll positive EU-Bewertung der Ukraine vorlegen4.01 Uhr: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an diesem Mittwoch in Brüssel eine positive Bewertung der Reformfortschritte des Landes präsentieren. Zudem ist geplant, den Regierungen der EU-Staaten offiziell die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zu empfehlen.Demnach geht die EU-Kommission davon aus, dass noch ausstehende Reformschritte von der Ukraine in kurzer Zeit erledigt werden können und kein Grund sind, die Grundsatzentscheidung über den Start von Beitrittsverhandlungen zu verschieben. Die Zustimmung der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten könnte damit wie von der Regierung in Kiew erhofft bei dem EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember erfolgen.Lettland: Russland in Luftraum eingedrungen23.15 Uhr: Lettland hat Russland vorgeworfen, unerlaubt mit einem Flugzeug in den eigenen Luftraum eingedrungen zu sein. Die nicht näher spezifizierte Maschine sei am 6. November nahe der lettisch-russischen Grenze über Staatsgebiet des baltischen EU- und Nato-Mitglieds geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in Riga am Dienstagabend mit.Nach dem illegalen Überqueren der Grenze sei das Flugzeug auf russisches Territorium zurückgekehrt, hieß es in der Mitteilung. Das Außenministerium in Riga habe wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt und eine Note überreicht.Als Reaktion auf die festgestellte Luftraumverletzung seien „notwendige Maßnahmen ergriffen worden, um jegliche Bedrohung der Sicherheit Lettlands abzuwenden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch seien „operative Informationen“ an die Nato übermittelt worden. Details dazu wurden nicht genannt.US-Sprecher: Entscheidung über Verhandlungen obliegt Ukraine22.23 Uhr: Das US-Außenministerium hat Berichte dementiert, wonach die USA die Ukraine zur Teilnahme an Friedensgesprächen mit Russland aufgefordert hätten. Das stellte der stellvertretende Sprecher Vedant Patel klar. „Alle Verhandlungen … obliegen der Ukraine“, sagte Patel zu Reportern. NBC News hatte berichtet, dass Beamte aus den USA und Europa hinter den Kulissen Gespräche mit der ukrainischen Regierung über mögliche Verhandlungen mit Russland geführt hätten. Quellen hätten NBC News mitgeteilt, dass die Gespräche mögliche Zugeständnisse der Ukraine beinhalteten.Ukraine richtet zweites Kriegsgefangenenlager ein19.26 Uhr: Wegen einer Vielzahl kriegsgefangener Russen hat die Ukraine mit der Einrichtung eines zweiten Lagers für sie begonnen. „Parallel dazu wird an der Vorbereitung eines weiteren Lagers gearbeitet“, teilte die Regierungsorganisation „Ich möchte leben“ am Dienstag per Telegram mit. Begründet wird dies mit der schlechten Motivation russischer Soldaten, die sich freiwillig ergeben und in Gefangenschaft begeben würden. Zudem hat es seit August keinen Gefangenenaustausch mehr mit der russischen Seite gegeben.Das neue Gefängnis wird Medienberichten zufolge im westukrainischen Gebiet Winnyzja an der Grenze zur benachbarten Republik Moldau für 300 Insassen unter der Bezeichnung „West 2“ eingerichtet. Das Lager „West 1“ im benachbarten Gebiet Lwiw unweit der polnischen Grenze bietet älteren Berichten zufolge Platz für etwa 600. Genaue Zahlen über Kriegsgefangene sind nicht bekannt. Schätzungen zufolge hat Russland noch mehrere Tausend Ukrainer in Gefangenschaft. Allein von den Verteidigern der südukrainischen Hafenstadt Mariupol sollen sich noch etwa 1.900 Soldaten in russischer Hand befinden.Recherche: Mindestens 35.000 russische Soldaten gestorben13.39 Uhr: Laut einer Recherche der unabhängigen Nachrichtenportale „Mediazona“ und „BBC News Russia“ hat Russland im Ukrainekrieg mindestens 35.000 Soldaten verloren. Seit Monaten werten