Tag 609: Noch etwa 1.000 Zivilisten in der schwer umkämpften Stadt Awdijiwka. Erneut Vorstandschef von russischem Ölkonzern gestorben. Alle Infos im Newsblog.Russland will dieses Jahr 385.000 neue Soldaten rekrutiert haben18.45 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben im laufenden Jahr inmitten des Angriffskrieges auf die Ukraine offiziellen Angaben zufolge 385.000 neue Soldaten rekrutiert. Davon hätten 305.000 Soldaten direkt einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnet, sagte der frühere Präsident Dmitri Medwedew in einem am Mittwoch im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video.Bei den anderen 80.000 handele es sich um „Freiwillige“. Dieser Begriff wird in Russland in der Regel für Kämpfer paramilitärischer Gruppen verwendet. Auch im kommenden Jahr solle die Rekrutierung neuer Soldaten fortgesetzt werden, sagte Medwedew, derzeit die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrats. Demnach sollen ein neues Armeekorps, sieben Divisionen, 19 Brigaden, 49 Regimenter und eine Flottille gebildet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben aus dem Kreml nicht. Berichte über illegale Rekrutierungen, Mobilmachungen in Gefängnissen sowie Rekrutierungen von Minderjährigen im Ausland weckten bei internationalen Beobachtern in der Vergangenheit Zweifel daran, dass Russland weitere Soldaten für seinen Krieg gegen die Ukraine gewinnen könne. Russland hatte wegen des Konflikts mit der Ukraine von September 2022 an rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Die russische Führung verzichtete aber trotz großer Verluste in der Folge auf eine weitere Mobilisierung. Moskau setzt stattdessen auf eine große Rekrutierungskampagne, um neue Soldaten zu gewinnen. Russland hat nach ukrainischen Angaben rund 400.000 Soldaten im Osten der Ukraine im Einsatz. Die russische Führung macht keine genauen Angaben zur Zahl der eingesetzten Soldaten und zur Zahl der getöteten Soldaten.Ukraine: Russland stiftet Jugendliche zu Antisemitismus in Ukraine an18.40 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst (SBU) wirft Russland vor, Minderjährige in der Ukraine zu antisemitischen Straftaten anzustiften. Das geht aus einer Mitteilung des ukrainischen Geheimdienstes hervor. Demnach habe der russische Geheimdienst einen Telegram-Kanal mit rechtsradikalen und antisemitischen Inhalten gegründet und werbe dort aktiv Jugendliche für antisemitische Handlungen an.In der Region Schytomyr soll etwa ein 15-jähriger Schüler mit „psychologischen Tricks“ dazu angestiftet worden sein, ein Mahnmal mit antisemitischen Botschaften zu beschmieren. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Der Kreml hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.Putin überwacht Militärübung mit ballistischen Raketen18.35 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat aus der Ferne eine Militärübung mit ballistischen Raketen überwacht. „Unter der Führung des obersten Befehlshabers der russischen Streitkräfte, Wladimir Putin, wurde eine Trainingsübung ausgeführt“, erklärte der Kreml am Mittwoch. Dabei seien Boden-, See- und Lufteinheiten der nuklearen Abschreckungskräfte zum Einsatz gekommen und ballistische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert worden.Die Übung erfolgte an dem Tag, an dem das Oberhaus des russischen Parlaments eine Rücknahme der Ratifizierung des Kernwaffenteststopp-Vertrags (CTBT) durch Moskau beschlossen hatte. Vor dem Föderationsrat hatte bereits die Staatsduma für diesen Schritt gestimmt. Das entsprechende Gesetz muss nun noch von Putin unterzeichnet werden, woran kaum Zweifel bestehen.Der Kernwaffenteststopp-Vertrag sieht ein Ende aller Atomwaffentests vor, nachdem die USA und die Sowjetunion sowie andere Atommächte mehr als 2.000 Atomtests vorgenommen hatten. Der Vertrag wurde 1996 zur Unterzeichnung vorgelegt. Er ist bislang jedoch nicht in Kraft getreten, weil er nicht von hinreichend vielen Ländern ratifiziert wurde. Russland, aber auch Frankreich und Großbritannien haben das Abkommen ratifiziert, die USA und mehrere andere Länder hingegen nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukrainischer Ministerpräsident trifft Steinmeier16.33 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Denys Shmyhal hat sich mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin getroffen. Shmyhal veröffentlichte am Mittwoch einen Beitrag auf Facebook. Darin schreibt er, „Deutschland gehört bei der Unterstützung der Ukraine zu den Spitzenreitern in Europa“. In den Gesprächen sei es um die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und die Umsetzung der sogenannten Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegangen. Shmyhal dankt Deutschland zudem für die Vorbereitungen eines Winterhilfspakets in Höhe von 1,4 Milliarden Euro.Schulze sagt Ukraine weitere Millionen-Hilfen zu10.57 Uhr: Deutschland unterstützt die Ukraine weiter beim Schutz kritischer Energieinfrastruktur und dem wirtschaftlichen Wiederaufbau. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte bei einem Treffen mit dem ukrainischen Vize-Regierungschef Olexander Kubrakow in Berlin zusätzliche 195 Millionen Euro für die Energieversorgung und das Überleben von Unternehmen in der Ukraine zu.Insgesamt beläuft sich damit die Unterstützung des Ministeriums für die Ukraine seit Kriegsbeginn auf rund 1,2 Milliarden Euro. „Wärme und Strom sind zentral für die Widerstandskraft der Menschen in der Ukraine, vor allem mit Blick auf den anstehenden Winter“, sagte Schulze.London: Kämpfe am Fluss Dnipro werden intensiver10.17 Uhr: In der Ukraine haben die Kämpfe am Unterlauf des Dnipro nach britischer Einschätzung zuletzt zugenommen. „Die Ukraine hat Operationen in diesem Bereich höhere Priorität eingeräumt und bildet kleine Brückenköpfe am Ostufer, das es seit Sommer kontrolliert“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.Russland sei aber vermutlich auf diese Angriffe vorbereitet, seitdem es seine Einheiten vor einem Jahr vom Westufer abgezogen hatte. „Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Russland in Reichweite des Flusses über eine bedeutende Artilleriekapazität verfügt“, hieß es in London weiter. Im Einsatz sei die neu geformte russische 18. Armee.Russische Armee: Verteidigungsminister Schoigu besucht Kommandoposten in der Ukraine8.53 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben der russischen Armee einen Kommandoposten in der Ukraine besucht. Wie auf einem am Mittwoch von der Armee verbreiteten Video zu sehen war, kam er mit einem Hubschrauber am Kommandoposten „Wostok“ im Osten den Landes an. Wann der Besuch stattfand, teilte die Armee nicht mit.Den Angaben zufolge ließ sich Schoigu einen Bericht über die Lage an der Front und über die Ausbildung von russischen Spezialeinheiten vorlegen, die für den Einsatz von Drohnen zuständig sind. Schoigu sprach demnach auch mit hochrangigen Militärvertretern über die Vorbereitungen für den Winter im Hinblick auf Uniformen und Heizgeräte für die Soldaten.Schoigus letzter Besuch an der Front war im August. Damals hatte er einen Kommandoposten inspiziert und sich ein schwedisches Infanterie-Kampffahrzeug zeigen lassen, das die russischen Streitkräfte der ukrainischen Armee bei Kämpfen abgenommen hatten.Russischer Drohnen-Angriff auf Chmelnyzkij in der West-Ukraine7.52 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht zu Mittwoch die Oblast Chmelnyzkij im Westen der Ukraine mit Drohnen angegriffen. Die ukrainische Luftabwehr habe die Drohnen abgefangen und zerstört, teilt ein Vertreter der Oblast auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei sei im Bezirk Schepetiwka durch herabstürzende Trümmer eine wichtige Einrichtung der kritischen Infrastruktur getroffen und beschädigt worden.Mindestens 16 Menschen seien verletzt worden. Die Druckwelle der Detonationen habe Wohnhäuser, andere Gebäude und Fahrzeuge beschädigt. Das ukrainische Militär teilt auf Facebook mit, dass die Luftstreitkräfte in der Nacht alle elf auf die Ukraine abgefeuerten russischen Drohnen zerstört hätten. Die Oblast Chmelnyzkij war immer wieder Ziel russischer Drohnen- und Raketenangriffe. Experten schätzen, dass ein ukrainischer Militärflugplatz in dem Gebiet der Grund dafür ist.Selenskyj: „Wir nutzen alle Mittel“4.