die beiden Medien dazu soziale Medien, russische Lokalzeitungen, Friedhofsdokumente und Nachrichtenkanäle regionaler Politiker aus, schreibt die „Frankfurter Rundschau“. Die Journalisten versuchten so, sich einer realistischen Schätzung zu nähern, denn die offiziellen Angaben Russlands und der Ukraine seien nicht vertrauenswürdig.Bei den 35.000 Toten handle es sich um namentlich bestätigte Fälle, die tatsächliche Zahl dürfte noch deutlich höher sein. „Mediazona“ und das kremlkritische Portal „Meduza“ kamen bereits im Juli dieses Jahres auf eine Schätzung von mindestens 47.000 gefallenen russischen Soldaten. Unter den bestätigten Toten bildeten ehemalige Gefangene mit 6.691 Personen die größte Gruppe. Viele von ihnen war für die Wagner-Gruppe im Einsatz. Aus den Mobilisierungsaktionen des Kremls stammten 4.232 Gefallene.Eine der verheerendsten Schlachten für die russische Armee sei nach wie vor der Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut. Bisher nicht in den Zahlen bemerkbar macht sich der Kampf um die Kleinstadt Awdijiwka, die nördlich von Donezk im Osten der Ukraine liegt. Die dortigen Gefechte zählen aktuell zu den schwersten des Krieges.Ex-Offizier enthüllt Schwächen der russischen Armee12.55 Uhr: Der inhaftierte ultranationale Ex-Offizier Igor Girkin vermutet in einem Brief an seine Frau eine sinkende Kampfkraft der russischen Streitkräfte. Dabei bezieht er sich vor allem auf drei Kampfplätze in der Ukraine. Lesen Sie hier die Hintergründe.Niederlande: Erste F-16 für Ukraine unterwegs nach Rumänien12.41 Uhr: Die ersten fünf Kampfflugzeuge vom Typ F-16 für die Ukraine sind nach Angaben der Niederlande auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen ukrainische Piloten ausgebildet werden, teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Den Haag der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Niederlande wollen der Ukraine 12 bis 18 Kampfjets zur Verfügung stellen. Demnächst werde das Trainingszentrum eröffnet, in dem die Piloten ausgebildet werden.Wann die Ukraine tatsächlich die Kampfflugzeuge auch im Kriegsgebiet einsetzen kann, ist unklar. Geschätzt wird, dass das Training der Piloten mindestens sechs Monate dauern wird. Während des Trainings werden die Maschinen nach Angaben des Ministeriums nur im Nato-Luftraum fliegen.Die Niederlande koordinieren gemeinsam mit Dänemark die Bereitstellung der F-16 für die Ukraine. Unterstützt wird dies auch von den USA. Der US-amerikanische Flugzeughersteller Lockheed Martin übernimmt Ausbildung und Wartung der Maschinen.Verletzter und Schäden nach Beschuss auf Nikopol in der Südukraine11.37 Uhr: Die russische Armee hat die am Nordufer des Kachowka-Stausees gelegene Stadt Nikopol in der Südukraine offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag mit schwerer Artillerie beschossen. Dabei wurde ein 56-jähriger Mann verwundet, wie der regionale Militärgouverneur Serhij Lyssak mitteilte. In Stadt und Umland seien zudem eine Kirche, Privathäuser, Autos, sowie Strom- und Gasleitungen beschädigt worden.Im vergangenen Juni war der von Nikopol rund 115 Kilometer südwestlich gelegene und von Russland besetzte Kachowka-Staudamm zerstört worden. In der dadurch entstandenen Flutkatastrophe starben Hunderte Zivilisten. Die damals von der Katastrophe am meisten betroffene Region Cherson ist weiterhin zu Teilen von russischen Truppen besetzt und schwer umkämpft. Aus dem ukrainisch kontrollierten Teil meldeten die Behörden auch am Dienstag mehrere Verletzte nach russischem Beschuss von Wohnvierteln.Das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtete unterdessen am Montagabend unter Berufung auf russische Militärblogger von erfolgreichen Einsätzen der ukrainischen Armee in Cherson. Kleine Angriffsgruppen hätten