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj wandte sich in seiner allabendlichen Videoansprache am Dienstag auch an die Bewohner der von Russland bereits 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und an die Bürger in anderen von Moskau kontrollierten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine. „Sie alle spüren, dass die russische Präsenz in unserem Land nicht von Dauer ist. Ich weiß das“, sagte er. Die Ukraine werde ihre Gebiete samt der Menschen dort zurückerobern. „Wir werden niemanden zurücklassen. Wir nutzen alle Mittel, um sicherzustellen, dass dieser Krieg mit einer Niederlage der Besatzer endet.“Der ukrainische Präsident hatte gestern auch in einer Videoansprache bei einer Konferenz der Krim-Plattform betont: „Russlands Niederlage bedeutet Sicherheit für Europa.“ Er sagte bei dem Treffen der Ukrainer-Unterstützer in Prag, dass die Krim auch zurückerobert werden müsse, um die Menschen dort von russischer Unterdrückung zu befreien. Fast zehn Jahre nach der Annexion der Krim würden die pro-ukrainischen Strömungen auf der Halbinsel inzwischen immer stärker, sagte Selenskyj. Die Atommacht Russland hatte immer wieder betont, die Krim mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.Erneut Vorstandschef von russischem Ölkonzern gestorben2.34 Uhr: Der russische Ölkonzern Lukoil hat nach dem tödlichen Fenstersturz seines Vorstandschefs im vorherigen Jahr nun auch dessen Nachfolger verloren. Der 66 Jahre alte Wladimir Nekrassow sei an einer akuten Herzinsuffizienz gestorben, teilte das Unternehmen am Dienstag in Moskau mit. Laut Medienberichten hatte der Manager im vergangenen Jahr sein Unbehagen am Ukrainekrieg geäußert und den Opfern der Invasion sein Beileid ausgesprochen. Offene Kritik kommt beim autoritären Herrscher im Kreml bekanntermaßen nicht gut an.Nekrassow hatte seit Jahrzehnten bei dem Unternehmen gearbeitet. Er war im vergangenen Jahr eingesetzt worden, nachdem der damalige Vorstandschef Rawil Maganow beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen war.Die Polizei hatte nach Maganows Tod Ermittlungen eingeleitet, als wahrscheinlichste Ursache galt damals laut Medienberichten ein Suizid. Bei Maganow sei im Krankenhaus neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, hieß es. Lukoil selbst hatte am 1. September 2022 lediglich mitgeteilt, dass Maganow nach schwerer Krankheit „aus dem Leben geschieden“ sei.Es war damals nicht der erste Todesfall unter Russlands Top-Managern seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine: Vor Maganow kam Medienberichten zufolge beispielsweise im Mai der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Seit vorigem Jahr waren mehrere Manager russischer Konzerne tot aufgefunden worden. Immer wieder wurden auch Herzprobleme als Todesursachen genannt.Mittwoch, 25. Oktober 2023Noch etwa 1.000 Zivilisten in Awdijiwka16.38 Uhr: In der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka befinden sich nach Angaben aus Kiew noch immer rund 1.000 Zivilisten. Darunter seien keine Kinder mehr, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag im örtlichen Nachrichtenfernsehen. Sie forderte die Verbliebenen nachdrücklich dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte die inzwischen stark zerstörte Industriestadt im Gebiet Donezk noch über 30.000 Einwohner.Russische Truppen sind in den vergangenen Tagen vor allem nördlich von Awdijiwka bis zu einer Bahnlinie vorgerückt. Eine umkämpfte Schutzhalde der städtischen Kohleaufbereitungsanlage scheint übereinstimmenden Berichten zufolge inzwischen unter russischer Kontrolle zu sein.Ukrainische Einheiten halten demnach noch einen Verbindungskorridor