den Fluss Dnipro überquert und seien auf der anderen Seite in der Lage, beträchtliche russische Kampfressourcen und Aufmerksamkeit von anderen Orten entlang der Front abzulenken, hieß es.London: Angriff auf russische Werft verzögert Lieferung von Schiffen9.11 Uhr: Der jüngste ukrainische Angriff auf eine russische Werft auf der annektierten Halbinsel Krim könnte nach britischer Einschätzung den Bau und die Reparatur russischer Kriegsschiffe verzögern. „Die Fähigkeit der Ukraine, die Schiffsbauinfrastruktur auf der Krim anzugreifen, wird Russland wahrscheinlich dazu veranlassen, eine Verlagerung weiter von der Frontlinie in Erwägung zu ziehen, was die Lieferung neuer Schiffe verzögern würde“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.Die Ukraine hatte nach eigenen Angaben bei einem Angriff am 4. November ein neues russisches Kriegsschiff im Küstenort Kertsch zerstört.Bericht: EU-Kommission für Beitrittsgespräch mit Ukraine und Moldau6.44 Uhr: Die EU-Kommission wird nach Angaben zweier Beamter am Mittwoch die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und der Republik Moldau empfehlen. Voraussetzung sei, dass beide Staaten die noch ausstehenden Bedingungen erfüllten, sagten beide EU-Beamte am Montag in Brüssel. Dies bedeute, dass die formellen Verhandlungen mit den Regierungen in Kiew und Chișinău nächstes Jahr beginnen könnten.Die EU-Kommission wird am Mittwoch Fortschrittsberichte für alle Beitrittskandidaten vorlegen. Der Bericht muss noch finalisiert werden. Auf Basis der Empfehlungen wird dann der EU-Gipfel Mitte Dezember entscheiden, ob die Gespräche über einen Beitritt beginnen sollen oder nicht. Die Ukraine pocht seit Längerem auf den Startschuss.Russland meldet Abwehr ukrainischer Drohnen über der Krim6.16 Uhr: Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 17 ukrainische Drohnenangriffe auf die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt. Am Dienstagmorgen sei der Versuch „des Kiewer Regimes, terroristische Anschläge“ zu verüben, vereitelt worden, teilte das Ministerium auf Telegram mit. Neun Drohnen seien zerstört worden, acht weitere über dem Schwarzen Meer und dem Gebiet der Krim abgefangen worden. Überprüfbar waren die Angaben zunächst nicht.Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, schrieb auf Telegram, russische Luftabwehrsysteme hätten fünf Drohnen über dem Schwarzen Meer nahe Sewastopol abgeschossen. Nach Informationen des Rettungsdienstes von Sewastopol seien Trümmer einer abgestürzten Drohne in den Hof eines Privathauses gefallen. Ein Mann sei verletzt worden. Schwerwiegende Schäden an Gebäuden in Sewastopol habe es nicht gegeben.Montag, 6. NovemberSelenskyj: Präsidentschaftswahl „nicht angebracht“23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt eine Präsidentenwahl im kommenden Frühling angesichts des Krieges ab. Wahlen seien derzeit nicht angebracht, sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft. Es sei wichtig, sich auf die militärischen Herausforderungen zu konzentrieren.Selenskyj ist seit Mai 2019 im Amt. Wegen des Kriegsrechts waren die für Oktober vorgesehenen regulären Parlamentswahlen bereits ausgefallen. Die ukrainische Verfassung verbietet sogar Wahlen im Krieg ausdrücklich. Assistent des ukrainischen Oberbefehlshabers getötet20.38 Uhr: Ein Adjutant des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj ist Medien in Kiew zufolge vermutlich durch eine Paketbombe getötet worden. „Heute ist mein Assistent und naher Freund an seinem Geburtstag im Kreis seiner Verwandten unter tragischen Umständen ums Leben gekommen“, teilte Saluschnyj am Montag bei Telegram mit. In einem der Geburtstagsgeschenke sei ein „unbekannter Sprengsatz“ detoniert, hieß es. Der Major hinterlasse seine Frau und vier Kinder.In einer Mitteilung der Polizei war zuvor von „unachtsamem Umgang mit Munition“ die Rede gewesen. Unklar war, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte. Bei der Explosion im Gebiet Kiew soll ein Sohn des Mannes zudem schwer verletzt worden sein.Saluschnyj hatte zuletzt durch Äußerungen beim britischen Magazin „The Economist“ für Schlagzeilen gesorgt, wonach der ukrainische Verteidigungskampf gegen die russische Invasion zunehmend zu einem Stellungskrieg werde. Für seine detaillierten Ausführungen war der General vom Präsidentenbüro kritisiert worden. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 20 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.Ukraine: „Feind hat versucht, seine Stellungen wieder einzunehmen“12.49 Uhr: Russische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge versucht, das Dorf Robotyne im Süden der Ukraine zurückzuerobern. „Der Feind hat versucht, seine Stellungen bei Robotyne wieder einzunehmen, jedoch ohne Erfolg“, sagte Armeesprecher Andrij Kowaljow am Montag im ukrainischen Fernsehen. Zudem setzten die russischen Truppen ihre Angriffe auf die ostukrainische Industriestadt Awdijiwka fort, fügte er hinzu.Ukrainische Streitkräfte hatten Robotyne Ende August von den russischen Truppen zurückerobert, was als wichtiger Erfolg von Kiews im Juni begonnener Gegenoffensive gewertet worden war. Die Offensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete gestaltet sich jedoch schwierig, die Frontlinie zwischen den beiden Kriegsparteien hat sich de facto seit fast einem Jahr kaum verändert. Sowohl der Kreml als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestreiten allerdings, dass der Konflikt in eine Sackgasse geraten ist.Laut Armeesprecher Kowaljow befinden sich ukrainische Streitkräfte derzeit im Süden der Stadt Bachmut in der Offensive und führen dort eigene Angriffe aus. Allerdings mussten sie dort ebenfalls Vorstöße der russischen Armee abwehren. Die ostukrainische Stadt war im Mai nach monatelangem Artilleriebeschuss und blutigen Häuserkämpfen von Russland eingenommen worden.Kasachstan kündigt Besuch Putins an12.46 Uhr: Die zentralasiatische Republik Kasachstan erwartet den russischen Präsidenten Wladimir Putin an diesem Donnerstag zu einem Besuch. In der Hauptstadt Astana werde Putin sich mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew treffen und „Fragen strategischer Partnerschaft“ besprechen, teilte das kasachische Präsidialamt am Montag mit. Erst Anfang Oktober war Tokajew zu Putins 71. Geburtstag in Russland gewesen.Das ölreiche Nachbarland Kasachstan ist für Moskau angesichts des Angriffskriegs gegen die Ukraine und der deshalb verhängten westlichen Sanktionen besonders wichtig geworden. Zwar ist die Ex-Sowjetrepublik traditionell ein Partner Russlands. Zugleich äußerte sich Präsident Tokajew in den vergangenen Monaten immer wieder verhalten zum Krieg gegen die Ukraine und bekräftigte, sein Land unterstütze das Sanktionsregime der EU und anderer Staaten. Darüber hinaus versuchen westliche Länder zunehmend, sich der zentralasiatischen Republik anzunähern: Erst Anfang November etwa war Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu Besuch in Astana.Für Putin ist der Besuch in Kasachstan eine weitere Auslandsreise, nachdem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte. Ebenso wie Kirgistan und China, wohin Putin im Oktober reiste, hat aber auch Kasachstan das sogenannte Römische Statut des IStGH nicht ratifiziert, weshalb dem Kremlchef dort keine Festnahme droht.Ukraine meldet erneut massive russische Angriffe in der Nacht9.31 Uhr: Russische Truppen haben ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht vier Raketen und zahlreiche Kampfdrohnen aus den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine gestartet. Insgesamt 15 Drohnen vom Typ Schahed und ein Marschflugkörper vom Typ Kh-59 seien abgefangen worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Montag. Der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, veröffentlichte in Onlinediensten Bilder von den Folgen eines Angriffs in der Hafenstadt Odessa.Auf den Bildern waren Rettungskräfte zwischen Trümmern auf einer Straße vor einem öffentlichen Gebäude zu sehen. Innenminister Ihor Klymenko erklärte, 20 Wohnhäuser, ein Kunstmuseum und Infrastruktureinrichtungen seien beschädigt worden. Demnach wurden bei den Angriffen im Süden der Ukraine acht Menschen verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.Vor dem Winter wächst die Angst in der Ukraine vor erneuten systematischen russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur, durch die im vergangenen Winter Millionen Menschen zeitweise ohne Heizung und Strom auskommen mussten. Kiew hat in diesem Zusammenhang seine westlichen Alliierten wiederholt aufgefordert, die Luftabwehrsysteme der Ukraine zu stärken.Raketenangriff auf Militärzeremonie: Kiew leitet Untersuchung ein8.45 Uhr: Die Ukraine hat am Freitag einen schweren Schlag hinnehmen müssen. Doch das hätte verhindert werden können, meint Präsident Selenskyj. Lesen Sie hier die Hintergründe.Selenskyj beklagt: „Russland kontrolliert den Himmel“6.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Defizite in der Flugabwehr seines Landes sowie die Lufthoheit der russischen Streitkräfte beklagt. „Russland kontrolliert den Himmel“, sagte er in einem Interview des US-Senders NBC. Die Ukraine brauche eine bessere Luftverteidigung, sagte er mit Blick auf die von ihm geforderten Kampfflugzeuge aus westlicher Produktion. „Gebt uns die Mittel, uns mit Russland am Himmel zu messen.“ Die ukrainische Armee benötige auch Drohnen und Waffen zur Abwehr solcher Flugkörper.Sobald am Himmel eine Art Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Bodenstreitkräfte vorrücken. „Wir können nicht einfach angreifen wie die russischen Streitkräfte“, sagte Selenskyj, denn Russland werfe seine Soldaten ohne Rücksicht auf eigene Verluste in den Kampf. „Wir brauchen unsere Soldaten.“Selenskyj bekräftigte seine Position, dass es mit Russland aktuell keine Verhandlungen geben könne. „Es gibt keinen Dialog mit Terroristen“, betonte er. „Ihr Wort ist nichts wert, sie wollen nur zerstören und töten.“ Die Ukraine werde ihren Kampf gegen Putins Truppen fortsetzen.Raketenangriff auf Odessa: Verletzte und Beschädigung des Kunstmuseums2.19 Uhr: Nach Angaben des Gouverneurs der Region sind bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa fünf Personen verletzt worden. Eine der wichtigsten Kunstgalerien der Stadt sei beschädigt worden. „Am 6. November wird das Nationale Kunstmuseum von Odessa 124 Jahre alt“, schreibt Oleh Kiper auf Telegram. „Am Vorabend des 6. November haben die Russen unser architektonisches Denkmal mit einer Rakete ‚beglückwünscht‘, die in der Nähe einschlug.“ Die Wände und Fenster des Museums in einem der ältesten Paläste der Stadt seien beschädigt worden. Nach Angaben der Behörden verursachte eine Rakete einen mehreren Meter tiefen Krater in der Nähe des Museums. Sonntag, 5. NovemberUkrainischer Minister: Baerbock gab „Zusicherung“ von EU-Mitgliedschaft22.50 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht nach eigenen Angaben bei den Bemühungen um eine EU-Mitgliedschaft seines Landes die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock auf seiner Seite. „Ich habe keinen Zweifel, dass die Ukraine ein Teil der Europäischen Union sein wird. Heute habe ich diese Zusicherung von Annalena Baerbock erhalten“, sagte Kuleba im „Welt“-Interview.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.