von etwa zehn Kilometern Breite. Die Nachschubwege aus dem ukrainisch kontrollierten Gebiet werden ständig beschossen.Kreml dementiert Herzprobleme bei Putin13.05 Uhr: Der Kreml hat Internetberichte über einen angeblichen Herzanfall von Präsident Wladimir Putin offiziell dementiert. „Bei ihm ist alles in Ordnung. Das ist wie üblich eine Ente“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.Zuvor hatte ein viel gelesener russischer Telegram-Blog behauptet, Putin habe am vergangenen Wochenende einen Herzanfall erlitten und sei von Ärzten reanimiert worden. Die Glaubwürdigkeit des Berichts ist niedrig, trotzdem sah sich der Kreml zu dem Dementi genötigt. Peskow sprach von falschen westlichen Medienberichten.Über die Gesundheit des 71-jährigen russischen Langzeitpräsidenten wird immer wieder spekuliert, es gibt aber keine bestätigten Informationen über Krankheiten. Peskow dementierte auch die Behauptung, Putin habe Doppelgänger, die bei Auftritten für ihn agierten. „Ich kann sagen, dass es keine Doppelgänger gibt“, sagte er.Wie gesund Putin ist, ist in Russland allerdings ein Thema vor der anstehenden Präsidentenwahl 2024. Deren Datum steht noch nicht fest. Auch hat Putin seine Kandidatur noch nicht angekündigt. Doch es wird allgemein damit gerechnet, dass er sich wiederwählen lassen wird. Der Termin für die Wahlen sei noch nicht festgelegt, sagte Peskow. „Aber sie rücken näher und werden auf jeden Fall stattfinden.“Diese Waffen hat Nordkorea an Putin geliefert11.12 Uhr: Mehr als 1.000 Container mit Militärhilfe soll Nordkorea an Russland geliefert haben. Diese waren wohl mit der Munition beladen, die Russland für den Ukraine-Krieg am dringendsten benötigt. Warum die Lieferungen den Krieg in der Ukraine verlängern könnten, lesen Sie hier.London: Russland nutzt Strafbataillone für Angriffe9.50 Uhr: Russland lässt seine Angriffe gegen ukrainische Stellungen nach britischen Informationen in erster Linie von ehemaligen Gefangenen und in Ungnade gefallenen Soldaten durchführen.Die „Sturm-Z“ genannten Einheiten seien vermutlich als zunächst relativ elitäre Gruppen geplant gewesen, die die taktische Initiative ergreifen könnten, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnissen mit. „Spätestens seit Frühjahr 2023 sind aus den ‚Sturm-Z‘ jedoch de facto Strafbataillone geworden, die mit Sträflingen sowie regulären Soldaten, die Disziplinarverstöße begangen haben, besetzt sind.“Mehrere Berichte deuteten darauf hin, dass diese Einheiten kaum logistische und medizinische Unterstützung erhielten, aber dennoch wiederholt zum Angriff getrieben würden. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.Bericht: Russlands Armeechef soll knapp Attentat entgangen sein8.40 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst SBU soll versucht haben, den russischen Armeechef Waleri Gerassimow zu töten. Das berichten die „Washington Post“ und die „New York Times“ unter Berufung auf Quellen aus Geheimdienstkreisen. Gerassimow sollte im April 2022 persönlich das Kommando über die Truppen in Charkiw übernehmen. Laut „New York Times“ fanden US-amerikanische Geheimdienste das vorab heraus, wollten dies aber nicht mit der Ukraine teilen. Die Ukraine habe auf anderem Wege dennoch davon erfahren, worauf die USA sie aufgefordert hätten, von Anschlagsplänen abzusehen.Diese Information traf nach ukrainischer Darstellung zu spät ein. Bei dem Angriff seien Dutzende russische Soldaten ums Leben gekommen, doch Gerassimow wurde knapp verfehlt, heißt es in der „Washington Post“.Deutsch-Ukrainisches Wirtschaftsforum mit Scholz5.50 Uhr: Bei einem Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin werden am Dienstag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal erwartet. Vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommt ein Grußwort per Video. Im Mittelpunkt der Konferenz sollen Investitionsvorhaben deutscher Unternehmen in der Ukraine stehen. Deutschland will eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem russischen Angriffskrieg spielen. Bei der Konferenz werden auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko erwartet.Selenskyj wirbt um anhaltende Unterstützung für Ukraine4.04 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit internationalen Konferenzen weiter für die Unterstützung seines Landes im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg werben. „Die Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine, für den Schutz der Freiheit und des Völkerrechts muss gewahrt bleiben – dafür tun wir alles“, sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Bereits am Dienstag werde ein parlamentarischer Gipfel der „Krim-Plattform“ stattfinden, kündigte er an. Die „Krim-Plattform“, eine diplomatische Initiative Kiews, sie soll international Aufmerksamkeit für Missstände auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel erzeugen.Russisches Gericht: Untersuchungshaft für US-Journalistin3.05 Uhr: Nach der Festnahme des Reporters Evan Gershkovich ist in Russland eine weitere US-Journalistin in Haft genommen worden. Ein russisches Gericht ordnete am Montag Untersuchungshaft für die US-russische Journalistin Alsu Kurmasheva an. Laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen soll sie zunächst bis zum 5. Dezember im Gefängnis bleiben. Damit folgten die Richter der Argumentation der Staatsanwaltschaft, die Kurmasheva vorwirft, sich nicht als „ausländische Agentin“ registriert zu haben.Kurmasheva solle laut Anordnung des Gerichts in der zentralrussischen Stadt Kasan als „präventive Maßnahme“ in Haft verbleiben, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Sollte sie für schuldig befunden werden, drohen ihr bis zu fünf Jahre Gefängnis.Die US-russische Journalistin arbeitet für das von den USA finanzierte Medium Radio Free Europe/Radio Liberty (RFL/RL). Dem Sender zufolge wohnt sie zusammen mit ihrem Mann und zwei jugendlichen Kindern in Prag. Kurmasheva war am vergangenen Mittwoch von russischen Vollzugsbehörden in Kasan in der Region Tatarstan festgenommen worden, nun kam sie in Untersuchungshaft.Nach Angaben ihres Senders berichtete die Journalistin lange Zeit über Minderheiten in den russischen Republiken Tatarstan und Baschkortostan. Im vergangenen Jahr war Kurmasheva zudem Mitherausgeberin eines Buches mit dem Titel „Sag Nein zum Krieg“ – eine Sammlung von Interviews und Geschichten von Russen, die sich gegen Moskaus Angriff auf die Ukraine wehren.Ukraine meldet abgewehrten Drohnenangriff auf Odessa2.34 Uhr: Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Montag einen größeren russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerregion Odessa abgewehrt. Die Luftverteidigung des südukrainischen Gebiets habe neun unbemannte Flugobjekte abgeschossen, teilte Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit.Auf dem Hafengelände hätten herabfallende Trümmerteile das Dach eines Gebäudes beschädigt und ein Feuer ausgelöst, das mittlerweile aber wieder gelöscht sei, schrieb Kiper. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Landesweit seien insgesamt 14 Drohnen und eine Rakete abgewehrt worden, hieß es zudem vom ukrainischen Militär.Medien: Moskau wirbt Soldatinnen für Krieg in Ukraine an1.56 Uhr: Russland hat Medienangaben zufolge mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze in seinem Krieg gegen die Ukraine begonnen. In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit „Redut“ würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Monatsgehalt von umgerechnet etwa 2.200 Euro angeboten. Bei einer Verletzung gibt es 30.000 Euro Prämie, bei Tod sollen den Hinterbliebenen rund 50.000 Euro ausgezahlt werden. Entsprechende Anzeigen tauchten demnach im russischen sozialen Netzwerk „Wkontakte“ auf. Gesucht würden vor allem Frauen, die im Umgang mit Waffen schon geübt seien, teilte eine Recruiterin istories mit. Anfängerinnen würden innerhalb eines Monats an der Waffe ausgebildet.Luftalarm in Kiew1.17 Uhr: Der ukrainische Generalstab teilte mit, offensive Aktionen würden derzeit in Richtung Bachmut ausgeführt, wie die Nachrichtenagentur Ukrinform berichtete. Die ukrainische Armee füge den russischen Truppen Verluste an Personal und Ausrüstung zu, hieß es weiter, ohne dass Zahlen genannt wurden. Infolge der russischen Angriffe seien Zivilisten getötet und verletzt sowie Häuser und andere zivile Infrastruktur zerstört worden. Die Raketeneinheiten der ukrainischen Streitkräfte hätten vier feindliche Artilleriesysteme zerstört. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.In der Nacht zu Montag wurde zudem in der ukrainischen Hauptstadt Kiew für rund zwei Stunden wegen der Gefahr russischer Drohnenangriffe Luftalarm ausgelöst. Am Samstag und Sonntag hätten die russischen Streitkräfte zwei Drohnen aus nördlicher Richtung gestartet. Die ukrainische Luftwaffe sei nicht in der Lage gewesen, sie abzuschießen, zitierte die „Ukrainska Prawda“ Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe.Ukraine: Heftige Kämpfe an der Front dauern an0.08 Uhr: Die heftigen Kämpfen zwischen der Ukraine und den russischen Invasoren dauern im Süden und Osten des Landes an. Mehr als 60 feindliche Angriffe seien im Laufe des Tages unter anderem in den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman im Osten sowie Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk sowie in der Stadt Saporischschja im Südosten abgewehrt worden, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. An der Front hätten 82 Kampfhandlungen stattgefunden, hieß es weiter. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig.“ Die Front ist rund 1000 Kilometer lang.Dienstag, 24. Oktober 2023Zwangsevakuierung von Kindern in Cherson17.51 Uhr: Nach massivem russischem Beschuss haben die Behörden im südukrainischen Gebiet Cherson eine Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern angeordnet. Das betrifft gut zwei Dutzend Gemeinden und die Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro, teilte die Gebietsverwaltung am Montag bei Telegram mit. Wie viele Menschen davon berührt werden, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Einer behördlichen Aufforderung von Mitte September, sich in Sicherheit zu bringen, sind bisher nur 450 Kinder und ihre Angehörigen gefolgt.Aufgrund von Weigerungen seien nun Zwangsmaßnahmen erforderlich, heißt es. Notwendig wurde die Verordnung wegen nahezu täglichem Artilleriebeschusses und des intensiven Einsatzes von Gleitbomben der russischen Luftwaffe gegen Ziele auf dem ukrainisch kontrollierten Ufer des Dnipro. Wiederholt wurden dabei Zivilisten getötet und verletzt.Russland greift offenbar ukrainische Stromversorgung an17.24 Uhr: Russland hat offenbar eine Stromleitung im Oblast Cherson angegriffen, schreibt der ukrainische Gouverneur Olekandr Prokudin auf Telegram. Vier Gemeinden in Cherson seien ohne Strom. „Stromtechniker sind bereits dabei, die Schäden zu beheben“, so Prokudin. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht.Russlands Debakel bei Awdijiwka17.12 Uhr: Russland erlebt nach ukrainischen Angaben ein Debakel im Kampf um Awdijiwka. Allein von Donnerstag bis Freitag sollen Putins Truppen an dem nur fünf Kilometer langen Frontabschnitt 36 Kampfpanzer, 78 gepanzerte Fahrzeuge und fast 900 Soldaten verloren haben, so der ukrainische Generalstab. Doch zum Stillstand gekommen ist die russische Offensive damit nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukrainische Luftwaffe meldet Abschuss von mehreren Drohnen und Raketen7 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag alle von den russischen Streitkräften gestarteten Drohnen und eine Rakete abgefangen. Alle 14 Drohnen seien zerstört worden, darunter seien 13 vom iranischen Typ Schahed, teilt die Luftwaffe am Morgen auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auch der Marschflugkörper sei zerstört worden.Heftige Kämpfe im Osten und Süden der Ukraine5.23 Uhr: Die heftigen Kämpfe zwischen der Ukraine und den russischen Invasoren dauern im Süden und Osten des Landes weiter an. Mehr als 60 feindliche Angriffe seien im Laufe des Tages unter anderem in den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman im Osten, in Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk sowie in der Stadt Saporischschja im Südosten abgewehrt worden, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Sonntagabend auf Facebook. An der Front hätten 82 Kampfhandlungen stattgefunden, hieß es weiter. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig.“ Die Front ist rund 1.000 Kilometer lang.Russland berichtete, die Ukraine habe in der „Donezker Volksrepublik“ in den vergangenen 24 Stunden 24-mal bewohnte Gebiete beschossen. In dem Ort Makijiwka (russisch: Makejewka) sei ein Einwohner verletzt worden, meldete die russische Staatsagentur Itartass. Weder die russischen noch die ukrainischen Angaben ließen sich zunächst unabhängig überprüfen.Offensive Aktionen würden in Richtung Bachmut ausgeführt, berichtete die Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Generalstab weiter. Die ukrainische Armee füge den russischen Truppen Verluste an Personal und Ausrüstung zu, hieß es weiter, ohne dass Zahlen genannt wurden. Infolge der russischen Angriffe seien Zivilisten getötet und verletzt sowie Häuser und andere zivile Infrastrukturobjekte zerstört worden. Die Raketeneinheiten der ukrainischen Streitkräfte hätten vier feindliche Artilleriesysteme zerstört. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.Selenskyj fordert Fortschritte an der Front1.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag die Bedeutung der fortlaufenden Befreiung der russisch besetzten Gebiete seines Landes betont. Die Ukraine brauche täglich Ergebnisse, daher sei ein stetes Vorrücken an der Front wichtig. „Ob nur um einen Kilometer, ob um 500 Meter, aber jeden Tag vorwärts, um die ukrainischen Positionen zu verbessern, um Druck auf die Besatzer auszuüben“, sagte Selenskyj bei seiner allabendlichen Videoansprache.Demnach seien die Kämpfe um Awdijiwka und Marjinka nahe der ostukrainischen Großstadt Donezk derzeit besonders hart. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes wurden an jedem dieser Frontabschnitte am Sonntag mehr als 20 russische Angriffe abgewehrt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit 20 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg.Selenskyj berichtete zudem von seiner Unterhaltung mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani. In ihrem Telefonat ging es laut Selenskyj unter anderem um die Vermittlerrolle Katars bei der Freilassung von durch Russland gefangen gehaltener Ukrainer. Anfang der Woche waren vier ukrainische Kinder und Jugendliche nach Vermittlungsbemühungen durch Katar aus Russland in die Ukraine zurückgekehrt.Ukraine: Sechs Tote bei russischem Angriff auf Postlagerhalle0.30 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf eine Postlagerhalle in der Region Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens sechs Personen getötet worden. Wie das Innenministerium am Sonntag in Kiew mitteilte, wurden bei dem Angriff am Vortag zudem 17 weitere Menschen verletzt. Russland meldete derweil den Abschuss von drei ukrainischen Raketen über der von Moskau annektierten Krim. Zudem hielten die heftigen Kämpfe um Awdijiwka und Marinka an.Zu dem Angriff auf eine Postlagerhalle veröffentlichte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinenetzwerken ein Video, das ein stark beschädigtes Lagerhaus des ukrainischen Postunternehmens Nowa Poschta zeigt. Der Gouverneur der im Nordosten der Ukraine liegenden Region, Oleh Synegubow, erklärte, es handle sich bei den Opfern des „Angriffs der Besatzer“ um Mitarbeiter des Postunternehmens. Sie seien zwischen 19 und 42 Jahre alt.Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft waren S-300-Raketen aus der russischen Grenzregion Belgorod abgefeuert worden. Zwei davon hätten das Lagerhaus getroffen.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.